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GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor

Titel: GOR-Zyklus 23 - Die Verräter von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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keine fünf Schritte zurückgelegt, als eine Abteilung Cosianer, die bereits dort gewartet hatten, auf die Brücke eilten. Einen Augenblick lang war er wie ein Fels in ihrer Brandung, dann drehte er sich zu mir um. Gleichzeitig legte ein kleines Floß vom Ufer ab. Zwei der Männer, die auf mich zukamen, hatten es zu eilig und trennten sich von ihren Kameraden. Dem ersten schlug ich gegen den Schildrand, und da er sich nicht mehr abfangen konnte, stolperte er von der Brücke. Den zweiten Mann traf ich unterhalb des Schildes am Knie, und er sackte auf die Bohlen. »Wartet, Männer!« rief der Offizier, der mir das Angebot unterbreitet hatte. »Bleibt zusammen, gut so! Die Speere nach unten. Vorsichtig vorrücken. Dort steht nur ein Mann. Die Schwertkämpfer an die Flanken, hinter die Speerträger. Beide Seiten abdecken. Vorwärts.«
    »Hilfe!« brüllte der Soldat im Wasser und griff in die Höhe. Er versuchte, einen Pfahl hochzuklettern, rutschte aber immer wieder ab. Er kam nicht an die Holzbohlen heran. Das Brückenstück, das sich zu meiner Rechten befunden hatte, schwamm nun ein paar Meter vom verbrannten Brückenende entfernt im Hafenbecken.
    »Halt!« befahl ich den anrückenden Cosianern.
    Verblüfft blieben sie stehen.
    Der Mann, dessen Bein ich aufgeschlitzt hatte, hinkte mühsam zu seinen Kameraden zurück. Blut strömte über sein Knie und die Riemen seiner stiefelähnlichen Sandalen. Sein Rückzug ließ sich anhand der Blutspur auf der Brücke zurückverfolgen.
    Ich legte den Schild auf dem Boden ab und streckte dem Burschen im Wasser die Hand entgegen. Es waren weniger Fische als vorhin da, aber es war unwahrscheinlich, daß er noch lange dort allein herumplanschte. Unter ihm waren bereits zwei dunkle Schatten zu sehen.
    »Bleibt stehen«, befahl der Offizier.
    Der Mann im Wasser, der fast gelähmt vor Angst war und dessen Augen förmlich hervorquollen, packte meine Hand, und ich zog ihn auf die Brücke. Er blieb am ganzen Leib zitternd auf den nassen Bohlen liegen. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß mir so etwas vor einer Ahn gelungen wäre. Da wäre er schon längst in einem Rachen eines Besuchers aus dem Fluß, der von dem Blut im Wasser angelockt worden war, verschwunden gewesen.
    Ich trat zurück und sah die Cosianer an.
    Der Offizier hob sein Schwert und salutierte. Ich erwiderte den Salut. Seine Männer hämmerten mit den Schwertern auf ihre Schilde. Ich nahm auch ihre Ehrenbezeugung zur Kenntnis.
    »Bei meiner Autorität und auf eigene Gefahr, nämlich mein Leben gegen deines, sollte meine Handlung Aristimenes mißfallen, biete ich dir erneut das Gold von Cos!« sagte der Offizier.
    Ich schob das Schwert in die Scheide. »Ich nehme heute keinen Sold an«, sagte ich.
    »Senkt die Speere«, befahl der Offizier. »Schwertkämpfer, an die Flanken.«
    Da drehte ich mich plötzlich um und lief ans Ende der Brücke. Ich stieß mich ab und sprang auf das zur Hälfte untergetauchte Brückenteil. Es sank in die Tiefe, aber dann hob es sich wieder. Einen Moment später drängten sich die Cosianer an dem zersplitterten Ende. Wie erwartet verspürte keiner von ihnen Lust, den Sprung nachzumachen. Ich hatte einen Vorsprung gehabt und gewußt, wo das Trümmerstück im Wasser trieb. Keiner von ihnen würde mir nachspringen. Falls es doch einer versuchte und es bis hierher schaffte, erwartete ich ihn mit gezogenem Schwert. Meine Füße standen im Wasser. Die Kraft meines Sprungs hatte das Brückenfragment noch weiter in den Hafen getragen, in Richtung Pier. Die Cosianer und ich starrten einander an. Einige hoben die Waffen zum Salut. Ich hob die Hand. Das war wohl einer dieser seltsamen Augenblicke, die es manchmal im Krieg gibt, wenn die Rose der Ritterlichkeit einem Boden aus Gefahr und Blut entsprießt. Plötzlich schoß ein großer Hai aus dem Wasser und blieb zur Hälfte auf dem Trümmerstück liegen. Ich stieß ihn mit dem Fuß zurück. Ein paar kleine Boote voller Schützen legten vom Kai ab. Aber dann sah ich, daß die Ruderer verharrten. Auf einmal war das Brückenstück von kleinen Booten umringt, die von der anderen Seite kamen. In einem sah ich den jungen Armbrustschützen. Es wurden keine Schüsse abgegeben. Ich stieg in ein Boot. Dann drehten wir um und ruderten langsam zu dem Pier.

20
     
     
    Ich stieg aus dem Boot und betrat den Pier.
    Männer hoben die Waffen und salutierten.
    »Komm mit«, sagte ein Soldat.
    Ich ging an Reihen von Verwundeten vorbei. Bei ihnen befand sich auch Marsias, der

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