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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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weggedreht. Ich glaubte jetzt, dass ich das verstand. Auch er hatte mich wie die anderen nicht uninteressant gefunden. Immerhin war die erste Frage, die er im Haus an mich gerichtet hatte, als er die Decke von mir entfernt hatte und ich nackt, mit auf dem Rücken gefesselten Händen vor ihm lag, ob ich »von weißer Seide« war oder nicht. Wäre ich es nicht gewesen, ich glaube, er hätte mich so wie ich war, gefesselt und auf der Decke, genommen. Und heute Abend hatte er sich mit einer auffälligen Plötzlichkeit von mir weggedreht.
    Ich lächelte und sah auf die Bodenbretter hinunter. Ich glaubte, er vertraute sich selbst nicht mehr, wenn er mit mir allein war. Ich begriff, dass ich große Macht über Männer hatte und dass ich vieles mit ihnen anstellen konnte, nur weil ich eine Frau und schön war. Und diese Macht hatte ich sogar in meinem Kragen und vielleicht gerade in meinem Kragen, der mich für sie tausendmal schöner zu machen schien. Aber dann fiel mir ein, dass ich letztlich überhaupt keine Macht hatte, weil ich eine Sklavin war. Ich konnte mit einem Wort zum Niederknien und mit einer Geste auf meinen Rücken gezwungen werden.
    Ich hatte Angst davor, in das Lokal gebracht zu werden. Ich hatte Angst davor, das Leben als Sklavin zu beginnen. Ich hoffte, dass ich zufrieden stellend gefunden würde. Ich hoffte, dass ich nicht zu viel geschlagen werden würde.
    Ich öffnete meine Augen und stand dort, gegen die Mauer gelehnt, vor der Schwelle, die in das Lokal führte. Jemand kam zu mir. Ich kniete nieder.
    »Bist du in Ordnung?« fragte Mirus.
    »Ja, Herr«, antwortete ich, »danke, Herr.«
    »Es sieht aus, als hätten wir heute ein gutes Haus.« sagte er, durch den Vorhang blickend.
    Ich blieb still.
    »Es ist fast die neunzehnte Ahn.« sagte er.
    »Ja, Herr.«
    »Wir beginnen nicht genau zur neunzehnten Ahn«, sagte er, »Wir lassen sie ein bisschen unruhig werden.«
    »Ja, Herr.« flüsterte ich, hielt das Tuch um mich und sah zu ihm auf.
    Ich war eine Sklavin in Gegenwart eines freien Mannes. Er ging dann. Ich stand nicht auf. Ich wusste nicht einmal, ob ich stehen könnte. Dort draußen waren Männer, goreanische Männer. Ich musste heute Nacht vor ihnen tanzen und wusste nicht einmal, ob ich überhaupt auf die Füße kommen würde.
    Ich hörte, wie sich Sklavenglöckchen aus dem äußeren Zimmer näherten. Ich wollte mich erheben, doch der Perlenvorhang wurde schnell beiseite geschleudert.
    »Ach«, sagte Sita, »da gehörst du auch hin, Erdenschlampe, auf deine Knie.«
    »Ja, Herrin.« sagte ich zu ihr.
    Ich musste alle Sklavinnen in Hendows Haus mit »Herrin« ansprechen. Diese Anweisung würde solange in Kraft bleiben, bis sie je nach meinem Benehmen und meinen Fortschritten in einigen Wochen vielleicht widerrufen würde. So etwas wird manchmal mit neuen Mädchen gemacht. Es hilft, die Disziplin unter uns aufrechtzuerhalten. Wenn die Anweisung irgendwann widerrufen worden war, durfte ich dann alle Mädchen, mit Ausnahme des »Ersten Mädchens«, mit ihrem Namen anreden. Ich würde dann eine von ihnen sein. Tupita war das Erste Mädchen. Wir alle mussten sie »Herrin« nennen. Ich freute mich, dass es nicht Tupita gewesen war, die durch den Vorhang gekommen war und mich auf meinen Knien erwischt hatte, denn dann, da war ich sicher, hätte ich vor ihr knien müssen. Sita mochte mich auch nicht. Sie war eine Verbündete von Tupita und zeigte die anderen Mädchen oft an.
    »Heute Abend wirst du lernen, was es heißt, Sklavin zu sein, du Erdenschlampe.« zischte Sita.
    »Ja, Herrin.« sagte ich.
    Sita ging dann unter Glöckchengebimmel den Korridor hinunter in Richtung Küche. Ich sah ihr wütend hinterher, auf meinen Knien. Sie war auch nur eine Sklavin! Ich hoffte, dass heute Abend ein Mann nicht mit ihr zufrieden wäre und sie ordentlich verprügeln würde. Letzte Nacht hatte ein Kunde Tupita an einen Auspeitschungsring gefesselt und sein Missfallen über ihr Verhalten gezeigt. Sie hatte danach darum gebettelt, ihn in einem Alkoven erfreuen zu dürfen. Er hatte sie erst heute Morgen verlassen. Mirus hatte sie später, irgendwann gegen Mittag, losgekettet.
    Ich kroch zum Vorhang und spähte auf meinen Knien hindurch. Jetzt waren noch mehr Männer in der Taverne. Es musste bald die neunzehnte Ahn sein! Ich wich wieder verängstigt und krank hinter die Wand zurück, weg vom Vorhang. Dort draußen, zwischen den Tischen, hatte ich den Tanzboden gesehen. Dort würde ich hingebracht werden. Der Platz für

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