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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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befand. Aber der Angriff auf die linke Flanke – im Süden – war viel verheerender gewesen, vielleicht weil man dort weniger aufmerksam gewesen war.
    »Wehe Ar!« wimmerte einer der Soldaten.
    Obwohl ich die Haube trug, glaubte ich zu wissen, wer den Schlüssel zu meinen Handschellen verwahrte. Ich hatte am Morgen den Austausch gehört.
    »Wehe uns, wehe uns!«
    »Vier Regimenter sind im Süden vernichtet worden!« rief jemand.
    »Erzähl uns alles!«
    Ich hörte, wie Männer in meine Richtung wateten. Einer hustete.
    »Ich komme vom Vierzehnten«, sagte ein Mann. »Wir haben zusammen mit dem Neunten, dem Siebten und dem Elften versucht, aus dem Delta herauszukommen.«
    »Desertion!« rief jemand.
    »Die Cosianer warteten schon auf uns«, fuhr der Neuankömmling fort. »Es war ein Gemetzel, ein Abschlachten! Wir wurden aus der Luft mit Bolzen beschossen. Man warf Steine, um unsere Reihen auseinanderzutreiben. Wir wurden von Tharlarion überrannt. Man hetzte Kriegssleen auf uns. Wir hatten keine Chance. Wir konnten uns kaum bewegen. Wir standen zu eng beieinander, um unsere Waffen vernünftig zu schwingen. Hunderte starben im Sumpf. Viele, die es noch konnten, flüchteten zurück ins Delta!«
    »Weh uns!« jammerte ein Soldat.
    »Wir hatten nicht die geringste Chance. Sie haben den Kampf gewonnen!«
    Die Erwähnung der Cosianer machte mir erst klar, daß hier gar nicht die Rede von dem Angriff auf die linke Flanke war, den die Rencebauern durchgeführt hatten, sondern vom Süden, wo die Regimenter einen Ausbruchsversuch unternommen hatten. Es war keine große Überraschung, daß die Cosianer auf sie gewartet hatte. Vermutlich hatten Tarnspäher seit Tagen jede ihrer Bewegungen an den cosischen Befehlshaber übermittelt, vielleicht sogar an Policrates höchstpersönlich, der angeblich einst ein Pirat gewesen war.
    »Bestimmt habt ihr sie für ihren Sieg teuer bezahlen lassen«, sagte ein Soldat.
    »Wir waren schwach, erschöpft«, erklärte der Überlebende. »Wir konnten kaum die Waffen heben.«
    »Wie viele Gefangene habt ihr denn gemacht?«
    »Ich weiß es nicht, sofern überhaupt Gefangene gemacht wurden.«
    Die Cosianer hatten bestimmt Gefangene gemacht. Gefangene können sehr wertvoll sein, sei es für die Steinbrüche oder die Bänke der Galeeren. Ich fragte mich, ob die Cosianer genügend Ketten und Käfige für die Gefangenen dabei hatten, vorausgesetzt, sie wollten sie überhaupt mitnehmen. Ein sich ergebender Gefangener erhält oft den Befehl, sich nackt auszuziehen und mit ausgestreckten Armen und Beinen bäuchlings auf den Boden zu legen. Dann muß er abwarten, ob man ihn fesselt oder ihm die Kehle durchschneidet.
    Der Mann fing wieder an zu husten. Dem Geräusch nach zu urteilen hatte er Blut in der Kehle.
    »Verbindet seine Wunden neu«, sagte ein Unteroffizier.
    Mittlerweile hatten die cosischen Soldaten vermutlich ein Siegesdenkmal auf dem Schlachtfeld errichtet. Für gewöhnlich fällt man ein paar Bäume, baut daraus ein Gerüst und hängt die erbeuteten Waffen daran auf. Manchmal stellt man auch Trophäenpfeiler auf.
    »Da! Im Norden!« Die Stimme kam aus der Höhe, vermutlich von der Aussichtsplattform der Kommandobarke, die man mit schweren Brettern sozusagen gepanzert hatte, um den Ausguck wenigstens einigermaßen zu schützen. Trotzdem wurden die Männer dort oft abgelöst, und soviel ich mitbekommen hatte, war dieser Posten trotz der vergleichsweise angenehmen Trockenheit und Kühle, die die Plattform bot, nicht besonders beliebt. Selbst mit dem Plankenschutz fühlte man sich nicht besonders beschützt, sondern sah sich als Ziel unsichtbarer Bogenschützen.
    »Da ist die Fahne von Ar, dort über dem Rence!«
    Jetzt sahen sie auch andere. Aufregung machte sich breit. »Das ist das Siebzehnte Regiment. Es kommt von der rechten Seite.«
    »Verstärkung!«
    »Sie sind durchgebrochen! Sie haben die Rencebauern besiegt!«
    »Wir haben einen großen Sieg errungen!«
    Das war natürlich eine Erklärung für den scheinbaren Rückzug der Rencebauern. Denn warum hätten sie sich sonst zurückgezogen, wenn sie nicht vor den Soldaten hätten fliehen müssen?
    »Aber wo ist dann der Voraustrupp, wo sind die Späher?«
    »Warum kommt die Fahne als erstes?«
    »Da, sie schwankt!«
    »Schnell, zu ihm!« rief ein Unteroffizier.
    »Vorsicht, das könnte auch eine Falle der Rencebauern sein!«
    Der Mann im Ausguck meldete sich wieder zu Wort. »Er kommt jetzt aus dem Rence heraus. Er ist allein, nein –

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