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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Brücke stand in Flammen oder lag eingebrochen im Wasser. Bohlen trieben im Hafenbecken umher und stießen gegen die Pfähle.
    »Wir haben die Brücke gehalten«, sagte der Grauhaarige.
    »Ja, das haben wir.«
    Wir standen auf blutbeschmierten Holzplanken.
    Es stimmte, wir hatten die Brücke gehalten.
    Der Nachmittag war zur Hälfte vorüber. Wir standen am neuen Ende der Brücke, einer Brücke, die auf eine völlig sinnlose Weise an der Kaimauer ihren Anfang nahm und abrupt mit zersplitterten, zerschlagenen und angesengten Bohlen endete. Man hatte die Brücke hinter uns zerstört. Einige der Bootsbesatzungen hatten sich die Mühe gemacht, das Holz hinter uns mit Wasser zu tränken, um zu verhindern, daß die Flammen auf unseren Teil übergriffen, während ihre Kameraden die Pfähle durchtrennten. Trotzdem hatten wir die Hitze des Feuers in unseren Rücken gespürt. Es hatte auch Rauch gegeben, aber nicht genug, um das Geschehen auf der Brücke zu beeinflussen. Der Wind hatte sich zweimal gedreht, und der Qualm war an uns vorbeigeweht. Aus der Zitadelle war viel mehr Rauch aufgestiegen, doch der Wind, dessen Stärke seit dem frühen Nachmittag beträchtlich nachgelassen hatte, hatte ihn über den Hafen auf den Fluß hinausgetrieben.
    »Sollen wir nun zur Pier schwimmen?«
    »Was sonst?«
    »Ich werde lieber auf die Boote warten.«
    »Warum?«
    »Ich habe nicht gern nasse Füße.«
    Ich hörte dem Gerede der Männer nur mit halbem Ohr zu. Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Rückenflossen, die im Wasser umherschwammen. Hier und dort geriet die Oberfläche in Bewegung, als würden sich einige Meter tiefer gewaltsame Handlungen abspielen. An einigen Stellen wurde das Hafenwasser ganz schmutzig. Diese aufgewirbelten Verfärbungen wurden vermutlich von Fischen verursacht, die verbissen um Beute kämpften und dabei den Grund aufwirbelten.
    Zu unserer Linken stieß ein kleines Boot sanft an einen Stützpfahl.
    Wir waren zu elft. Zwei waren verwundet. Dazu gehörte der grauhaarige Bursche, der zu den ersten gehört hatte, die sich an meine Seite stellten. Er war beim letzten Angriff verletzt worden. Genau wie der andere Verwundete. Wie ließen die beiden ins Boot hinab. Zwei weitere Männer gesellten sich zu ihnen. Das kleine Boot schaukelte und wäre beinahe umgekippt.
    »Wartet«, sagte der Mann an den Rudern und hob die Hand.
    Wir sahen zu, wie er ablegte.
    »Es sind jetzt weniger Fische zu sehen«, sagte ein Soldat.
    »Bleib, wo du bist«, riet ich ihm. Seine Beobachtung stimmte, viele der Fische waren anscheinend verschwunden. Ich war sogar überzeugt davon, daß sie mit ihrer Beute im Maul in den Hafen, wenn nicht sogar in den Fluß hinausgeschwommen waren, vermutlich verfolgt von ihren weniger erfolgreichen Artgenossen. Trotzdem war das Wasser noch immer gefährlich. Manchmal verbergen sich Flußhaie wie Voskaale im Schatten der Piere und ihrer Pfähle, wo sie oft Beute in Form von Abfällen und anderen Leckerbissen machen. An einigen Stellen waren noch immer deutlich blutige Schlieren im Wasser sehen.
    »Seht nur!« sagte der Soldat. Er zeigte auf die Zitadelle. Es sah so aus, als würden dort viele kleine Boote bereitgemacht sowie eine beträchtliche Zahl floßähnlicher Gebilde, die man aus allen möglichen Materialien aus der Zitadelle zusammengebaut hatte.
    »Alles war umsonst«, sagte der Mann neben ihm. Dann sprachen sie alle.
    »Der Hafen wird von cosischen Schiffen und der Floßkette versperrt. Eine Flucht ist unmöglich.«
    »Anscheinend wollen sie nicht warten, bis wir verhungert sind.«
    »Es sind ungeduldige Burschen.«
    »Sie haben lange Zeit gewartet. Sie möchten die Sache eben heute nachmittag zu Ende bringen.«
    »Das sollte nicht schwer sein.«
    »Auf der Pier wird es ein Massaker geben. Dort gibt es keine Deckung. Alle stehen dort wie auf dem Präsentierteller. Was kann eine Handvoll Schilde da schon ausrichten? Nichts, oder so gut wie nichts. Sie können tun, was sie wollen. Sie können sich von den Booten und Flößen aus ihre Ziele suchen oder einen Frontalangriff starten.«
    »Vermutlich werden sie ihren Landsleuten vor der Hafensperre ein Signal geben, damit sie gleichzeitig von zwei Seiten angreifen können.«
    »Es ist alles vorbei.«
    »Ja. In zwei oder drei Ahn wird alles vorbei sein.«
    »Ihr beiden geht in das Boot«, sagte ich, als das nächste Ruderboot an den Pfahl stieß. Der Ruderer, ein Fischer, streckte die Hand aus, um den beiden Männern beim Einsteigen zu helfen. Wir

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