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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Treppe?«
    »Nein«, sagte sie.
    »Er ist auf dem ersten Treppenabsatz.« Ich setzte mich auf. »Es ist ein Mann.«
    »Jetzt höre ich ihn auch«, sagte sie einen Augenblick später. »Was soll das?«
    Ich hatte sie auf den Bauch gedreht.
    »Meine Handgelenke!« Ich hatte sie nach hinten gezogen, übereinandergelegt und hielt sie nun mit der linken Hand fest. Mit der Rechten hatte ich die Schnur von ihrem linken Handgelenk gelöst. Einen Augenblick später war sie gefesselt. Eigentlich hatte ich mit dem Hausdiener gerechnet, aber der Schritt schien viel schwerer zu sein. Lady Temione stemmte sich auf den rechten Ellbogen, die Hände auf den Rücken gefesselt. Ich konnte mir denken, wer da kam. Unwillkürlich blickte ich auf den Schlafplatz neben mir. Allem Anschein nach war er später als ich in der Herberge eingetroffen, da er auch später zum Essen gekommen war. Falls meine Annahme zutraf, hatte man ihm auch nach mir einen Schlafplatz zugeteilt. Das würde alles vereinfachen. Ich müßte nicht einmal in der Dunkelheit nach ihm suchen müssen. Auf Platz neunundneunzig in der Ecke schlief ein Mann. Er mußte ziemlich früh in der Herberge eingetroffen sein, um einen der begehrten Eckplätze zu erringen. Falls tatsächlich derjenige die Treppe heraufkam, mit dem ich rechnete, und er sich neben mir zum Schlafen hinlegte, konnte ich die Hilfe des Reisenden in der Ecke gebrauchen. Der zweite Teil meines Plans erforderte einen Verbündeten.
    Ein paar Meter entfernt schrie jemand auf. Der Krieger hatte einigen Paga getrunken, vielleicht einen zweiten oder dritten Kantharos. Ich fragte mich, ob er dafür bezahlt hatte. Ein weiterer wütender Aufschrei ertönte, gefolgt von einem dumpfen Schlag. Der Krieger ging etwas unsicher auf den Beinen weiter. Ein weiterer Gast wurde unsanft geweckt und kam auf die Beine. Als er jedoch sah, daß er seinem Gegenüber nicht einmal bis zur Schulter reichte, trat er einen Schritt zurück. Der Krieger winkte ihn heran. Ängstlich gehorchte er. Ohne Vorwarnung schlug der Krieger ihm die Faust in den Magen, und er sank stöhnend in die Knie. Sein Nachbar sagte etwas zu dem Krieger; der zog das Schwert zur Hälfte aus der Scheide, und der Mann rollte sich schnell auf die andere Seite und tat so, als schliefe er. Das Schwert wurde zurück in die Scheide gerammt. Das Geräusch reichte aus, daß die nächsten beiden Männer zur Seite rückten. Im nächsten Augenblick hatte der Krieger Schlafplatz achtundneunzig erreicht. Er sah wütend nach unten. Ich bemerkte erfreut, daß er noch immer die Tasche trug.
    Er stellte sie an der Wand ab, der Helm folgte.
    »Oh!« stieß Lady Temione aus, als sie hochgezerrt wurde.
    Die Tasche wies ein Schloß auf. Es wäre also nicht einfach, sie ohne weiteres zu öffnen, um den Inhalt zu begutachten oder zu entfernen. Natürlich war ich weniger am Inhalt der Tasche als an etwas anderem interessiert. Da er offensichtlich eine Art Kurier war, würde sie die Verkleidung vervollständigen.
    Er hielt Lady Temione fest, ihr Kopf lag im Nacken, sein Bart berührte fast ihren Hals.
    »Sie ist eine freie Frau«, sagte ich trocken.
    Mit einem abfälligen Grunzen stieß er sie von sich. Ich weiß nicht, ob er sie aus dem Pagaraum wiedererkannte oder nicht. Er war betrunken. Es war dunkel.
    Er blickte sich um. Wie erwartet fiel ihm der Eckplatz ins Auge. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er sich daran stören würde, daß er belegt war.
    »He!« rief der Mann, der dort geschlafen hatte, als er plötzlich in die Höhe gestemmt und gegen die Wand geschleudert wurde.
    Der Krieger hielt ihn dort fest und beugte sich vor, bis sich ihre Gesichter fast berührten. »Warum liegst du auf dem falschen Platz?« fragte er.
    »Ich habe nicht den falschen Platz!« keuchte der Bursche.
    Er wurde erneut gegen die Wand gestoßen.
    »Warum?« wollte der Krieger wissen.
    »Es muß sich um ein Mißverständnis handeln!« sagte der Mann. Wie ich zu meiner Freude feststellte, handelte es sich doch tatsächlich um denselben Mann, den der Krieger zuvor aus der Wanne vertrieben und zum unfreiwilligen Dienst als Badediener gezwungen hatte. Zweifellos gehörte er zu der Art von Mensch, die alles in ihrem Leben von den Gesetzen der Vernunft bestimmen lassen und alles sorgfältig planen, die frühzeitig in der Herberge eintreffen und dergleichen mehr. Keine Frage, Kerle wie der Krieger sind der Fluch solcher Leute. Er krachte wieder gegen die Wand. Es war ziemlich laut, aber ich schlief ja

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