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Gorian 2

Gorian 2

Titel: Gorian 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Bauwerk verraten, wenn es euch gelingt, sie zu Verbündeten zu machen.«

    Während sich Meister Shabran in schwarzen Rauchteilchen auflöste, um das Gebäude und die Stadt über die Schattenpfade zu verlassen, befanden sich Gorian und Meister Thondaril bereits auf dem Weg ins Freie.
    »Ihr werdet mir noch viele Fragen beantworten müssen, Meister«, sagte Gorian, während er neben Thondaril herlief.
    »Später, Gorian, später!«, wehrte dieser ab.
    Draußen herrschte mittlerweile so heftiges Schneegestöber, dass man kaum weiter als zwei Dutzend Schritt zu sehen vermochte. Am Rand des Gondelplatzes bekämpften sich zwei Gruppen Oger. Ihre Schreie gellten durch die Nacht.
    Unmittelbar vor Gorian wuchs plötzlich eine Gestalt aus dem Boden. Er schreckte zurück und konnte aufgrund seiner Fähigkeit zur unmittelbaren Voraussicht gerade noch verhindern, mit demjenigen zusammenzuprallen.
    Es handelte sich um den Maskierten. »Beeilt euch! Der Tod von Herrn Greshshsht hat überall zu Kämpfen um die Verteilung seiner Pfründe und Schutzgeldrechte geführt. Eine Gondel steht schon in Flammen.«
    Sie rannten weiter durch das Schneegestöber. Der Maskierte verzichtete darauf, den für ihn vermutlich unbeschwerlicheren Weg durch das Pflastergestein zu nehmen. Ein paar Oger-Söldner, von denen nicht ganz klar war, für oder gegen wen sie eigentlich kämpften, erschreckte er mit seinem Flammenschwert so sehr, dass sie sofort die Flucht ergriffen.
    »Leider bist du der Einzige, auf den der Greifengargoyle hört!«, rief der zweifache Ordensmeister Gorian zu, während sie auf die bereits leicht eingeschneite Gondel zuliefen.
    Ar-Don wandte den Kopf, um ihnen entgegenzusehen, und kommentierte Meister Thondarils Worte mit der Gedankenbotschaft: »Ar-Don ist eigener Herr!«

    Auf einmal schien sein Körper zu glühen und wurde dunkelrot. Er breitete die Flügel aus und stieg empor, verharrte dann über der Gondel und fegte mit schnellem Flügelschlag den Schnee von ihr hinunter.
    Zog Yaal hatte Torbas’ eher provisorische und wenig fachgerechte Anordnung der Seilschlangen korrigiert und die vier weiteren Exemplare, die Gorian und er erworben hatten, bereits eingesetzt.
    Gorian lief in die Gondel, gefolgt von Meister Thondaril und dem Maskierten.
    Dann hoben sie ab.
    »Gut, dass die Glasermeister fertig geworden sind, bevor es hier ungemütlich wurde«, meinte Torbas. »Und Vorräte haben wir ebenfalls genug an Bord.«
    »Dann steht dem Flug zu den Inseln der Caladran ja nichts mehr im Weg«, meinte Thondaril. »Abgesehen vielleicht von schlechtem Wetter und Gegenwind. Aber damit sollten wir fertig werden.«
    »Ar-Don weiß den Weg«, meldete sich der Gargoyle mit einem sehr intensiven Gedanken bei Gorian, »und hat Kraft genug für Flug bei jedem Wetter!«
    Gorian blickte aus dem Fenster in die sturmumtoste Nacht, während Zog Yaal eine Öllampe entzündete, damit es im Inneren der Gondel etwas heller wurde.
    »Macht das nicht unsere Feinde unnötig auf uns aufmerksam, wenn wir als riesige Laterne durch die Nacht fliegen?«, fragte Torbas. »Nachdem wir wieder komplett verglast sind, dürfte die Gondel so richtig schön leuchten.«
    »Keiner von denen, die uns im Moment noch auf den Fersen sein könnten, ist auf Licht angewiesen, um uns zu finden«, erklärte Meister Thondaril. »Es gibt keinen Grund für uns, hier im Dunkeln zu sitzen.«

    »Wie lange werden wir brauchen, bis wir die Inseln erreichen?«, erkundigte sich Gorian.
    »Ein gut geschulter Greif wäre spätestens morgen Mittag an der Küste Caladraniens«, meinte Zog Yaal, während Sheera seine Wunden behandelte, die sich relativ gut wieder schlossen. Die Blutungen waren längst gestillt, aber eigentlich hätte Zog Yaal noch geschwächt sein müssen. Doch das Gegenteil war der Fall.
    Sheera erschien das merkwürdig, doch Gorian erklärte es ihr mit einer Gedankenbotschaft. »Er konnte Morygors Macht widerstehen. Manche ziehen aus solch einem Sieg ungeheuere Kräfte.«
    Sie sah ihn nur an, ihre Gedanken blieben stumm.
    Nachdem er verarztet worden war, suchte sich Zog Yaal unter den Sachen des toten Centros Bal etwas Frisches zum Anziehen aus. Ihm Verbände anzulegen hielt Sheera nicht nur für unnötig, sondern sogar für schädlich.
    »Wir sind ja alle etwas lädiert«, meinte Torbas mit einer Leichtigkeit, die er nicht wirklich empfand, wie Gorian sofort erkannte. »Aber wenn wir die Caladran-Inseln erreichen, haben wir das Schlimmste erst mal überstanden, schätze

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