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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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geworden.«
    »Nein, Beliak!«
    »Dir bleibt keine Wahl!« Der Adh schnellte hoch und griff nach der Streitaxt, die er bei sich trug.
    Gorian konzentrierte seine Kräfte, riss mit seiner Magie die Axt aus Beliaks Hand und schleuderte sie nach einem untoten Orxanier, der über den Rücken des Leviathans von hinten auf ihn zustürmte. Die Axt spaltete dem Frostkrieger den Schädel und blieb auf Ohrenhöhe stecken. Ächzend taumelte der Frostkrieger zurück, fuchtelte hilflos mit seiner vorn gespaltenen orxanischen Klinge herum, während Gorian Sternenklinge durch seinen Körper fahren ließ.
    Die magischen Blitze, die dabei aus dem Sternenmetall zuckten, verbrannten den Orxanier zu feiner Asche. Schwert und Axt fielen auf den großporigen Rücken des Leviathans.
    Der niedergetaumelte Beliak wollte sich erheben. Aber Gorian hob die Hand in seine Richtung, und seine Magie fesselte den Adh an den Rücken des Leviathans. Trotz aller Anstrengung und seiner immensen körperlichen Kräfte, die sowohl lebenden als auch untoten Adhen innewohnten, war Beliak völlig bewegungsunfähig. Sein Gesicht verzog sich zu einer grimmigen Fratze, aber der Kraft seines ehemaligen Gefährten hatte er nichts entgegenzusetzen.
    Inzwischen stürmten etwa zwanzig Frostkrieger, alles Orxanier, über den Rücken des Leviathans heran, auf dem sie zuvor ihre Posten bezogen hatten. Einen Armbrustbolzen wehrte Gorian mit einem Schwertstreich ab, dann warf er
sich nieder und rammte Sternenklinge in den Körper des Leviathans.
    Für das riesige Geschöpf war dies nur ein Nadelstich. Allenfalls die magische Kraft, die Gorian durch das Sternenmetall übertrug, hätte ihm gefährlich werden können. Doch Gorians Absicht war eine ganz andere.
    Er wollte den Leviathan keineswegs töten, sondern ihm seinen Willen aufzwingen.
    »Gehorche!«, sandte er einen intensiven Gedanken an das Wesen, das mit einem dröhnenden Schrei antwortete. Sein Geist war von grober Einfachheit, aber sehr stark.
    Schwarzlicht sprühte aus der Wunde, wo Gorian Sternenklinge in den Körper des Ungetüms gestoßen hatte, und dann eine Fontäne schwarzen Bluts, so hoch wie jene, die die großen Wale emporbliesen, wenn sie alljährlich vor der thisilischen Küste auftauchten.
    »Gehorche!«
    Der Leviathan brach aus der ringförmigen Phalanx seiner Artgenossen aus und wälzte sich auf die Seite, um das lästige Wesen auf seinem Rücken abzuschütteln. Die orxanischen Krieger, die auf Gorian zustürmten, wurden dadurch von dem Riesentier geschleudert. Ihre Schreie vermischten sich mit den dumpfen, dröhnenden Tönen, die der Leviathan von sich gab. Sie waren so tief, dass sie die Bauchdecke eines Menschen zum Vibrieren brachten und knackende Spalten im Eis erzeugten.
    Der Riesenwurm schlängelte sich voran, bäumte sich auf und warf die untoten Kreaturen auf seinem Rücken ab. Schließlich befanden sich nur noch Beliak und Gorian auf dem Leviathan, beide von der Kraft purer Magie gehalten.
    Brüllend und mit hoher Geschwindigkeit glitt das Ungetüm ins Innere des Ringwalls, richtete wieder den vorderen
Teil seines Leibes auf wie eine zornige Kobra und ließ ihn anschließend krachend niedergehen, sodass der Schnee zu riesigen Wolken aufgewirbelt wurde.
    Gorian spürte, dass der Widerstand des Leviathans schwächer wurde. Jene Macht, die ihm bisher befohlen hatte, war offenbar nicht darauf vorbereitet gewesen, was Gorian tat. Dies hatte Morygor nicht vorausgesehen. Und nur deshalb hatte es wohl auch gelingen können, den Leviathanen-Geist seiner Kontrolle zu entreißen.
    Noch ein letztes Mal bäumte sich der Leviathan auf. Er spannte die gewaltigen Muskelstränge seines riesenhaften Körpers an, krümmte sich und ließ sich zur Seite fallen. Seine Absicht war klar, er wollte Gorian und den verbliebenen Adh unter dem eigenen Gewicht zerquetschen.
    Gorian hielt noch immer den Schwertgriff umklammert. Noch einmal verstärkte er die Kraft, die er auf den Geist des Leviathans einwirken ließ. Der sprang auf, drehte sich dabei so, dass sich Beliak und Gorian nun kopfunter zwischen seinem Leib und dem Boden befanden. Erst im letzten Moment, kurz bevor das gewaltige Geschöpf auf das Eis schlug, konnte Gorian das Ungetüm zwingen, sich wieder herumzudrehen. Der Leviathan wand sich, schlängelte sich durch den Schnee, grub sich ein Stück weit hinein und wurde schließlich ruhiger.
    Er öffnete sein Maul und spie noch fast hundert orxanische Untote und ihre Wollnashörner aus. Sie wurden brüllend

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