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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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die vielleicht sogar die Zeichen, die sichere Wege markierten, hinter sich vernichtet hatten. Andere Soldaten waren Angriffen von Tharlarion und Sumpfhaien zum Opfer gefallen, die am frühen Morgen und gegen Sonnenuntergang besonders aggressiv waren. Krankheiten hatten epidemische Ausmaße angenommen. Hunger, Sonnenstiche und Durchfall waren weit verbreitet. Desertion war an der Tagesordnung. Vielleicht würden es einige der Deserteure sogar aus dem Delta heraus schaffen. Wer konnte das schon wissen. Und immer waren die Rencebauern in der Nähe, wie Sleen, die an den Flanken einer Viehherde entlangstrichen.
    Ich hörte, wie ein Körper ins Wasser klatschte.
    »Das kam von dort hinten!« rief ein Soldat. Schwerter wurden gezogen. Männer verließen die Kolonne und wateten zur rechten Seite, kehrten aber bald unverrichteter Dinge zurück.
    Die Peitsche knallte, und ich stemmte mich gegen das Geschirr. Eine Ehn später hörten wir einen langgezogenen, einzelnen Aufschrei aus dem Sumpf. Er kam aus der Richtung hinter uns. Rechts hinter uns.
     
    *
     
    »Möglicherweise hält sich das Expeditionsheer von Cos tatsächlich nicht im Delta auf«, sagte Hauptmann Labienus.
    »Diese Meinung vertrete ich schon lange«, erwiderte ich.
    Keine Feuer brannten. Es war ziemlich still.
    »Ich habe mir den Kopf zermartert, besonders in den letzten Tagen, ob du nicht doch die Wahrheit gesagt hast.«
    »Es freut mich, daß du das in Betracht gezogen hast«, sagte ich.
    »Es fällt in letzter Zeit schwer, es nicht zu tun.«
    »Das denke ich auch.«
    »Selbst wenn es nur die Äußerungen eines sich windenden Spions waren.« Labienus spuckte die Worte förmlich aus. »Die Männer sind erschöpft und krank. Ich bin erschöpft und krank.«
    Er saß neben mir. Nur wenige Soldaten saßen in aufrechter Haltung da. Selbst beim Marschieren nahmen sie eine geduckte Haltung ein. Eine geduckt gehende Gestalt gab ein kleineres Ziel ab. Wir unterhielten uns leise. Man hatte mir die Hände auf den Rücken gefesselt. Meine Hüter wurden leichtsinnig. Ich war fest davon überzeugt, genau zu wissen, wer heute den Schlüssel der Handschellen verwahrt hatte. Wenn ich am nächsten Morgen aufpaßte, würde ich vielleicht trotz der Haube herausfinden können, wer den Schlüssel bekam. Ein Wort, ein sorgloses Geräusch würde ausreichen.
    »Einige sind der Meinung, wir sollten den Versuch unternehmen, uns aus dem Delta zurückzuziehen.«
    »Dazu ist es vielleicht schon zu spät.«
    »Was sagst du da?«
    »Kein Regiment schafft allein den Rückzug.«
    »Und was wäre mit mehreren Regimentern?« fragte er.
    »Das wäre möglich, aber schwierig. Die Bewegungen einer so großen Streitmacht sind leicht auszumachen. Selbst wenn man einmal die Bauern außer acht läßt, beherrscht Cos noch immer den Himmel. Und sein Heer, gut informiert, gut ausgerüstet, bei guter Gesundheit, kann ungehindert viel schneller zu einem bestimmten Punkt geleitet werden als die Männer von Ar, die sich aus dem Sumpf kämpfen müssen.«
    »Nichts kann gegen Ar bestehen«, behauptete Labienus.
    »Unterschätze den Feind nicht.«
    Er spuckte verächtlich aus. »Söldner.«
    »Und reguläre Truppen«, sagte ich. »Davon abgesehen werden deine Männer erschöpft und krank sein. Außerdem müßtet ihr es erst einmal bis zum Rand des Deltas schaffen.«
    »Sieben Regimenter, vier im Süden und drei im Norden, wollen einen Ausbruch versuchen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das haben mir Versprengte berichtet.«
    »Was ist mit der linken Flanke?«
    »Soweit ich weiß, ist sie noch intakt.«
    »Ich schätze, die Regimenter im Norden dürften die größten Erfolgschancen haben«, sagte ich.
    »Der Norden ist unklug«, erwiderte er. »Das ist weit von Ar und unseren Verbündeten entfernt. Das ist Feindesland. Dort hat Cos viele Sympathisanten. Port Cos liegt in dieser Richtung. Und selbst wenn die Regimenter es schaffen sollten, müßten sie den Vosk überqueren, um nach Holmesk oder Ar zurückzukehren.«
    »Auf diesen Gründen beruht meine Annahme, daß sich im Norden keine starken cosischen Verbände aufhalten.«
    »Glaubst du, die Heere von Cos befinden sich hauptsächlich auf der anderen Seite des Vosk im Süden?«
    »Natürlich«, erwiderte ich. »Sie werden damit rechnen, daß ihr genau aus diesen Gründen eine Überquerung des Flusses vermeiden werdet.«
    Labienus rieb sich das Kinn. »Ich weiß nicht.«
    »Außerdem ist es eine vorteilhafte Position. Das Heer kann von Brundisium aus versorgt

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