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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hatten das letzte Boot überladen.
    Jetzt waren wir nur noch zu fünft. Wir sahen zu, wie das Boot ablegte und langsam zur Pier ruderte.
    »Ich hätte mich gern von meiner Gefährtin verabschiedet«, sagte ein Mann, offenbar ein Bürger.
    »Vielleicht ist sie ja da draußen«, sagte sein Freund und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Wann wird es vorbei sein, was glaubt ihr?« fragte ein Soldat.
    »Zur fünfzehnten Ahn«, erwiderte sein Kamerad grimmig.
    »Das ist gut.«
    »Wieso ist das gut?«
    »Dann müssen wir nicht noch eine Abendmahlzeit versäumen.«
    Kurze Zeit später legte ein weiteres der winzigen Boote an der Brücke an, und die beiden Soldaten stiegen ein.
    Jetzt waren wir nur noch zu dritt.
    »Die Frauen und Kinder tun mir unendlich leid«, sagte der Bürger und sah zur Pier hinüber. Dort drängten sich Zivilisten, es mußten zwischen zweitausend und zweitausendfünfhundert Frauen und Kinder sein, und allenfalls dreihundert kampfbereite Männer. Wenige Augenblicke später traf das nächste Ruderboot ein.
    »Ich werde mit dir warten«, sagte der Bürger zu mir.
    »Nein«, erwiderte ich. »Geh nur.«
    Die beiden Männer kletterten vorsichtig in das Boot.
    Ich blieb allein zurück.
    Rechts von mir trieb ein Fragment der Brücke halb untergetaucht im Wasser. Ich sah über den Schildrand, dann erhob ich mich und nahm den Schild wieder hoch.
    Ein einzelner Mann kam auf mich zu; er trug einen Helm, und sein Schwert steckte in der Scheide. Er hatte keinen Schild. Es schien ein langer Weg bis zu mir zu sein. Als er ein paar Meter von mir entfernt war, konnte ich seine Schritte hören. Das Wasser schlug gegen das Pfahlwerk unter der Brücke. Am Himmel ertönte der Schrei einer Voskmöwe. Aus der Zitadelle stieg noch immer Rauch auf, der vom Wind auf den Fluß hinaus getrieben wurde.
    »Komm nicht näher«, sagte ich.
    »Der Tag gehört Cos!«
    Ich nickte.
    »Es bleibt nur noch das Massaker auf der Pier zu erledigen.«
    Darauf blieb ich ihm die Antwort schuldig.
    »Und so war alles, was du getan hast, vergebens.«
    Ich schwieg. Was hier geschehen war, war in die Annalen der Vergangenheit eingegangen. Die Geschichte hat Berge und Gipfel, und nicht alles ist der Prolog zu einem letzten Akt, dem nichts mehr folgt.
    »Viele glauben, du kommst gar nicht aus Ar-Station«, sagte der Fremde.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Du könntest ein Söldner sein«, fuhr er fort. »Cos braucht solche Männer. Ich komme im Auftrag von Aristimenes, dem Befehlshaber von Cos im Norden. Ihm hat deine Arbeit gefallen, auch wenn sie zu seinen Lasten ging. Ich habe hier einen Beutel voller Gold. Vermiete Cos dein Schwert, und er gehört dir.« Er ließ den Geldbeutel, dessen Riemen verschnürt waren, auf die Brücke fallen. Dann trat er einen Schritt zurück. »Siehst du«, sagte er. »Wir schlagen dir nicht den Kopf ab, während du dich danach bückst.«
    »Ich bin heute nicht auf irgendwelchen Sold aus«, sagte ich.
    »Dann kommst du also doch aus Ar-Station, oder gar aus Ar selbst?«
    »Nein.«
    »Mit dem Gold kommt ein Kommando und Frauen, ausgebildete Sklavinnen, die einen Mann auf alle erdenklichen Arten erfreuen können.«
    »Aristimenes ist großzügig.«
    »Wie lautet deine Antwort?«
    »Ich will heute keinen Sold annehmen.«
    »Und was ist mit den Frauen?« fragte er.
    »Die nehme ich mir selbst.«
    Er ging zu dem Gold und hob es auf. Dabei behielt er mich nicht einmal im Blickfeld. Ich wertete dies als Tribut an meine Ehre.
    Er schob den Geldbeutel zurück in seine Tunika. »Du bist also kein Söldner?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Entscheide dich für Cos.«
    »Nicht heute.«
    »Aber heute wäre ein guter Tag, um sich für Cos zu entscheiden«, sagte er mit einem Blick auf den Pier.
    »Warum hat man Ar-Station keine Verstärkung geschickt?« fragte ich.
    »Lurius aus Jad, der Ubar von Cos, wollte es nicht.«
    »Ich verstehe.« Wie luftig mußten dann die Höhen des Verrates sein, der sich hinter den Mauern von Ar abspielte.
    »Und der Wille von Lurius ist im Norden noch nicht vollkommen ausgeführt.«
    Ich verstand nicht, was er damit sagen wollte.
    »Ich habe dir das Gold von Cos gebracht«, sagte er. »Wenn ich zurückkehre, bringe ich seinen Stahl. Das ist dir doch bewußt, oder?«
    »Die Brücke ist nun bedeutungslos«, sagte ich.
    »Nicht für Aristimenes!«
    »Ich wünsche dir alles Gute.«
    »Ich wünsche dir auch alles Gute«, erwiderte er, drehte sich um und ging schnell auf den Kai zu. Er hatte noch

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