Gorian 2
verbrannte Maulende auf das Eis drückte.
Einige der Flammendämonen auf dem Schlangenzahn züngelten dem Greifen entgegen, manche wagten sich auch auf den Gletscher, aber dort schrumpften sie zischend zusammen, sodass sie die Gondel nicht mehr erreichen konnten.
Der Leviathan drehte seinen massigen Körper derweil am Boden blitzschnell um, dann schnellte er mit einer Geschwindigkeit, die man diesem gewaltigen, mehr als vier Schiffslängen messenden Wesen nicht zutraute, über das Eis, schob sich mit kräftigen Bewegungen vorwärts, die an eine Schlange erinnerten.
Gorian hatte bisher noch nie eine derartige Schnelligkeit bei einem der Leviathane gesehen, was wohl daran lag, dass dieses Exemplar nicht Rücksicht darauf nehmen musste, dass sich eine Armee mittlerer Stärke in seinem Bauch befand, die bei allzu heftigen und stoßartigen Bewegungen heillos durcheinandergewirbelt wurde.
Der Leviathan sprang empor wie ein fliegender Fisch. Noch während er in der Luft war, öffnete er das Maul und spie erneut einen Schwarm Eiskrähen aus, bevor er wieder
zurück auf den eisigen Boden krachte, auf dem er dem glühenden Schlangenzahn-Gebirge entgegenrutschte.
Die Eiskrähen schwärmten auseinander, stoben in alle Richtungen davon, dennoch gelang es dem Maskierten, einen Großteil davon mit dem Feuer seines Flammenschwertes zu vernichten. Wie ein Fächer breitete sich der Feuerstrahl aus, wirkte wie ein Schirm aus Flammen, deren Wirkung dabei allerdings schwächer wurde. Davon abgesehen schienen auch die Kräfte des Maskierten nicht unerschöpflich. So verbrannten einige der Vögel nicht zu Asche, stürzten aber halb verschmort zu Boden.
Andere entgingen den Flammen gänzlich und erreichten ihr Ziel. Gorian stand auf dem Greifenrücken und erledigte mehrere von ihnen mit Schwerthieben. Immer wieder schnellte die Klinge durch die Luft, traf mit tödlicher Sicherheit die Tiere, deren Flugbahnen Gorian vorausahnte.
Torbas öffnete eines der Gondelfenster, befahl einer der Seilschlangen, ihn zu umfassen und in die Höhe zu heben. Allerdings ließ er sich nicht auf den Rücken des Greifen tragen, sondern nur bis zu dessen Bauch. Er hing an der Seilschlange und schlug einer der Eiskrähen den Kopf ab, welche die Unterseite des Greifen traktierten.
Er hatte diesen Angriff vorausgeahnt, dennoch kam er zu spät, denn drei weitere Vogelbestien hatten sich bereits in das Fell des Greifen gekrallt. Als sie ihre Schnäbel tief in dessen Fleisch versenkten, brüllte das Mischwesen aus Vogel und Löwe auf, strampelte hilflos mit den Tatzen und schlug wild mit den Flügeln, aber gegen die Eiskrähen half das nichts, sie hackten immer tiefer durch das löwenähnliche Fell.
Mit sicheren Hieben tötete Torbas mehrere von ihnen. Haarscharf schnellte die scharfe Klinge Schattenstichs dabei
über den Bauch des Greifen, ohne ihn dabei zu ritzen oder auch nur zu berühren.
Doch nun kamen die Vögel von allen Seiten. Der Leviathan hatte erneut einen Vogelschwarm aus dem Maul geblasen. Torbas hieb wie von Sinnen um sich, aber es war unmöglich, alle Eiskrähen abzuwehren. Einige hackten mit ihren Schnäbeln auch in die Seilschlange, an der Torbas hing, und sie zog sich vor Schmerz zusammen.
Torbas war einen Augenblick lang abgelenkt und sah den Angriff einer Eiskrähe um einen Herzschlag zu spät voraus. Tief bohrte sich deren Schnabel in seine Schulter. Er schrie auf, wehrte einen weiteren Vogel mit dem Schwert ab und riss die Krähe, deren Kopf ganz in der Wunde versunken war, von seiner Schulter, um sie von sich zu schleudern.
Gleichzeitig drangen Krähen ins Innere der Gondel ein. Thondaril erschlug die ersten beiden, während der Namenlose Renegat eine Formel in der Sprache der Caladran rief und gleichzeitig zu der Metallkiste mit den gestohlenen Schriften lief, über die er beide Hände ausstreckte, dabei die einfliegenden Krähen ignorierend. Anscheinend verließ er sich darauf, dass Thondaril und der Maskierte sie ihm vom Leib hielten.
Zog Yaal wehrte sich etwas unbeholfen mit seinem gekrümmten Dolch, der zu allem Möglichen geeignet sein mochte, nur nicht zum Kämpfen. Sheera wendete einen Kraftzauber an und schleuderte damit mehrere der angreifenden Vögel durch den Raum und gegen die Gondelwand, dass sie augenblicklich getötet wurden.
Nur Ar-Don verharrte regungslos in einer Ecke, wie zu Stein erstarrt. Keine der Eiskrähen griff den Gargoyle an, aber es war auch fraglich, ob sie überhaupt in der Lage gewesen wären, ihm
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