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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Außenposten am Vosk, der nun in Schutt und Asche lag, zur Hilfe gekommen war.
    Früher oder später wollte ich Ar einen Besuch abstatten. Ich hatte dort noch etwas zu erledigen.
    Ich blickte auf die leere Straße hinunter.
    Am besten ging ich nach Torcodino. Andererseits hätte ich aus Achtung vor Marcus den Versuch wagen müssen, Ars Winterlager zu erreichen. Im Gegensatz zu Marcus schuldete ich Ar keine Untertanenpflicht. Und doch hätte er genau das gewollt; er hätte gewollt, daß ich den Oberbefehlshaber von Ar über die Bewegungen und Positionen des cosischen Expeditionsheers informiere. Ich konnte nicht davon ausgehen, daß er es geschafft hatte. Also würde ich versuchen, das Winterlager zu erreichen.
    Die Straße war menschenleer.
    Am Morgen würde ich das Lager abbrechen und nach Holmesk reisen. Ich würde mich wieder als Kaufmann tarnen.
    Ich blickte wieder zur Straße.
    Sie war noch immer leer.
    Ich mußte an Ephialtes denken, den Marketender aus dem Krummen Tarn, der mir vor Ar-Station wiederbegegnet war. Ich nahm an, daß er das Expeditionsheer begleitete. Auch er hatte unter Borton zu leiden gehabt. Tatsächlich hatte der Tarnsmann Ephialtes' Schlafplatz in der Herberge für sich beansprucht, einen ziemlich guten Platz, einen Eckplatz, und er hatte den Marketender einfach davongejagt und ihn sich genommen. Eine Meisterleistung an Kühnheit. Ephialtes hatte mir dann später geholfen, den Kurier hereinzulegen. Danach hatte er als mein Agent gearbeitet. Er war ein guter Kerl. Zur Zeit behütete er vier meiner Frauen, die Sklavin Liadne und die drei freien Frauen Amina, Rimice und Phoebe.
    Am Morgen würde ich aufbrechen, um nach Holmesk zu reisen.
    Plötzlich beugte ich mich vor. Da war ein winziger Punkt. In der Ferne. Ich war mir nicht sicher, ob es sich nicht um eine optische Täuschung handelte. Gespannt wartete ich. Ein paar Ehn später wußte ich es genau. Auf der Straße, dieser langen, schmalen, staubigen Straße, die kaum mehr als ein Pfad war und zu beiden Seiten von vertrocknetem Gras begrenzt wurde, näherte sich eine Gestalt.
    Ich wartete.
    Ich wartete mehrere Ehn, fast eine Viertelahn. Langsam entstand in mir Gewißheit.
    Ich lachte leise.
    Einige Zeit später hob ich einen Stein auf und warf ihn, als der Mann mein Versteck passierte, hinter ihn auf die Straße. Da es dort keinerlei Deckung gab, tat der Mann genau das, was ich erwartete. Er drehte sich blitzschnell um, ließ das Marschgepäck fallen, bewegte sich zur Seite, nahm eine geduckte Haltung an, alle Sinne gespannt. Er wandte sich der dem Geräusch entgegeng e setzten Richtung zu. In einer derartigen Situation, die von dem Geräusch des auftreffenden Steins heraufbeschworen worden war – etwas Unerwartetes auf der linken Seite des Reisenden –, kam die Drohung von dem bewachsenen Hügel und nicht von der Grasebene. Die spätnachmittägliche Sonne spiegelte sich im Stahl der blankgezogenen Klinge. Der Mann hatte sich fast schon über einen Meter von seinem Gepäck entfernt. Schon im nächsten Augenblick würde er die Deckung der Büsche erreicht haben.
    Ich stand auf, hob grüßend die rechte Hand, die frei von jeder Waffe war.
    Seine Klinge glitt zurück in die Scheide.
    »Wie ich sehe, bildet Ar seine Krieger noch immer gut aus!« rief ich zu ihm hinunter.
    »Ar-Station!« erwiderte er lachend. Er nahm sein Marschgepäck auf und stürmte den Hügel herauf.
    Einen Augenblick später schüttelten Marcus und ich uns die Hände.
    »Ich hatte befürchtet, sie hätten dich gefangengenommen«, sagte er erleichtert.
    »Ich habe hier auf dich gewartet. Was hat dich aufgehalten?«
    Sein Gesicht lief plötzlich rot an. »Ich wurde am Vosk aufgehalten«, antwortete er. »Ich konnte nicht früher kommen.«
    »Geschäfte?« fragte ich.
    »Natürlich«, antwortete er ausweichend.
    Ich lachte. »Du hast darauf gewartet, etwas über mich zu hören – ob sie mich erwischt haben.«
    »Nein.« Die Antwort kam etwas zu schnell.
    »Du hättest sofort nach Holmesk aufbrechen sollen«, sagte ich.
    »Vielleicht.«
    »Aber du hast es nicht getan«, bemerkte ich.
    Er errötete.
    »Das war doch unser Plan, oder?« fragte ich ihn mit einer Unschuld, die Boots Tarskstück alle Ehre gemacht hätte. Ich war nicht umsonst mit einer Truppe fahrender Schauspieler durch das Land gezogen. Zugegeben, meistens hatte ich nur geholfen, die Bühne aufzubauen und die Räder steckengebliebener Wagen aus dem Dreck zu ziehen.
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr«, sagte

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