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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sie mir aus den Augen. Ich will mir nicht den Appetit fürs Frühstück versauen.«
    Ich hatte bestimmt keine Zeit fürs Frühstück. Der Plan sah einen sehr frühen Aufbruch vor.
    »Hast du nicht gehört?«
    »Der Hausdiener wird gleich da sein.«
    »Willst du mich hinhalten?«
    »Das fiele mir im Traum nicht ein.« Ich fand den Schwertgriff. Es war zwar nicht unbedingt ehrenhaft, einen betrunkenen Krieger im Dunkeln mit dem Schwert zu durchbohren, aber alles in allem ist es besser, als selbst durchbohrt zu werden.
    »Ich bringe sie weg«, sagte der Mann neben mir hastig.
    »Das ist nicht deine Angelegenheit«, sagte ich. Ich fürchte, mein Tonfall war etwas ungehalten, zog man die Großzügigkeit seines Angebots in Betracht.
    »Sieh mal«, sagte er, »ich habe jetzt große Übung darin, Wände mit meinem Rücken abzuklopfen, aber ich verstehe mich nicht darauf, in der Dunkelheit in einen Schwertkampf hineinzugeraten und Klingen auszuweichen, verstehst du?«
    »Ein Schwertkampf?« fragte der Krieger.
    »Also brächte ich sie gern zum Verwalter zurück.«
    Der Krieger griff nach dem Schwert, tastete aber daneben. Zumindest sah es so aus.
    Meine Klinge glitt aus der Scheide. Ich stand auf.
    Der Mann in der Mitte zwischen uns stöhnte auf und bereitete sich darauf vor, schnell in Sicherheit zu kriechen.
    »Oh!« sagte Lady Temione, die von den starken Händen des Hausdieners hochgehoben wurde, der unbemerkt herangekommen war. »Die Zeit ist um«, verkündete er.
    »Nimm sie weg«, verlangte der Krieger mit einer Handbewegung.
    »Das habe ich vor«, sagte der Hausdiener. Er drehte uns den Rücken zu, und ich sah Lady Temiones Gesicht.
    »Steck sie in einen Tarsk-Käfig«, lachte der Krieger. »Da gehört sie hin.«
    Lady Temione kämpfte kurz gegen den Griff des Hausdieners an, wobei sie sich sicherlich verführerischer bewegte, als ihr bewußt war, und zerrte vergeblich an ihren Handfesseln. Sie sah zurück, wobei sie dem Krieger einen Blick voller Wut und Angst zuwarf.
    »Wer will einen Kampf?« fragte der Krieger. Er schwankte. Seine Hand lag auf dem Schwertgriff.
    »Niemand«, sagte der Mann in der Mitte hastig.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, daß ein Angriff besonders erfolgreich sein würde, solange der unschuldige Reisende zwischen uns stand, zumindest nicht ohne ihn vorher mit dem ersten Hieb zu entfernen. Damit hätte sein Tag, der ohnehin nicht besonders erfreulich gewesen war, einen traurigen Abschluß gefunden. Ich schob das Schwert zurück in die Scheide. Ich war nicht einmal davon überzeugt, daß der Krieger in der Dunkelheit überhaupt mitbekommen hatte, daß ich es gezogen hatte. Er war nicht weiter gegangen, als die Hand an die Klinge zu legen. Ich glaube, er hatte überhaupt nicht bemerkt, daß er sich in Gefahr befand.
    »Bist du es, der kämpfen will?« fragte er.
    »Ich nicht«, erwiderte ich.
    »Dann mußt du derjenige sein!« rief der Krieger und wandte sich an den Reisenden.
    »Nein!«
    Seine Erwiderung kam schnell. Sie klang von ganzem Herzen überzeugt und ließ keinen Zweifel an ihrer Ehrlichkeit aufkommen.
    »Ich bin müde«, verkündete der Krieger.
    »Dann ist es Zeit, sich schlafen zu legen.«
    Der Krieger blieb einen Augenblick lang stehen und überdachte seine Möglichkeiten. »Vielleicht«, sagte er dann.
    Ich war mittlerweile zu dem Schluß gelangt, daß es nicht nötig wäre, den Krieger zu töten. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. In seiner augenblicklichen Verfassung wäre es nicht besonders ehrenhaft gewesen, ihm eine Klinge in den Leib zu rammen. Außerdem ist es schwierig, ein Schwert in der Dunkelheit auf fachmännische Weise zu handhaben, und ich neige dazu, auf solche Dinge großen Wert zu legen. Das Schwert ist weniger für die Dunkelheit geeignet als Verstohlenheit und ein Dolch. Unter diesen Umständen hätte ihn ein Rekrut töten können.
    »Es ist Zeit, um schlafenzugehen«, verkündete der Krieger.
    »Ja, da hast du recht«, sagte der Mann.
    Das war das zweite Mal, daß der Krieger in dieser Nacht in beträchtlicher Gefahr geschwebt hatte. Vermutlich würde ihm das am nächsten Morgen nicht einmal bewußt sein.
    »Setz dich«, sagte der Krieger zu mir.
    »Sicher«, erwiderte ich und setzte mich. Der Mann schloß sich mir an.
    Der Krieger sah in die Runde. Er war der einzige im Raum, der auf den Beinen war.
    Er hatte im Bad die Erste Wanne in Beschlag genommen. Er hatte im Pagaraum für Aufruhr gesorgt. Er hatte dafür gesorgt, daß man ihm eine ausgezeichnete

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