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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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lagen die Tharlarionställe. Es waren schon viele Leute auf den Beinen. Ich blickte in die Höhe, hinauf zu dem Turm, der das Tarnfeuer beherbergte. Es war natürlich nicht entzündet. Das Tor, vor dem ich stand, befand sich auf der rechten Seite des Herbergsgeländes. Näherte man sich der Herberge aus der Luft, auf dem Rücken eines Tarns, stand das Tor auf der linken Seite.
    »Mach den Vogel bereit!« befahl ich.
    Der Stallbursche schien kurz zu zögern; er betrachtete meine Aufmachung, das cosische Blau, die Feldzeichen von Artemidorus' Söldnerkompanie, den Helm, vor allem die Waffen. Denn ich trug zwei Schwerter.
    »Sofort!« sagte ich.
    Er eilte zurück in die Hütte, wo zweifellos die Ausrüstung des Kriegers verstaut war, der Sattel, das Tarngeschirr und was man sonst noch brauchte. Ich glaube, der Stallbursche wollte vermeiden, einen Angehörigen von Artemidorus' Kompanie länger als nötig aufzuhalten. Vielleicht hatte er es zu seinem Schaden schon einmal getan.
    Ich blickte zum Haupthaus zurück. Alles schien seinen normalen Gang zu gehen.
    Das große Schild, das an dem waagerechten Balken von seinen Ketten hing, schwankte nicht. Einige Wagen fuhren ab. Nach dem Regen roch die Welt frisch und sauber. Auf dem Steinboden des Hofes standen Pfützen.
    Der Stallbursche kam aus der Hütte. Er hatte sich Sattel, Satteltuch und den Rest der Ausrüstung auf die Schulter geladen.
    »Das Tarntor steht offen, nehme ich an?« sagte ich.
    »Ja.«
    »Gut.«
    Offensichtlich hatte ich es eilig. Er war ohne Zweifel an ungeduldige Gäste gewöhnt. Es hätte ihn jedoch überrascht, wie eilig ich es tatsächlich hatte.
    Er betrat den Stall, um den Vogel bereitzumachen.
    Ich ging um Stall und Anbau herum, denn ich wollte mich überzeugen, daß das Tarntor tatsächlich offenstand. Es stand offen. Es war natürlich nicht wegen meiner Abreise geöffnet worden, sondern blieb den Tag über für Neuankömmlinge offenstehen. Die beiden Flügel schwangen nach innen auf und wurden an den Seiten der Landeplattform festgemacht, die die Palisade etwa einen halben Meter überragte. Die Plattform wies eine Verlängerung auf, die bei Toresschluß eingezogen werden konnte; mit Scharnieren befestigte senkrechte Stützpfeiler sorgten für Stabilität. Im Innern des Tarnstalls führte auf der rechten Seite eine Rampe zur Plattform. Die Torflügel waren sehr groß, jeder von ihnen wies eine Höhe von neun sowie eine Breite von siebeneinhalb Metern auf. Für ihre Größe sind sie allerdings recht leicht, da sie hauptsächlich aus mit Draht bespannten Rahmen bestehen. Obwohl diese Abmessungen gewöhnlichen Sattel- und Kriegstarns einen ungehinderten Einflug erlauben, werden meistens die Landeplattformen benutzt. Mit Tarnkörben ausgestattete Lasttarns landen natürlich immer darauf. Der Lasttarn vollführt eine flatternde Landung. Sobald er spürt, daß der Korb Bodenberührung bekommt, setzt er sich. Die schräge Rampe erleichtert es, den Tarnkorb auf seinen Lederkufen in den Hof zu transportieren. Passagiere genießen den gleichen Vorzug.
    Nicht alle Tarntore sind derart beschaffen. Bei einer weitverbreiteten Bauweise hängen die Torflügel vor der Toröffnung. In Schienen eingepaßt schiebt man sie beiseite. Jedes Öffnen erweckt den Eindruck, als würde man ein Tor zum Himmel öffnen. Der dazugehörige Bau mit seinen Plattformen, Laufgängen und schiffsmastähnlichen Balken ist sehr stabil. Die Laufgänge und Plattformen sind mit schmalen Leitern erreichbar. Diese Bauart verlangt von den Vögeln, daß sie für die Landung erst auf der Stelle schweben müssen, was sehr zeitaufwendig ist. Dafür ist die Landeplattform unnötig. Der Tarnstall im Krummen Tarn ähnelte insofern einem militärischen Stall, als er das schnelle Aufsteigen und die ebenso schnelle Rückkehr des Tarnsmanns zuließ – verbunden mit der Möglichkeit, das Tor innerhalb weniger Ihn zu öffnen und wieder zu schließen. Die Bauweise des Tarntors war ein deutlicher Hinweis, daß der Krumme Tarn möglicherweise nicht immer als Herberge gedient hatte. Vermutlich hatte das Areal vor der Gründung von Ar-Station als Garnison gedient, um den nördlicheren Teil der Vosk-Straße zu überwachen. Die Nähe zum Vosk war ein weiteres Indiz für diese Theorie, da der Fluß höchstens einhundert Pasang entfernt lag. Die normale Marschleistung eines goreanischen Fußsoldaten beträgt auf einer Militärstraße fünfunddreißig Pasang. Die Herberge Zum Krummen Tarn befand sich also genau drei

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