Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
fragte ich nach der Position des Entsatzheeres und dergleichen.«
    »Ich verstehe.«
    »Aber anscheinend begriff man sehr schnell, was ich wollte, denn kurz darauf lagen unter den Lebensmitteln Zettel mit Fragen, die sich auf die Zustände in der Stadt bezogen.«
    »Hast du sie beantwortet?«
    Sie nickte.
    »Zu diesem Zeitpunkt warst du eine Spionin.«
    »Das habe ich anders gesehen«, sagte sie. »Diese Informationen waren doch bestimmt allgemein bekannt.«
    »Nicht notwendigerweise«, erwiderte ich. »Sicher, für gewöhnlich gibt es Spitzel, wenn nicht sogar Verräter, die solche Dinge verläßlich erledigen.«
    »Als ich den Korb das nächste Mal in die Höhe zog, war in einem Stück Sa-Tarna-Brot eine genau formulierte Frage versteckt. ›Bist du für Cos?‹ In der nächsten Nacht ließ ich die Antwort hinunter. Ich hatte ›Ja‹ geschrieben.«
    »Ab diesem Augenblick warst du eine Verräterin«, sagte ich.
    »Ar-Station hat mich verraten!« rief Claudia. »Es hat mir nicht das gegeben, was ich wollte. Es hat mich nicht einmal mit Missionen nach Ar betraut! Davon abgesehen – glaubst du etwa, daß eine Person wie ich ihr ganzes Leben hier am Vosk verbringen will?«
    »Was ist dann geschehen?«
    »Ich hatte meine Position klargemacht, ihnen war klar, daß ich verhandeln würde, und zwar hart verhandeln würde.«
    »Hast du Lebensmittel verlangt?«
    »Die hatte ich. Ich hatte sie seit dem Beginn der Belagerung gehortet, sie sogar aufgekauft, wenn sie billig waren, zu Anfang, als man noch glaubte, daß Ar jeden Tag mit flatternden Fahnen eintreffen und die Cosianer vertreiben würde wie die aufsteigende Sonne die Flußfrösche.«
    »Also für Gold!« sagte ich.
    »Ja! Für Gold und für Juwelen!«
    »So wie es aussieht, hast du im Augenblick nur wenig Gold oder Juwelen.«
    Ich hörte, wie sie aufgebracht in dem Stroh herumscharrte.
    »Es wäre klüger gewesen, du hättest nicht angefangen, um Bezahlung zu feilschen, nachdem du Cos deine Treue erklärt hattest«, meinte ich.
    »Warum denn das?«
    »Weil du Cos deine Treue erklärt hast«, sagte ich. »Wie die Bürger Ars erwarten auch die Cosianer von jenen, die sich freiwillig ihrer Sache verschreiben, daß sie ihnen aus freien Stücken dienen, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, eben nicht wie Kaufleute oder Söldner.«
    »Wo liegt denn da der Unterschied?«
    »Manchmal machen solche Dinge den Unterschied zwischen Reichtümern und dem Sklavenkragen aus.«
    »Ich habe in meinen Verhandlungen Vorkehrungen getroffen, damit so etwas nicht geschieht«, sagte Claudia. »Für meine Hilfe habe ich nicht nur Geld verlangt, sondern auch die Gewährleistung meiner Freiheit und Sicherheit.«
    »Also daß man dich nicht zur Sklavin macht, zum Beispiel.«
    »Genau.«
    »Aber einmal angenommen, du wirst in der Zwischenzeit von anderen versklavt.«
    »Das wäre eben das Ende gewesen«, erwiderte sie. »Ich wäre eine Sklavin gewesen. Eine Sklavin ist eine Sklavin.«
    »Das ist richtig.« Die Cosianer hatten zugestimmt, sie nicht zu versklaven, aber nicht, sie zu befreien, falls sie eine Sklavin wurde. Wie sie gesagt hatte: Eine Sklavin ist eine Sklavin.
    »Außerdem habe ich Macht in Ar-Station gefordert, sollte die Stadt nicht zerstört werden, denn hier gibt es Leute, die mich betrogen haben und an denen ich mich rächen wollte. Und ich wollte, daß man mir einige der Frauen als Sklavinnen zur Verfügung stellt, damit ich sie Männern verkaufen konnte.«
    »Du warst gründlich.«
    »Ja.«
    »Du mußtest dich also nur auf die Ehre von Cos verlassen.«
    »Männer sind ehrenhaft.«
    »Manche Frauen auch«, sagte ich.
    »Meine Treue gehört mir«, sagte sie gereizt.
    »Für Frauen wie dich gibt es Einrichtungen«, murmelte ich.
    »Was?«
    »Erzähl weiter.«
    »Nachdem man meine Bedingungen akzeptiert hatte, erhielt ich ausgesprochen genaue Anweisungen. Diese Anweisungen bezogen sich auf alle möglichen Informationen, die Versorgungslage der Stadt, den Zustand der Mauern und Tore, wo sich die schwächeren und weniger verteidigten Stellen befinden, die zahlenmäßige Stärke der Garnison, die Stärke der Bürgermiliz, die Posten der Wächter, ihre Ablösung und dergleichen mehr. Dinge wie Parolen konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Soweit ich herausfand, wurden sie täglich gewechselt.«
    »So verfährt man im allgemeinen.«
    »Jede Nacht gab ich alles weiter, was ich in Erfahrung gebracht hatte. Im Gegenzug erhielt ich Gold und Juwelen.«
    Ich lächelte.
    »Hast du deinem

Weitere Kostenlose Bücher