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Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen

Titel: Gorian 1: Das Vermächtnis der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Der Körper des Monstrums war mit frisch verkrusteten Verletzungen übersät, aber auch einige der Frostkrieger um ihn herum trugen deutliche Spuren eines Kampfes: Sie waren blutbesudelt, und einem fehlte ein Arm. Die vertikal aus dem Maul ragenden Reißzähne, die der riesenhaften Raubkatze ihren Namen gaben, waren fast so lang wie die gespaltenen orxanischen Schwerter. Einige der Frostkrieger stachen das Tier sofort mit langen Speeren, wenn es auch nur den Anschein erweckte, es wollte einen Angriff wagen. Offensichtlich begleitete es die Frostkrieger nicht freiwillig.
    Der seltsam anmutende Zug nahm die Schneise, die Frogyrr durch den Wald geschlagen hatte, und nutzte dafür deren volle Breite.
    »Was haben die vor?«, fragte Gorian.
    »Wir sollen wohl als Raubkatzenfutter herhalten«, vermutete Beliak grimmig. »Aber da sind sie bei mir an den Falschen geraten!«
    »Jedenfalls kann der Langzahnlöwe die magische Barriere durchdringen«, erkannte Gorian. »Er gehört hierher, und etwas von ihm ist sogar noch an diesem Ort.«
    »Wie meinst du das?«, fragte der Gnom irritiert.
    »Es ist wie mit den orxanischen Frostkriegern aus Gaerths Verwandtschaft. Er hat eine Verbindung zu diesem Ort, und möglicherweise reicht das aus, dass er die magische Grenze um den Tempel überschreiten kann.«
    Frogyrr ließ ein durchdringendes, dröhnendes Brüllen hören und stieß dem Langzahnlöwen den Elfenbeinstab in die Seite. Von dem Orxanier-Schädel an der Spitze sprühten Funken, und auch die Raubkatze brüllte auf, kippte zu Boden und wand sich für Augenblicke vor Schmerzen. Dann schlug Frogyrr mit einer seiner Pranken zu. Es war ein gezielter Schlag gegen den Hals des Langzahnlöwen, der daraufhin erschlaffte und leblos am Boden liegen blieb.
    Im nächsten Moment entströmte der Bärenschnauze des Frostgottes ein schwarzer Rauch, der dem erschlagenen Langzahnlöwen in Nase, Ohren und ins offene Maul drang. Den Gedanke, den Frogyrr dabei an das Tier übertrug, bekam sogar Gorian mit. »Lebe!«
    Ein Zucken durchlief den toten Körper der riesenhaften Raubkatze. Das Tier rührte sich wieder, hob den Kopf. Der Blick der zuvor gelblichen Augen war leer, und die Augäpfel waren so dunkel wie die finsterste Nacht.
    Das katzenhafte Monstrum kam wieder auf die Beine. Auch das Fell hatte sich verändert. Der sanfte Braunton war zu einem ungesunden grünlichen Schimmer geworden, wie ihn auch die orxanischen Untoten zeigten.
    Diese quittierten die Verwandlung des Langzahnlöwen mit lauten Rufen. Manche klapperten mit ihren Waffen, schlugen sie gegeneinander und begrüßten das katzenhafte Ungeheuer auf diese Weise in ihren Reihen.
    »Sei nicht tot! Und töte!«, lautete Frogyrrs Gedankenbefehl, und zugleich entrang sich ein bellender Laut seinem Maul, das in Gorians Ohren wie Triumphgelächter klang.
    Ein paar der orxanischen Frostkrieger lösten die Ketten, mit denen die Bestie noch immer gehalten wurde. Der Langzahnlöwe schlug dabei mit den Pranken um sich. Einer der Frostkrieger konnte nicht schnell genug ausweichen, wurde mehr als zehn Schritte weit durch die Luft geschleudert und prallte gegen einen Baum. Ein von Eis ummantelter, abgebrochener Ast bohrte sich von hinten durch seinen Brustkorb und trat vorn wieder durch das Lederwams. Der Untote brüllte auf, schlug mit den Armen um sich und strampelte mit den Beinen, aber allein konnte er sich aus seiner Lage nicht befreien. Nachdem er von den in der Nähe stehenden Frostkriegern zunächst mit höhnischem Gelächter überschüttet wurde, nahmen ihn schließlich zwei der Orxanier vom Haken, woraufhin er zusammenbrach. Aber die Verletzung beendete nicht die Existenz des Untoten. Er keuchte und spuckte nur orxanisches Blut. Einer der anderen Frostkrieger gab ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter und sagte ein paar Worte in seiner Muttersprache, die wohl einer spöttischen Bemerkung entsprachen.
    Der untote Langzahnlöwe schritt unterdessen mit der gewohnten katzenhaften Geschmeidigkeit auf die unsichtbare magische Grenze zu, die den Tempel schützte. Die Frostkrieger wichen ihm dabei tunlichst aus. Ein bläulicher Blitz umflorte kurz die Bestie, als sie durch die unsichtbare Barriere schritt. Der Löwe ließ ein bösartiges Knurren hören, riss das Maul auf und schnappte um sich.
    Und dann stürzte er mit einer Schnelligkeit voran, die man diesem gewaltigen Raubtier gar nicht zutraute. Mit gewaltigen Sätzen jagte er auf das Tempelportal zu.
    »Nichts wie weg hier!«, rief

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