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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Lebens, während Ihr alles, was Ihr zu tun gedenkt, innerhalb weniger Augenblicke vollbringen müsst. Aber vielleicht gibt Euch das auch eine besondere Entschlossenheit, die Langlebigen oder fast Unsterblichen fehlt.«
    »Du kannst sie nicht vertreiben«, wandte sich Sheera an Gorian. »Davon abgesehen, dass wir beide nicht die Macht dazu hätten, werden wir ihre Unterstützung tatsächlich brauchen.«
    Gorian antwortete nicht darauf, weder in Gedanken noch in Worten. Er konzentrierte sich stattdessen, den Leviathan unter seiner Kontrolle zu behalten, denn er konnte spüren,
wie sich der unbändige Geist dieser gewaltigen Kreatur bereits wieder regte.
    Nein, so schnell wirst du nicht wieder zu Morygors Geschöpf! , dachte Gorian.
    Das Tier antwortete, indem es sein torgroßes Maul öffnete und einen so lauten, dröhnenden Ton erzeugte, dass sein ganzer titanenhafter Leib in Schwingungen geriet und vibrierte.
    Gorian lenkte den Leviathan südwärts und ließ ihn das Tempo erhöhen. Schlangengleich glitt das Ungetüm über den Schnee.
    »Was habt Ihr vor, mein Fürst?«, erkundigte sich Eldamir. »Einen Frontalangriff, um den Ring zu sprengen, der uns umfängt?«
    Der Blinde Schlächter schien sich über diese Aussicht zu freuen. Ein zufriedenes Lächeln umspielte seinen dünnlippigen Mund, begleitet von einem Gedanken, der Gorian schaudern ließ: »Ah, so viel zu vernichten – wie wunderbar!«
    Gorian drängte die Frage zurück, wie lange sich diese Geschöpfe der Finsternis noch damit zufriedengeben mochten, reihenweise Gegner zu vernichten, die in Wahrheit bereits tot waren.
    Der Leviathan raste auf den geschlossenen Ringwall zu. Gorian hatte mittlerweile das Gefühl, das riesige Geschöpf vollkommen zu beherrschen.
    Mit voller Wucht prallte es in die Seite eines Artgenossen, der vergeblich auszuweichen versuchte. Dutzende von Frostkriegern wurden in die Tiefe geschleudert. Manche konnten sich halten und schossen mit Armbrüsten oder Bögen, doch die Schattenpfeile der Maladran streckten die meisten von ihnen nieder.
    Da erhob sich der gegnerische Leviathan wie eine angreifende
Schlange. Dass er dabei auch die letzten Frostkrieger von seinem Rücken schüttelte, schien ihm ebenso gleichgültig zu sein wie jener Macht, die ihn lenkte.
    Mit geöffnetem Maul stürzte er auf den Rücken von Gorians Leviathan zu, wobei aus den Hautlappen im Inneren des eigentlich zahnlosen Mauls plötzlich mehr als mannsgroße dornartige Hauer fuhren. Sie erinnerten an Schlangenzähne und waren paarweise angeordnet.
    Insgesamt ein Dutzend dieser mörderischen Waffen gruben sich im nächsten Moment tief in das Rückenfleisch von Gorians Reittier, wobei einige der Maladran in dem riesenhaften Schlund verschwanden.
    Gorian war bemüht, seinen Leviathan daran zu hindern, ebenfalls die Zähne auszufahren und sie in den Leib des Gegners zu schlagen, denn nichts konnte er im Moment weniger gebrauchen als einen Leviathan, der sich in einen Artgenossen verbiss.
    Sein gewaltiges Reittier protestierte mit einem dumpfen Dröhnen, sodass sein Körper erneut vibrierte, und dieses Vibrieren übertrug sich auch auf Sternenklinge, sodass es Gorian kaum noch möglich war, den Schwertgriff zu halten. Nur durch massiven Einsatz von Magie schaffte er es.
    Mit der anderen Hand riss Gorian seinen Dolch Rächer hervor und schleuderte ihn in den Körper des gegnerischen Leviathans. Bis zum Heft drang der Dolch aus Sternenmetall in das Fleisch des Angreifers und glühte dabei auf. Gorian richtete die freie Hand in Richtung des Dolchs, und das tiefe Schwarz seiner Augen wurde zu einem grellen Leuchten.
    Blitze schossen aus seinen Fingern, knisterten durch die Luft und vereinigten sich am Griff des Rächers.
    Der Dolch glühte erneut auf, und aus den Blitzen wurde ein Band aus grellem Licht. Gorian konzentrierte so viel Alte
Kraft, wie er im Moment entbehren konnte, dass er nicht die Kontrolle über sein Reittier verlor, und übertrug sie mithilfe Rächers auf das feindliche Monstrum. Blitze zuckten, und Funken sprühten aus der Wunde, die der Dolch dem Ungetüm geschlagen hatte. Auch wenn die Verletzung nur klein war, so setzte die Magie, die durch sie in den Riesenwurm eindrang, diesem doch erheblich zu. Er zitterte, stieß ein unterdrücktes Brummen aus, das so tief war, dass das Eis unter ihm Risse bekam. Dann spritzte schwarzes Blut aus der Wunde. Die Tropfen wurden zu Blitzen aus Schwarzlicht, die wiederum in den Körper des Monstrums eindrangen und ihm neue

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