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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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erwartest du doch von ihr, daß sie gelegentlich mit spitzen Gegenständen hantiert, wenn sie zum Beispiel kocht.«
    »Sie hat bis jetzt weder ein Brandmal noch den Kragen erhalten.«
    »Es überrascht mich, daß die Rencebauern nicht durch den Sumpf streifen, um sie zurückzuholen.«
    »Vielleicht tun sie es ja.«
    »Vielleicht. Es besteht auch die Möglichkeit, daß ein stummes Rencemädchen, zweifellos eine Ausgestoßene, ganz allein im Sumpf lebte, bis du auf sie gestoßen bist.«
    »Auch das ist möglich.«
    »Die Lady Ina aus Ar, nach der du deine Gefangene benannt hast, war, wenn ich mich recht erinnere, für eine Frau etwas kurz geraten.«
    »Tatsächlich?« Ich hatte Ina dem Hauptmann in allen Einzelheiten beschrieben, aber im Gegensatz zu seinen Männern hatte er keine Neigung für sie gezeigt.
    »Das würde den Namen noch passender machen.«
    »Da gebe ich dir recht.«
    »Du sagtest, daß deine Ina blond ist?«
    »Das ist richtig.«
    »Lady Ina aus Ar auch.«
    »Wirklich?«
    Labienus nickte. »Ich sah einmal einige Strähnen ihres Haares, die aus der Kapuze hervorragten.«
    »Welch ein Zufall.«
    »Aber dadurch wirkt der Name nur noch passender.«
    »Richtig.«
    »Wie ich hörte, sind blonde Rencebauern sehr selten.«
    »Aber es gibt sie.«
    »Zweifellos.«
    Ich sagte vorsichtig: »Obwohl du blind bist, habe ich den Eindruck, daß du einige Dinge klarer als deine Männer siehst.« Wir lauschten einigen Augenblicken den Geräuschen, die von den Soldaten herüberdrangen.
    »Glaubst du an Gerechtigkeit?« fragte der Hauptmann.
    »Gelegentlich.«
    »Wie sieht deiner Meinung nach Gerechtigkeit für eine Verräterin aus?«
    »Es gibt verschiedene Arten von Gerechtigkeit«, erwiderte ich.
    »Du beanspruchst das Mädchen für dich, durch das Recht der Gefangennahme?«
    »Ja.«
    »Wir werden nicht länger über die Angelegenheit sprechen.«
    »Damit bin ich einverstanden.«
    »Wenn du möchtest, könntest du ihr erlauben zu sprechen.«
    »Ich möchte nicht«, erwiderte ich. »Deine Männer könnten ihr den Hals durchschneiden.«
    »Das ist wahr.«
    Labienus blickte über den Sumpf hinaus. »Fünfzigtausend Mann sind in das Delta eingedrungen.«
    »Ich habe mir schon gedacht, daß es so viele sind.«
    »Wie viele davon haben es deiner Meinung nach geschafft, sich unversehrt zurückzuziehen?«
    »Vermutlich eine ganze Menge. Vor allem vor dem Angriff der Rencebauern. Nicht alle Kommandanten waren wohl so entschlossen wie du.«
    »Die Rencebauern hatten sehr schnell ihre Stellung bezogen.«
    »Das ist wahr.«
    »Was glaubst du, wie viele?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich ehrlich.
    »Laut meinen Informationen, zusammen mit plausiblen Schätzungen, sind es schätzungsweise mindestens fünfhundert, höchstens aber nicht mehr als fünftausend.«
    »Selbst wenn fünftausend Mann den Rückzug geschafft haben sollten«, sagte ich, »wäre dies noch immer eine der größten militärischen Katastrophen in der Geschichte des Planeten.«
    »Und wie viele von diesen fünftausend Soldaten, falls es so viele sind, haben es deiner Meinung nach bis nach Holmesk, Venna oder Ar geschafft?«
    »Das kann ich nicht sagen. Hoffentlich viele, besonders wenn es Saphronicus geschafft hat, sich nach Holmesk zurückzuziehen.«
    »Er wird dort sein«, sagte Labienus.
    »So?«
    »Bestimmt. Dann kann er in südöstlicher Richtung marschieren, zur Viktel Aria.«
    »Die Cosianer werden nicht versuchen, sich ihm in den Weg zu stellen?«
    »Nicht zwischen Holmesk und der Viktel Aria«, erklärte der Hauptmann grimmig. »Aber sie werden irgendwo zwischen dem Vosk und Brundisium lauern – und nicht zu vergessen zwischen dem Delta und Holmesk, um den Weg zum Heerlager abzuschneiden.«
    »Ich verstehe.«
    »Nur die Klügsten und Gerissensten werden Holmesk erreichen.«
    »Ar könnte man auf verschiedenen Wegen erreichen«, sagte ich. »Ich ginge zuerst nach Brundisium und von dort dann weiter nach Ar.«
    »Das wäre ein kühner Versuch.«
    »Für dich und deine Männer wäre diese Route jedoch nicht empfehlenswert – bei eurem Akzent.«
    Er nickte.
    »Und du glaubst wirklich nicht, daß die Cosianer versuchen werden, Saphronicus an einer Rückkehr nach Ar zu hindern?«
    »Nein«, erwiderte er entschieden. »Saphronicus wird nach Ar zurückkehren, ein tragischer Held, der oftmals verraten wurde und den man dafür feiern wird, daß er einen Teil seiner Streitkräfte gerettet hat. Er wird dort im Triumph eintreffen.«
    »Du klingst bitter.«
    »Saphronicus

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