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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich zu Marcus. Ich hatte die Befürchtung, er würde sich zu früh aus der Reserve locken lassen.
    »Geh«, sagte der Söldner auf der linken Seite. »Wir wollen nichts von dir.«
    Marcus rührte sich nicht. »Weil ich jung bin, glaubt ihr, ich wäre auch dumm. Da seid ihr im Irrtum.«
    »Nein«, sagte der Söldner.
    Einen Augenblick lang kam es mir so vor, als würde sich der Boden unter unseren Füßen unmerklich bewegen. Es war ein flüchtiger Eindruck.
    »Ihr haltet uns für Spione«, sagte Marcus. »Ihr wollt uns beide, allerdings einen nach dem anderen.«
    »Nein«, sagte der Söldner. »Bestimmt nicht.«
    »Darum geht es also«, rief ich aus und tat so, als sei ich erleichtert. »Ihr seid gar keine Straßenräuber, die, wie wir befürchteten, ehrliche Leute ausrauben wollen. Ich glaube, wir können die Sache schnell regeln. Es handelt sich hier einfach um eine Verwechslung.«
    »Du windest dich«, sagte der Anführer.
    »Für wen haltet ihr uns?« fragte ich.
    Der Anführer grinste. »Für die von uns Gesuchten.«
    »Spione?«
    »Für mich macht es keinen Unterschied, ob ihr Spione seid oder nicht.«
    »Wie habt ihr uns gefunden?« fragte ich. Sie waren zu dritt. Ich wußte nicht, wie gut Marcus mit der Klinge umgehen konnte. Nach Möglichkeit wollte ich ihn beschützen.
    »Policrates hat uns höchstpersönlich in sein Zelt gerufen«, sagte der Söldnerführer. »Der Kommandant des Expeditionsheeres hat vorausgesagt, daß man euch nach dem Ende der offiziellen Suche ohne größere Mühe im Süden finden würde, in Richtung Holmesk. Dann würdet ihr mit keiner Verfolgung mehr rechnen und euch am sichersten fühlen. Er war es, der das Verbot aussprach, den jungen Burschen da zu ergreifen, der befahl, ihn unbeschadet gehen zu lassen, damit er uns zu dir führte.«
    »Tarl, mein Freund, es tut mir leid«, sagte Marcus. »Aii!«
    Der Anführer warf mir einen wilden Blick zu, dann senkte sich langsam sein Schwert. Er sackte auf die Knie, dann stürzte er kopfüber in den Straßenstaub. Ich wandte mich seinem Kameraden zu, der die ganze Zeit rechts von ihm gestanden hatte. Marcus trat mit bleichem Gesicht zwischen das erste Schwert und mich.
    »Euer Anführer wäre besser beraten gewesen, sich auf keine Erklärungen oder Unterhaltungen einzulassen. Wäre er so klug wie Policrates gewesen, wäre ihm so etwas vermutlich nicht passiert.«
    Der Söldner wich vor mir zurück.
    »Ich habe nicht einmal gesehen, daß sich dein Schwert bewegt hat«, sagte Marcus voller Ehrfurcht.
    »Dein Anführer ließ zu, sich ablenken zu lassen«, sagte ich zu dem Söldner. »Vielleicht folgst du ja seinem Beispiel.«
    Der Mann schüttelte den Kopf und wich weiter zurück.
    Der Anführer hatte sich für den Aggressor gehalten. Er hatte mich als ängstlich eingeschätzt. Er hatte es für sein Vorrecht gehalten, den ersten Schlag zu führen. Der Stich der von der Seite geführten Klinge, die sauber zwischen zwei Rippen vorbei bis zu seinem Herz geführt und sofort wieder zurückgezogen worden war, hatte ihn völlig überrascht.
    Dann schien der Boden wieder zu dröhnen, aber diesmal wallte auch Staub auf.
    Ich wollte den Söldner vor mir nicht aus den Augen lassen.
    Der Söldner, den Marcus in Schach hielt, stieß einen furchterfüllten Schrei aus. Dann blickte sich mein Gegner wild um, wandte mir den Rücken zu und ergriff die Flucht.
    Aus der Staubwolke hinter mir erscholl eine Stimme. Sie rief »Tarsk!«, ein Befehl, den man oft bei der Tarskjagd hört, ein Signal, das Tier niederzureiten, damit man ihm dabei die Lanze in den Rücken oder die Seite stoßen kann. Aber das wurde mir erst richtig bewußt, nachdem der Boden direkt neben mir erzittert und ich zur Hälfte herumgefahren und dabei beinahe von einem Sattel-Tharlarion umgestoßen worden war, während sich eine Lanzenspitze zwischen die Schulterblätter des flüchtenden Söldners bohrte, der im nächsten Augenblick von dem Tharlarion niedergeritten wurde. Die Echse drehte sich in einer Staubwolke um, ihr Reiter hob die blutige Lanze.
    »Männer aus Ar, wir grüßen euch!« sagte Marcus und hob die Hand. Er hatte das Schwert weggesteckt. Sein Gegner lag verstümmelt im Staub, ebenfalls von einer Lanze niedergestreckt. In dem Staub und dem Blut konnte man die blaue Farbe des um seinen Oberarm gewickelten, Zugehörigkeit signalisierenden Tuches nur noch mit Mühe ausmachen.
    »Steck dein Schwert weg!« rief Marcus mir zu.
    Ich tat es. Es waren etwa zehn Männer, die alle auf Tharlarion

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