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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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einer Sklavin.«
    Lady Ina aus Ar hatte sich seit unserer ersten Begegnung wirklich sehr verändert.
    Ich nickte, stand auf und ließ sie allein.
    Labienus hatte seine Hände aus der Salzlauge entfernt und vertiefe sich darin, den nächsten Ast von der Rinde zu befreien.
    Ich legte mich schlafen.
    Die nächsten Tage würden anstrengend werden.

15
     
     
    Der Soldat vor mir wühlte das Wasser auf. Die Tiefe betrug hier, ein paar Meter von der Sandbank entfernt, etwa einen Meter. Es war früher Morgen. Der Nachtmarsch hatte uns alle ermüdet. Auf der Sandbank bereiteten einige der Männer bereits das Tageslager vor.
    Seit zehn Tagen zogen wir nach Süden, die Männer aus Ar, Ina und ich. Dreimal war der Ruf des Sumpfjard ertönt, das von uns vereinbarte Signal, das uns vor Gefahr warnen sollte. Zweimal war es ein Tarnsmann gewesen, der sich hoch am Himmel vom Mond abzeichnete. Einmal war es eine cosische Patrouille in schmalen Booten gewesen. Jedesmal waren wir in den Sumpf getaucht, bis nur noch unsere Münder und Augen aus dem Wasser ragten. Die Cosianer konnten sich glücklich schätzen, daß sie uns nicht entdeckt hatten, denn sonst wären sie nie zu ihrem Lager zurückgekehrt. In unseren Tageslagern hatte uns das Signal zweimal erreicht, um uns zu warnen, daß sich jemand in der Nähe befand; in beiden Fällen hatte es sich um Rencebauern gehandelt, die fischten oder Rence ernteten.
    Plenius und Titus flankierten uns mit Speeren in den Händen. In einer Entfernung von fünfzehn oder zwanzig Metern ragte die schwarze Rückenflosse eines Sumpfhais aus dem tiefen Wasser. Er schwamm träge umher. Gelegentlich durchschnitt seine sichelähnliche Schwanzflosse die Wasseroberfläche.
    »Er kommt«, sagte Plenius.
    »Hör jetzt auf«, befahl ich dem Soldaten. Die Rückenflosse markierte den Weg des großen Körpers unter der Oberfläche. Ich ging davon aus, daß er sich sein erwähltes Opfer näher betrachtete, bevor er zuschlug. Der Soldat erstarrte.
    Die Flosse kam auf uns zu, viel zu schnell für eine erste Erkundung. Plenius und Titus machten sich bereit. Ich packte den Soldaten, der den Lockvogel gespielt hatte, bei den Armen und riß ihn zur Seite.
    Beide Speere stießen zugleich nach unten, und plötzlich bäumte sich der sieben goreanische Fuß große Hai auf, der schwarze Körper wand sich, sein Schwanz peitschte das Wasser auf. Titus' Speer wurde aus den Kiemen freigeschüttelt, aus denen das Blut hervorbrach, aber Plenius' Speer blieb stecken, und die Bestie tauchte wieder unter und wurde gewaltsam in Richtung Sandbank gedrückt. Der Soldat, den ich zur Seite gestoßen hatte, und ich waren klatschnaß. Ich blinzelte das Wasser aus den Augen, ergriff Titus' Speer und jagte ihn dem Hai in die Seite. Plenius stemmte sich gegen seine Waffe und zwang ihn weiter auf die Sandbank zu. Zwei Soldaten mit Speeren wateten heran. Einer stieß ihn auf Plenius' Seite in die Kiemen, und gemeinsam drückten wir die Bestie in die von uns gewünschte Richtung. Dann war der Hai im flachen Wasser, wo er sich wild umherwarf. Einer der Speere, die in seinem Körper steckten, brach ab. Ein paar Tage zuvor hatten wir einen Hai in diesem Augenblick verloren, als er sich so heftig bewegte, daß er es zurück ins Wasser schaffte. Ein zweiter hatte sich kurz vor dem Ufer von den Speeren befreit und war, eine Blutspur hinterlassend, zwischen dem Renceschilf in die Freiheit geschwommen.
    Aber diesmal steckten fünf Speere im Körper des Hais, denn uns waren weitere Männer zur Hilfe gekommen. Wir schafften ihn an Land. Seine blutigen Kiemen pulsierten noch immer. Der kräftige Schwanz, dessen Schlag einem Mann durchaus das Bein brechen konnte, bewegte sich kaum noch. Zwei Soldaten schoben eine Schlinge um den Schwanz und zogen ihn zum Lager.
    Ich stieg aus dem Wasser und stattete Labienus einen Besuch ab. Der Hauptmann hielt einen dicken Ast in der Hand. Er zog die Rinde mit den Fingern ab. Seine Hände waren mittlerweile hart und grau. Meiner Meinung nach konnte er kaum noch etwas fühlen. Er schien sich die Hände zerstören zu wollen. Sowohl die anderen Männer wie auch ich hatten ihn gedrängt, damit aufzuhören, aber er lächelte bloß und beachtete uns nicht. Auf der einen Seite stand eine Schale Salzwasser. Von Zeit zu Zeit tauchte er die Hände in die scharfe Lösung. Ich bezweifelte, daß er seine Finger überhaupt noch richtig benutzen konnte. Er hatte stets kleinere Äste dabei, mit einem Durchmesser von sechs Zentimetern.

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