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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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wartet, da sind noch andere bei ihm, seht ihr?«
    »Er ist verwundet!«
    Männer wateten eilig durch das Wasser. Sie eilten bestimmt dem Fahnenträger entgegen. Ich versuchte, allein auf mein Gehör angewiesen, die Position des Schlüsselträgers im Kopf zu behalten. Aber dann verlor ich ihn.
    Doch was machte das letztlich für einen Unterschied, fragte ich mich verbittert, war ich denn nicht ohnehin völlig hilflos? Die meisten Gefangenenwärter machen kein Geheimnis daraus, wer den Schlüssel für die Ketten hat; was für einen Unterschied kann das für den Gefangenen schon machen? Einige Wärter erzählen dem Gefangenen sogar absichtlich, wer den Schlüssel hat, so machen sie ihm schonungslos und nachdrücklich klar, in wessen Gewalt er sich befindet. Ich hätte genausogut eine schöne Sklavin sein können, dachte ich wütend, in einer Nische angekettet, die, wenn sie den Kopf ein Stück wendet, den Schlüssel in bequemer Reichweite für jeden Gast oder Kunden hängen sieht, für sie selbst jedoch einen Fingerbreit außer Reichweite.
    Plötzlich erschallte ein großes Geschrei. Ich bemühte mich, durch die Haube alles zu hören.
    Harte Krieger brachen in Tränen aus.
    »Wehe uns, wir sind verloren!« rief einer.
    Nach wenigen Augenblicken konnte ich mir genug zusammenreimen. Drei Regimenter waren zum nördlichen Rand des Deltas vorgestoßen. Dort hatte man sie schon erwartet und in Stücke gehauen. Der Fahnenträger des Siebzehnten hatte sich bis zu uns durchschlagen können. Es hatte zahllose Verwundete gegeben. Wie viele auf dem Schlachtfeld gefallen waren, erfuhr ich nicht. Im Vergleich zu den Verlusten bei dem Ausbruchsversuch im Süden hatten die nördlichen Regimenter schwerere Verluste davongetragen. Anscheinend hatten die Männer festen Boden, Gras und Felder gesehen und waren freudig darauf zugestürmt, und die Falle war erst eine Ehn später zugeschnappt, als das zweite Regiment aus dem Delta gekommen war.
    »Wir sind hier gefangen!« rief ein Soldat. »Es gibt kein Entkommen!«
    »Labienus, führe uns!«
    »Wir gehen nicht weiter nach Westen! Das ist doch Wahnsinn!«
    »Wir können nicht zurück!«
    »Aber hierbleiben können wir auch nicht!«
    Ich fragte mich, wie es die Männer des Siebzehnten und des ihm zugeteilten Dritten und Vierten geschafft hatten, sich bis zu uns durchzuschlagen. Anscheinend waren sie auf keine Gegenwehr der Rencebauern gestoßen. Natürlich war schon klar, warum sie zumindest ein paar Mann durchgelassen hatten: der Anblick auseinandergetriebener, besiegter Soldaten würde bei den anderen Regimentern seine Wirkung nicht verfehlen, aber soweit ich es mitbekam, war nicht einer von ihnen Partisanen begegnet.
    Noch immer schrie alles durcheinander.
    »Hauptmann, führ uns nach Osten!«
    »Der Osten ist abgeriegelt. Das wissen wir doch!«
    »Dann eben nach Norden! Nach Norden!«
    »Du Narr! Sieh dir doch die Kameraden des Siebzehnten an!«
    »Führ uns nach Süden, Labienus!«
    »Meuterei!« Das war die Stimme des Unteroffiziers.
    Schwerter wurden gezogen.
    Die Abwesenheit der Rencebauern war mir unbegreiflich. Warum stürzten sie sich jetzt nicht auf die verwirrte, rebellische, hilflose Vorhut, die völlig erschöpft im Sumpf umherirrte?
    »Wir müssen nach Süden!«
    »Nein, nicht nach Süden!«
    »Labienus hat uns hierhergeführt!« rief jemand voller Wut. »Es ist seine Schuld! Tötet ihn! Er ist ein cosischer Spion!«
    »Deine Worte sind Verrat. Verteidige dich!«
    Stahl traf klirrend auf Stahl.
    »Aufhören!« Man trennte die beiden Männer gewaltsam voneinander.
    »Labienus, was sollen wir nur tun?«
    »Vorsicht!« schrie plötzlich jemand. Ein Summen erfüllte die Luft. Es war das Geräusch großer Flügel, die sich schnell näherten.
    »Das ist doch bloß eine Zarlitfliege.«
    Die Zarlitfliege ist groß, mißt etwa einen Meter in der Länge und verfügt über vier große, durchsichtige Flügel mit einer Spannweite von fast einem Meter. Sie hat große, paddelähnliche Füße, mit denen sie über die Wasseroberfläche huschen kann. Sie bietet ein prächtiges Erscheinungsbild und kann einem einen höllischen Schreck einjagen, wenn man auf sie stößt, aber für den Menschen sind sie harmlos. Einige der Arer fühlten sich in ihrer Nähe noch immer unbehaglich. Die Zarlitfliege erbeutet kleine Insekten, meistens im Flug.
    »Das ist noch eine«, bemerkte ein anderer Mann.
    Das war merkwürdig. Zwei von ihnen, so nahe zusammen?
    »Sag was, Labienus!«
    Eine weitere Fliege brummte

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