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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die Wucht aus, das Rückgrat eines ausgewachsenen Tabuks zu brechen. Als wir noch etwa vierzig Meter vom Boden entfernt waren, zog ich an den Zügeln, und der Vogel ging in waagerechten Flug über und schwebte niedrig über dem Gras. Bei einem solchen Flug kann man die Deckung eines Waldes, niedriger Hügel oder sogar die von Gebäuden ausnutzen, um sich einem Ziel anzunähern. Natürlich vermindert der niedrige Flug im allgemeinen die Gefahr, gesehen zu werden.
    Ich ließ den Tarn in die Nähe der Herberge zurückfliegen.
    Dann flog ich dreimal über den Krummen Tarn hinweg, zweimal über die Palisade und den Tarndraht und einmal über Brücke und Tor.
    Beim ersten Mal ließ ich den Tarn etwa vierzig Meter über dem Hofboden auf der Stelle schweben, ein Stück links hinter dem Hauptgebäude. Dort hockte ein großer, nackter, muskulöser, bärtiger Mann; er war mit starken Ketten an einen Sleenring gekettet, dessen Platte in den Felsen eingelassen worden war. Hand- und Fußgelenke waren ziemlich dicht an den Ring gefesselt. Es war der Krieger aus der Kompanie des Artemidorus. Er hatte wohl nicht die Mittel gehabt, um die Rechnung zu bezahlen. Als er mich sah, wurde er plötzlich ganz aufgeregt. Allerdings konnte er kaum mehr tun als in die Hocke zu gehen, sich gegen den Ring zu stemmen und den Kopf in den Nacken zu legen. Er kreischte etwas, das ich allerdings nicht verstehen konnte. Vielleicht war es auch besser so. Ich winkte ihm fröhlich mit der Kuriertasche zu, bevor ich weiterflog. Er schien nicht besonders darüber erfreut zu sein, wie sich die Ereignisse entwickelt hatten. Und wenn ich ehrlich war, konnte ich es ihm nicht einmal verübeln.
    Beim zweiten Überflug machte ich vor dem linken Gebäude halt. Dort hatten die Ketten die erfreuliche Bekanntschaft der hübschen Gefangenen gemacht, deren Namen, wie ich von Lady Temione im Pagaraum erfahren hatte, Rimice, Klio und Liomache lauteten; sie stammten aus Cos, Elene und Tyros. Dann war da noch Amina gewesen, die Bürgerin aus Venna. Die Ketten waren nun leer. Ich hatte mir am frühen Morgen die Freiheit genommen, sie durch meinen Beauftragten, einen prächtigen, wenn auch etwas zu duldsamen und kleinmütigen Burschen namens Ephialtes, einen Marketender, auslösen zu lassen. Die fünf Frauen hatten mich einhundertzweiundachtzig K.T. gekostet, was eine gewaltige Lücke in meinem Anteil an der Beute von Androns Bande gerissen hatte.
    Zweifellos waren sie zuerst begeistert gewesen, daß ihre Schulden bezahlt worden waren. Sie hatten bestimmt gelacht und vor Freude in die Hände geklatscht. Aber ihre Begeisterung hatte dann ein jähes Ende gefunden, als sie erlebten, wie man ihnen Eisenkragen anlegte. Ich hatte durch Ephialtes auch die Lady Temione ausgelöst, was mich einen Silbertarsk fünf kostete. Das war viel Geld, aber sie würde gut auf den Knien aussehen, nur mit einem Kragen bekleidet. Alles in allem hatten mich die Frauen zwei Silbertarsk und siebenundachtzig Kupfertarsk gekostet, wenn man den gängigen Kurs zugrunde legte, nach dem man für einen Silbertarsk einhundert Kupfertarsk bekam. Wenn alles nach Plan verlaufen war, befanden sich die Frauen auf dem Weg nach Ar-Station, vermutlich an Ephialtes Wagen gekettet. Es kam mir weniger darauf an, mit ihnen einen Gewinn zu machen. Das war nicht ihre wesentliche Rolle in meinem Plan.
    Beim dritten Flug über die Herberge blieb ich kurz in der Nähe der Brücke schweben. Dort standen noch ein paar Wagen. Besonders einer davon erregte meine Aufmerksamkeit. An seiner Seite kniete eine stämmige blonde Frau. Sie war nackt. Um ihren Hals hing eine schwere Kette, die unter den Wagen führte, wo sie befestigt war. Ein Mann mit einer Peitsche in der Hand stand vor ihr. Ich sah, wie die Frau den Kopf senkte. Es handelte sich nicht um die dunkelhaarige schlanke Schönheit, die sich am vergangenen Abend schaudernd in die Plane gehüllt hatte.
    Die hatte Ephialtes, wenn alles gut vonstatten gegangen war, am Morgen gekauft. Sie wäre das erste Mädchen in dem Sklavinnenzug ›freier Frauen‹ und würde die anderen in den nötigen Disziplinen unterweisen, wie man einem Mann Freude bereitete; die Lektionen würden ihr Leben bald entscheidend verändern und bereichern.
    Die Wagenplane war zurückgeschlagen, vermutlich um seine vom Sturm feucht gewordene Ladung zu durchlüften. Bis auf das Pärchen an seiner Seite schien sich niemand in seiner Nähe aufzuhalten. Ich hegte nicht den geringsten Zweifel daran, daß die blonde

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