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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wären.
    Außerdem gab es hier bestimmt irgendwo einen überdachten Tarnturm, allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, daß er jetzt beleuchtet war. Sie sind nicht nur ein Hinweis auf den Standort der Herberge und ihrer Annehmlichkeiten, sondern bieten auch eine sichere Annäherung, die nicht durch Tarndraht behindert wird. Natürlich steuert man den Vogel auf die linke Seite des Lichts. Von der Tradition her findet auf Gor der Verkehr auf der linken Seite statt. So ist der Schwertarm stets auf die Entgegenkommenden gerichtet – falls man Rechtshänder ist, aber das sind die meisten Goreaner.
    Links vor der Brücke stand ein Wagen. Die hintere Plane war nach unten gezogen. Der Regen perlte von ihr ab. Unter dem Wagen hockte eine zusammengekrümmte kleine Gestalt, die ein Stück Segeltuch um Kopf und Schultern gelegt hatte. Im Wagen hielten sich vermutlich ein Mann und seine freie Gefährtin auf. Zweifellos war die Anwesenheit der kleinen Gestalt unter dem Wagen, die dort in der Kälte hockte, auf die Anwesenheit der freien Gefährtin im Wagen zurückzuführen, vorausgesetzt, sie war nicht auf irgendeine Weise ungehorsam gewesen. Ich hatte keinerlei Zweifel, daß das Mädchen bei weitem schöner und anziehender als die freie Gefährtin war. Das sagte einem schon ihr Status. Freie Frauen hassen solche Individuen und versäumen nur wenige Gelegenheiten, sie leiden zu lassen. Ich fragte mich, ob der Bursche im Wagen das Mädchen bloß zu seinem Vergnügen gekauft hatte oder es als Möglichkeit betrachtete, seine Gefährtin zu ermuntern, sich in ihrer Beziehung etwas mehr zu bemühen. Falls der Plan Erfolg zeigte, war er in diesem Fall vielleicht so anständig, sich des Mädchens zu entledigen und sie auf einem Markt zu verkaufen.
    Ich ging in die Hocke. Erst da sah ich die schwere Kette, die durch einen unter dem Wagen angebrachten Ring führte. Ein Ende verschwand zwischen den Falten des Segeltuchs, in Halshöhe, vermutlich mit einem Schloß an einem Kragen befestigt. Das andere Ende verschwand hinter der Gestalt, vermutlich um ihre überkreuzten Knöchel zu fesseln. Als sie meinen Blick spürte, kniete sie sich hin; die Hände kamen unter der Plane hervor, die Handflächen stützten sich auf den Kies, der Kopf senkte sich und deutete Gehorsam an.
    »Oh!« stieß sie leise hervor, als ich das Segeltuch zurückschob. Auf allen vieren hockend blickte sie auf. Die Kette, die durch den Ring führte, war zweimal um ihren Hals geschlungen und dort mit einem Vorhängeschloß verschlossen. Sie diente ebenfalls dazu, die Knöchel zu fesseln, die wie erwartet überkreuzt und eng aneinandergekettet waren. So kann die Gefangene nicht laufen. Es ist allgemein üblich, Gefangene so zu fesseln, daß sie nicht aufstehen können. Das dient nicht nur der Sicherheit, sondern ist auch ein Symbol ihres rechtmäßigen Platzes. Unter dem Tuch war sie nackt und schön. Wie ich es mir gedacht hatte.
    Sie schaute zu mir hoch. Ihr Körper wurde nun dem Regen ausgesetzt. Ihr Haar war schon naß; es war sehr dunkel und fiel ihr über die Schultern. Sie kniete nun auf dem Segeltuch, mit dem sie sich bedeckt hatte. Ich schob sie zurück und nahm ihre Hände. Sie waren klein, von wunderschöner Zartheit und weiblich. Außerdem waren sie kalt. Ich rieb sie eine Zeitlang. Dann legte ich sie zurück auf ihre Oberschenkel. Ich berührte ihren Körper, ganz zärtlich, verteilte den Regen auf ihrer Haut. Sie erbebte, Schultern und Brüste nun ganz feucht und glitschig vom Regen.
    »Du bist hilflos«, sagte ich zu ihr. »Du wirst keinen Lärm machen.«
    »Meine Knöchel sind aneinandergekettet«, flüsterte sie.
    Ich legte sie auf den Rücken, etwas tiefer in den Schutz des Wagens. Die Kette glitt ein Stück durch den Ring über uns. Das Holz quietschte. Anscheinend bewegte sich dort oben jemand. Der Bursche, dem der Wagen gehörte, drehte sich vermutlich im Schlaf um oder wandte sich seiner Gefährtin zu. Aber dann wurde es wieder ruhig, es war nichts mehr zu hören bis auf den Wind, den Regen und das ferne Grollen des Donners.
    Unsere Gesichter berührten sich fast. »Du bist eine Sklavin«, flüsterte ich.
    Plötzlich blitzte es, Donner krachte ohrenbetäubend.
    Ich sah ihre Augen, näherte mich ihr, nahm ihren Kopf und gab ihr einen Kuß, wie es nur ein Sklavenherr konnte.
    Ich zog mich zurück.
    Sie sah zu mir hoch, wild, voller Angst, voller Begierde. »Ja«, flüsterte sie leidenschaftlich, hilflos. »Ich bin eine Sklavin. Ich bin eine Sklavin!«

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