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Gorian 3

Gorian 3

Titel: Gorian 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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seinen Fingern und über die Klinge aus Sternenmetall.
    Sie sauste derart schnell und präzise durch die Luft, dass sie den angreifenden Gargoyle in der Mitte teilte. Beide
Bruchstücke fielen zu Boden und begannen zu leuchten wie glühende Lavabrocken.
    Das Publikum des Predigers stob auseinander, Tumult entstand, während der Priester zunächst einfach fortfuhr, bis die Unruhe zu groß wurde.
    »Warum tut Ar-Don das? «, erreichte Gorian ein Gedanke von Sheera, doch er konnte ihr nicht antworten, musste sich auf seinen übermächtigen Gegner konzentrieren, dessen beiden Hälften sich aufeinander zu bewegten und dann verschmolzen.
    »Werde dich … trotzdem … töten ...«, erreichten Gorian Gedanken voller Wut und Hass.
    Sheera versuchte mit einem Bannspruch zu verhindern, dass sich die beiden Gargoyle-Bruchstücke wieder zusammenfügten, und setzte alles an Alter Kraft ein, was ihr zur Verfügung stand. Sie ließ sich sogar dazu hinreißen, etwas zu tun, was unter Heilern absolut verpönt war: Sie sprach einen Heilzauber rückwärts aus, wodurch er zu einem extrem wirksamen Schadenszauber wurde.
    Der Gargoyle fauchte zwar wütend, aber mehr Wirkung erzielte Sheera nicht. Schlimmer noch, sein Fauchen verwandelte sich in einen stakkatohaften Laut, der an ein menschliches Kichern erinnerte. Dann schnellte er hoch, schoss regelrecht auf Gorian zu, der abermals Sternenklinge durch die Luft fahren ließ. Die Kunst der unmittelbaren Voraussicht im Kampf ließ ihn das Schwert im richtigen Moment emporreißen, sodass er den Gargoyle erneut zerteilte.
    Diesmal waren es mehr Bruchstücke, die auf das Pflaster klackerten, ein halbes Dutzend unterschiedlich großer Steinbrocken. Das Kichern des Gargoyles verwandelte sich in einen lauten Schmerzensschrei voll ohnmächtiger Wut.
    »Du … Elender! Verfluchter!«

    Erneut – und diesmal sehr viel schneller – fanden die Bruchstücke zusammen. Sie bildeten dafür eigens eine Reihe kleiner Beine aus, in einem Fall sogar Flügel, die zwar nicht zum Fliegen, wohl aber zu einem etwas weiteren Sprung taugten.
    Es dauerte kaum einen Augenblick, und das Wesen war wieder bereit zum Kampf. Herausfordernd starrten die glühenden Augen Gorian an. Die Flügel wuchsen ebenso wie das Maul, das sich in die Länge zog.
    »Zur Seite, Sheera. Er hat es nur auf mich abgesehen!«
    Dann griff der Gargoyle an, täuschte vor, springen zu wollen. Gorian ließ die Klinge so schnell durch die Luft sausen, dass sie von einem bläulichen Schimmer umflort wurde. Der Kraftschrei, den er dabei ausstieß, ließ die Menschen in unmittelbarer Umgebung noch weiter zurückweichen.
    Aber Gorians Schlag ging ins Leere, und die Kraft des eigenen Hiebes ließ ihn nach vorn stolpern. Der Gargoyle hatte einen Moment mit dem Sprung gezögert, nun schnellte die katzengroße Bestie auf Gorian zu.
    Aber es war kein zielgerichteter Jagdsprung wie bei den beiden ersten Angriffen. Stattdessen taumelte die Kreatur mehr oder minder durch die Luft, so als würde sich Ar-Don zwischenzeitlich für einen kurzen Moment einfach fallen lassen.
    So traf Gorians Schwert auch nicht, als er den Schwung des ersten Hiebs ausgeglichen hatte und die Klinge mit einer Aufwärtsbewegung emporriss. Sie kratzte nur eine der Schwingen. Steinstaub rieselte, und der Gargoyle schrie so durchdringend und wütend auf, wie Gorian es noch nie zuvor gehört hatte.
    Im nächsten Moment packte ihn der Gargoyle an der Schulter und riss ihn mit ungeheurer Kraft zu Boden. Rücklings fiel der junge Schwertmeister auf das Pflaster.

    Sheera wollte eingreifen. Das Caladran-Schwert aus der Waffenkammer von Pela hatte sie entgegen Gorians Rat an Bord der Hoffnung des Himmels gelassen. Schließlich hatte sie ja nicht die Absicht gehabt, in eine Schlacht zu ziehen, sondern hatte nur durch die Gassen einer Stadt wandeln wollen, die ihr von Kindesbeinen an vertraut war.
    Sie konzentrierte ihre Kräfte, richtete die Hände auf den Gargoyle, doch der ließ seitlich einen Arm aus seinem Körper wachsen, aus dessen Handfläche ein Blitz schoss. Geballte magische Kraft traf Sheera und warf sie ein Dutzend Schritt weit zurück. Die Menschen auf dem Platz wichen eiligst zur Seite.
    Der Gargoyle riss das Maul auf zum tödlichen Biss in Gorians Kehle. Der junge Schwertmeister lag wie gelähmt am Boden. Seine Hand krampfte sich um den Griff von Sternenklinge, aber eine ungeheure Kraft lastete auf ihm und erdrückte ihn schier. Auch Rächer an seinem Gürtel vermochte er nicht zu

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