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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Herz des Frostreichs, bevor die entscheidende Schlacht geschlagen wurde. Wenn sie zurückkehrten, würde Gorian Hochmeister Thondaril davon berichten.
    Er und Shabran verbargen sich am Rand des kraterähnlichen Gebirges, das das Weltentor umgab. Der Nebel, der bei ihrem letzten Schattenpfadgang den Blick in jene Bereiche jenseits des Lichtbogens verwehrt hatte, war verflogen, und Gorian sah eine Landschaft, die in einem völligen Gegensatz zu der eisigen Umgebung des Weltentors stand. Eine Sonne von der Farbe einer Mohnblüte stand am Himmel, und darunter erstreckte sich eine unfruchtbare rötliche Steinwüste. Nirgends war Vegetation auszumachen. Der Boden war trocken, aufgesprungen und von tiefen Rissen durchzogen. Die Luft flimmerte. Ob dies durch Hitze verursacht wurde oder etwas mit der Magie des Tores zu tun hatte, vermochte Gorian nicht zu entscheiden.
    Kolonnen von Bärenreitern kamen durch das Tor. Sie führten große Katapulte mit sich, die zum Teil von mehreren Dutzend Bären gezogen wurden, und bewegten sich anschließend durch einen von zwei Pässen des Kraterrands.
    Auf einmal wurde die mohnrote Sonne auf der anderen Seite des Tors von einem gewaltigen Schatten verdunkelt.

    Das musste Thragnyr sein, der Bärenreiter-Fürst.
    Bald war im Weltentor nur noch dieser riesige Schatten zu sehen.
    »Man sollte das Tor zerstören«, meinte Gorian.
    »Glaubst du, es hätte nicht schon genug Versuche gegeben, dies zu tun?«, fragte Meister Shabran spöttisch. »Niemand hat es geschafft. Keine Magie, ganz gleich von wem, scheint dazu imstande zu sein.«
    »Nicht einmal die von Morygor?«
    »Vielleicht wäre er der Einzige, der es könnte. Aber der denkt gar nicht daran.«
    Ein gewaltiges Bärengesicht tauchte im Tor auf. Die Kreatur war so groß, dass sie sich kriechend unter dem Lichtbogen herbewegen musste. Immer, wenn sie ihn berührte, zischte es, und der Bär stieß ein lautes Dröhnen aus.
    Die Legenden über die Vertreibung der Frostgötter erzählten, dass Thragnyr große Schwierigkeiten gehabt hätte, seinen Bären durch das Weltentor mitzunehmen. Umgekehrt war es ebenso: Der Riesenbär gelangte nur mit großer Mühe und Stück für Stück vorankriechend auf die andere Seite des Tors. Sein Atem dampfte.
    Auch die skelettähnliche Gestalt, die ihm folgte, musste sich tief bücken, um das Tor zu durchschreiten. Sie unterschied sich, abgesehen von der Größe, in nichts von den anderen Bärenreitern. Es handelte sich zweifellos um den Frostgott Thragnyr.
    Er schwang sich wieder auf den Rücken seines Riesenbären und streckte den Dreizack empor, den er in der Rechten hielt. Die kleinen Bärenreiter sahen zu, dass sie schnell zur Seite wichen, als sich der Riese in Bewegung setzte.
    »Thragnyr, wie er leibt und lebt!«, murmelte Shabran.
    Der riesenhafte Bärenreiter-Fürst schüttelte seine freie Hand,
die nur aus dürren bronzefarbenen, metallisch wirkenden Knochen bestand, und eine grauweiße, leuchtende Wolke wallte daraus hervor, die sich zu einem Tuch verdichtete, das er sich wie einen Umhang um die Schultern legte. Er reckte seinen Dreizack erneut in die Höhe, und eisfarbene Blitze fuhren daraus in den Himmel und zogen Spuren aus gefrierender Luft hinter sich her, ehe sie sich in der Dunkelheit der ewigen Nacht verloren. Ein Gedanke von ungeheurer Eindringlichkeit verbreitete sich, der für einen kurzen Moment sogar die allgegenwärtige Aura Morygors in den Hintergrund treten ließ. »Vorbei ist es, das elende Exil in der Höllenhitze! Endlich, die Qual hat ein Ende!«
    Dann wandte sich Thragnyr dem Weltentor zu und stieß einen ohrenbetäubenden Pfeifton aus. Ein weiterer langer Zug von Bärenreitern bewegte sich dort gerade über die ausgetrockneten Ebenen und passierte schließlich die flimmernde Grenze zwischen den Welten. Die Bärenreiter zogen gewaltige und mit bizarren Apparaturen beladene Wagen, die jeweils mit Dutzenden Bronzekriegern bemannt waren. Bei den ersten dieser Apparate war noch sofort zu erkennen, dass es sich um irgendeine Art Katapult oder anderen Belagerungsmaschinen handelte. Bei einigen der folgenden, die zum Teil monströse Ausmaße hatten, konnte man nicht mehr auf Anhieb sagen, welchem Zweck sie eigentlich dienten. Hier und dort glaubte Gorian auch auf die Entfernung mit seinen magischen Sinnen Kräfte zu erspüren, die mit der bekannten Magie zumindest verwandt waren.
    Der riesenhafte Thragnyr schien es ziemlich eilig zu haben und war nicht gewillt, auf sein langsam

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