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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Stechfliege surrte vorbei. Es würde schwierig sein, sich in Ketten vor einem solchen Geschöpf zu schützen. Es war schon die zweite, die ich heute sah. Für gewöhnlich schlüpften sie an Flüssen und im Sumpfland, wenn auch zu einer späteren Jahreszeit. In bestimmten Gegenden schlüpften sie in großer Zahl.
    Der Staub wogte wie eine Wolke in die Höhe, aufgewühlt von den schweren, krallenbewehrten Pfoten der Tharlarion.
    Marcus hatte mir versichert, daß es nichts zu befürchten gab, daß man uns zu Saphronicus brachte.
    Die Leine lag um meinen Hals.
    Ich verließ mich darauf, daß Marcus recht hatte, daß wir wirklich nichts zu befürchten hatten.
    Ich bewegte die Hände in den engsitzenden Stahlreifen, die sie auf so ausgeklügelte Weise hinter meinem Rücken hielten.
    Ja, wir hatten nichts zu befürchten.
    Zumindest hoffte ich das. Denn wir waren hilflose Gefangene, völlig der Gnade unserer Häscher ausgeliefert.

3
     
     
    »Durch das Auge!« brüllte ich und kämpfte gegen die Fesseln an, die meinen nackten Körper eng einschnürten; die Hände über Kreuz hinter dem Rücken an die Fußknöchel gefesselt kniete ich im Bug des kleinen Rencebootes. »Durch das Auge!«
    Um mich herum ertönten Schreie voller Angst und Wut.
    Der Soldat vor mir war aus dem Boot gerissen worden; der verhältnismäßig kleine, an der breitesten Stelle kaum einen halben Meter große, dreieckige Kopf auf dem langen, biegsamen Hals schoß plötzlich wassertropfend aus dem Sumpf und packte ihn, hob ihn mehrere Meter in die Höhe, wo er sich schreiend wand.
    »Durch die Augen!« flehte ich ihn an.
    »Das schafft er nicht!« rief ein anderer Soldat.
    Ein Ruderer schlug mit dem Ruder auf die Kreatur ein. Sie wich zurück, angetrieben von den schweren, wie ein Diamant geformten Gliedmaßen, und ihr Schwanz peitschte herum und ließ Wasser aufspritzen.
    Überall ertönten Schreie. Im Umkreis von hundert Metern befand sich eine Flottille aus kleinen Rencebooten, Lastkähnen, Flachbooten, Fischerbooten und Flößen, die etwa vier- bis fünfhundert Mann beförderte.
    Es war deutlich zu hören, wie das Rückgrat des in der Luft baumelnden Soldaten brach.
    Wäre es ihm gelungen, der Kreatur die Daumen in die Augen zu drücken, hätte er über diesen Weg ihr Gehirn erreichen können. Aber er hatte es nicht geschafft.
    »Er ist tot«, sagte der Ruderer.
    Von ein paar Zuckungen und einem starren Blick abgesehen hing der Körper nun ganz schlaff in der Luft.
    »Das ist er nicht!«
    »Tötet ihn!«
    »Ich komme nicht an ihn ran!« rief ein Soldat, der unsicher in einem der leichteren Rencebooten stand und mit dem Schwert herumfuchtelte.
    »Nein, er ist tot!«
    Der Mann war tot.
    Die Kreatur fiel zurück ins Wasser, tauchte unter einen der Lastkähne, hob ihn fast einen Meter aus dem Wasser und ließ ihn von ihrem Rücken rutschen, dann bahnte sie sich wieder unter Wasser ihren Weg in das Renceschilf.
    Der Mann neben mir stieß einen Schrei aus. Nur wenige Zentimeter entfernt durchstieß die schmale Schnauze eines fischähnlichen Tharlarions die Wasseroberfläche. Der Ruderer hob sein Ruder und schlug danach. Das Tharlarion verschwand unter den zusammengebundenen Rencebündeln.
    »Bindet mich los!« bat ich. Ich war völlig hilflos.
    »Sei still, Spion«, fauchte ein Soldat.
    Meine Knie waren feucht, zwischen den röhrenähnlichen Rencestengeln, die man bündelweise zusammengezurrt und in Form gebracht hatte, sickerte Wasser empor.
    »Zusammenrücken!« rief ein Offizier, der einige Meter von uns entfernt war. »Vorwärts, weiter!« Er stand im Bug eines kleinen Fischerbootes. Männer stießen es mit Stangen vorwärts.
    »Dreht um!« rief ich ihm zu. »Begreift ihr nicht, was hier geschieht?«
    Der Leutnant nahm keine Notiz von mir. »Vorwärts!« rief er. »Verfolgt die Sleen aus Cos! Sie werden uns nicht entkommen!«
    Auf der linken Seite ertönte ein Hilfeschrei. Eines der Flachboote sank.
    »Zerschlagt das Holz!« rief jemand aus einem Nachbarboot. »Baut euch ein Floß!« Männer waren im Wasser. Einige schwammen, andere wateten. Das Wasser reichte ihnen bis zur Brust.
    »Nehmt uns an Bord.«
    Man half ihnen, die Boote zu erklimmen, die nun aber gefährlich tief im Wasser lagen.
    »Weiter!« rief der Leutnant. »Schnell! Sie können nicht mehr weit sein.«
    »Das Rence weist an zwei Stellen Schneisen auf!«
    »Wir werden unsere Streitmacht in zwei Teile aufteilen«, befahl der Leutnant. Hinter uns befand sich ein weiteres Kontingent. Man

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