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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich beschämt zugeben muß.
    Da lachte sie. Offensichtlich hielt sie mich für ein dummes Ding.
    »Du wirst ihm den Namen Ludmilla nennen«, fuhr sie fort. »Er wird schon verstehen.«
    »Und wie soll ich diese Ludmilla erkennen? Wie soll er sie erkennen?«
    »Du wirst mir Bericht erstatten«, sagte die Ubara. »Alles wird allein durch mich arrangiert werden.«
    »Ja, Herrin.«
    »Und als erstes wirst du ihm mitteilen, daß Ludmilla ihm wegen seiner Dummheit, einen solchen Brief zu schicken, sehr böse ist und daß der Gedanke, deshalb ihr Mißvergnügen erregt zu haben, ihn vor Entsetzen zittern lassen soll.« Dann fügte sie nachdenklich hinzu: »Aber sag ihm auch, daß Ludmilla, wie es ihrer Natur entspricht, dazu geneigt ist, Nachsicht walten zu lassen, daß sie seine Not vielleicht sogar rührt.«
    »Aber sollte die Herrin nicht vorher mit der edlen Ludmilla sprechen, bevor sie solche Aussagen in ihrem Namen macht?« fragte ich.
    »Ich kann für sie sprechen«, erhielt ich zur Antwort.
    »Ja, Herrin.«
    »Sag ihm auch, daß seine Klage nicht unbedingt abschätzig aufgenommen wurde.«
    »Ja, Herrin.«
    »Und jetzt senk den Kopf, Sklavin!«
    Ich gehorchte und hörte das Rascheln von Seide, als würde ein Schleier entfernt.
    »Du darfst wieder hinsehen.«
    Und ich blickte auf und konnte nur aufstöhnen. Ich brachte kein Wort hervor, sondern starrte sie nur ehrfürchtig an. Sie war schöner, als ich es mir je hätte vorstellen können! Sie war schöner, als ich es mir hätte erträumen können!
    Als ich mich wieder gefaßt hatte, sagte ich: »Sicherlich kann sich die Lady Ludmilla nicht mit der Schönheit der Herrin messen!«
    »Sie ist genauso schön wie ich«, erwiderte die Ubara. Sie lächelte zufrieden, richtete ihren Schleier und sagte mir, man würde mich zu jeder Zeit zu ihr vorlassen. Dann rief sie die Wachen herein und gab ihnen Anweisungen, die ich nicht verstehen konnte, die aber vermutlich mich betrafen. Dann brachten mich die Wächter wieder hinaus, wo mein Herr schon ungeduldig auf mich wartete.
     
    *
     
    Lavinias Bericht stimmte mich sehr zufrieden. Talenas Reaktion auf Milos angeblichen Brief war genau so gewesen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Lavinia hatte recht; sie war in der Tat eine sehr schöne Frau. Und ein eitles, hochmütiges Geschöpf. Ich fragte mich, wie sie in Sklavenketten aussehen würde, zu meinen Füßen. Ich lächelte.
    »Meine Liebe«, sagte ich zu Lavinia. »Du bist jetzt die Botin in einer Intrige.«
    In diesem Augenblick ertönte der Alarmstab und verkündete die zwölfte Stunde.
    Lavinia sah erschrocken auf.
    »Es ist spät«, sagte ich. »Wir müssen los.«
    Ich stand auf. Sie trug bereits das Gewand, das soviel Ähnlichkeit mit der Tunika einer Staatssklavin hatte, also mußte ich ihr nur noch den dazugehörigen Kragen anlegen. Ich hob den kurzen Umhang auf, den sie zuvor getragen hatte, und legte ihn ihr über die Schultern. Wieder mußte ich lächeln. Es war fast so, als würde ein Mann einer jungen Dame in den Mantel helfen. Doch welch einen Unterschied gab es hier! Sie war mein Eigentum, mit dem ich machen konnte, was ich wollte.
    Wir verließen unseren kleinen Raum im insula von Torbon, ich zuerst, und Lavinia ein paar Schritte hinter mir.

20
     
     
    »Die Tür öffnet sich, Herr!« sagte Lavinia leise.
    »Ich werde mich zurückziehen«, erwiderte ich.
    Wir standen in der Nähe eines der Hintereingänge des Großen Theaters. Lavinia kannte den Eingang gut. Es herrschte ein Kommen und Gehen, Leute waren unterwegs, Arbeiter, Träger und Sklavinnen, die Besorgungen zu erledigen hatten. Man fand auch ein paar Müßiggänger, die sich hier herumtrieben, darunter interessanterweise auch ein paar freie Frauen, deren Gewänder sie als Angehörige der verschiedensten Kasten kennzeichneten. In der Nähe standen auch zwei Sänften, deren Vorhänge ein Stück beiseite geschoben waren.
    »Er ist es!« sagte Lavinia. Sie drückte sich gegen die Wand und hielt den Brief in ihrer Faust an die Brust gedrückt.
    Ich spazierte unauffällig weiter. Ich wollte in der Nähe bleiben, aber nicht so nahe, daß ich hören konnte, was geschah.
    Ein paar Meter weiter drehte ich mich um. Lavinia stand wie angewurzelt dort, wo ich sie zurückgelassen hatte. Ihr Herz mußte heftig schlagen. Ich konnte sehen, wie sich ihre Brust schnell hob und senkte, vermutlich vor Aufregung. Sie umklammerte den Brief. Ich verließ mich darauf, daß er von ihrer kleinen verschwitzten Hand nicht zerdrückt

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