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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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hatte.
    »Zweifellos.« Rencebauern leben im Vosk-Delta. Sie bewohnen Renceinseln, gewaltige Flöße aus zusammengewobenem Renceschilf. Da die Rencehalme unten verfaulen, werden sie ersetzt, indem man oben neue hinzufügt. Wie bereits erwähnt sind die Sandbänke ungeeignet für eine permanente Besiedlungen. Da die Renceinseln schwimmen, sind sie transportierbar. Auf diese Weise kann ein ganzes Dorf an einen anderen Ort gebracht werden. Diese Mobilität kann für die Rencebauern sehr nützlich sein, wenn sie neue Fischgründe suchen oder frisches Rence ernten wollen, ihr wichtigstes Handelsgut, das unter anderem der Herstellung von Stoff und Papier dient. Es ist auch ganz nützlich, um gelegentlichen Ansammlungen von Tharlarion aus dem Weg zu gehen oder unerwünschte Begegnungen mit seinen Mitmenschen zu vermeiden. Der Standort solcher Dörfer ist für gewöhnlich geheim. Handelskontakte werden von den Rencebauern geknüpft, nach ihren Bedingungen, an bekannten Treffpunkten. Solche Dörfer sind selbst aus der Luft schwierig zu entdecken.
    »Glaubst du, von ihnen sind welche in der Nähe?« fragte der Hauptmann.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte ich. »Schon möglich. Vielleicht auch nicht.«
    »Sie könnten überall im Rence stecken«, sagte ein Soldat unbehaglich.
    »Das ist wahr.« Ich bezweifelte, daß sich Bauern in der Nähe befanden. Hier marschierten überall Regimenter aus Ar.
    »Warum sollten sie ihn umbringen?«
    »Wer kann das schon sagen.« Tatsächlich hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung, was hier vorgefallen war.
    »Übergebt die Leiche dem Delta«, befahl der Hauptmann.
    Man rollte die Leiche vom Floß ins Wasser.
    »Weiter«, sagte der Hauptmann.
     
    *
     
    »Beweg dich«, sagte Plenius, der im Bug des kleinen Rencebootes stand. Wir waren mindestens dreihundert Pasang tief ins Vosk-Delta eingedrungen. Die Soldaten hatten den ausdrücklichen Befehl erhalten, mich am Leben zu erhalten.
    Ich kämpfte mich vorwärts durch das Schilf, stemmte mich gegen das Wasser, das mir hier bis an die Brust reichte; das Seil um meinen Hals war an dem Boot befestigt. Meine Hände waren mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Ich zog sie jedem Seil vor, denn sie waren viel angenehmer zu tragen. Natürlich hatten meine Aufseher dies nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit getan. Sie wollten sich meiner ständigen Hilflosigkeit versichern, jetzt, wo meine Hände nicht mehr ununterbrochen in Sicht waren. Ein Seil konnte man unter der Wasseroberfläche lockern oder abstreifen. Das Eisen würde mich halten. Ich hatte nicht dagegen protestiert. Unter umgekehrten Umständen hätte ich vermutlich ähnliche Vorsichtsmaßregeln getroffen. Ich wußte nicht, wer den Schlüssel für die Handschellen hatte.
    Ich tauchte einen Augenblick lang unter und kämpfte mich hustend wieder an die Oberfläche. Auf dem Grund gibt es viele Löcher. Schilfhalme schnitten mir ins Gesicht. Ich spuckte Wasser aus.
    »Beweg dich, zieh!« hörte ich hinter mir Plenius' Stimme.
    Ich wandte den Kopf zur Seite, so daß das Seil mehr auf einer Halsseite ruhte. Ich versuchte mit aller Kraft, das kleine Boot zu ziehen. Das Rudern fiel immer schwerer, das Rence, aus dem es bestand, hatte sich mit Wasser vollgesogen. Man hatte mich am Morgen mit einem Strick um den Hals vom Boot gestoßen, damit mein Gewicht wegfiel. So würde das Gefährt ein oder zwei Tage länger halten.
    »Nun zieh schon, du fauler Sleen!« Der Bug tauchte neben meiner Schulter auf, das Seil wurde schlaff und tauchte ins Wasser. Plenius stieß mit dem Ruder zu und traf mich am Rücken. Ich stolperte, konnte aber das Gleichgewicht wiederfinden. Dann kämpfte ich mich weiter durch das Schilf.
    Etwas Lebendiges berührte mein Bein, und ich hätte um ein Haar aufgeschrien.
    Ganz in der Nähe trieb eine Barke, eines der größeren Gefährte unser zusammengewürfelten Flottille, das etwa fünfzig Mann beförderte. Sie wurde mit Stangen fortbewegt; auf jeder Seite standen zehn Soldaten, die in Schichten arbeiteten. Ein paar Männer schöpften mit ihren Helmen Wasser heraus. Ein paar Arer klammerten sich am Heck fest. Ich konnte von meinem Standort aus nicht viel sehen, aber überall waren Soldaten und kleine Boote.
    Dabei war ich nicht der einzige Mann im Wasser. Ganz im Gegenteil. Die meisten Soldaten bewegten sich in langen Marschreihen vorwärts. Auf diese Weise konnte der Mann an der Spitze den Weg für diejenigen prüfen, die hinter ihm kamen, während jeder Soldat seinen

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