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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Stimme, in Seinem Zorn erstaunlich ruhig und kontrolliert, »wo steckt der kleine Mistkerl? «

3
    E S IST SO EINE, ÄH, SO EINE ART DIP, VERSTEHST DU? Ungefähr wie Baba Ganoush? Ich glaube, es sind Kichererbsen drin, vielleicht ein wenig Kreuzkümmel, Zitronensaft, Zwiebeln und, äh, hier ...«
    Jesus nimmt einen kräftigen Zug von dem Joint und gibt ihn zurück. Das Gras im Himmel - nun, Sie können es sich ja vorstellen. Ich nehme an, Sie haben eine ungefähre Idee von dem Stoff, den Gott für uns hier unten reserviert hat, richtig? Scheiße, gegen das Zeug da oben können selbst Thai-Sticks nicht anstinken.
    »... und, äh, Knoblauch. Aber es schmeckt nicht so wie dieses knofige Zeug, bei dem man sofort denkt: Oh Mann, da ist aber ’ne Menge Knoblauch drin. Es ist mehr so eine Andeutung . Sie streichen es auf diese superdünne, geröstete Pita, und es schmeckt wie ... ohhh Mama!«
    »Scheiße, Mann«, sagt Jimi, der jetzt seinerseits kräftig an dem Joint zieht, »hör gefälligst auf damit! Du machst mich hungrig.«
    »Ich sag’s dir, Alter, ich hab es da unten ein paarmal gegessen. Der Nahe Osten, das ist essenstechnisch so ’ne total unterschätzte Gegend. Ich, Kacke, ich bin ...« Während er mit glasigem Blick in die dichten blauen Schwaden des Marihuanarauchs starrt, entgleist der Zug seiner Gedanken und rauscht den Hang hinab.

    Stoned? Dicht? Zugeballert? Total drauf? Hammerbreit? Völlig verstrahlt?
    Nein.
    Jesus ist regelrecht hirngefickt .
    Sie liegen ausgestreckt auf dem Boden, um sie herum verstreut die üblichen Utensilien: eine Kühlbox voll Bier, Aschenbecher, Pfeifen und Bongs, ausgedrückte Joints, zerrissene Zigarettenpäckchen, Pizzakartons, Verstärker und Kabel. Jimi wiegt seine weiße Fender Stratocaster in den Armen. Jesus’ Gibson SG aus Palisanderholz ruht hinter ihm auf einem Kissen. Schon rein äußerlich kommt Jesus in vielerlei Hinsicht nach seinem Vater: Auch er ist groß, knapp über eins neunzig und verdammt gut aussehend, mit seinen meerblauen Augen - die gerade zugegebenermaßen stark gerötet sind. Allerdings hat er dichtes, blondes Haar, so lang, dass es ihm bis auf die Schultern fällt. Geistesabwesend schlenzt Jimi ein kleines Riff ganz oben auf dem Griffbrett, der letzte Ton verhallt in den Wolken um sie herum.
    »Wow«, sagt Jesus. »Wie machst du das?«
    »Ist bloß ein kleines Bluesthema, Mann.«
    Jesus greift nach seiner Gitarre, und Jimi zeigt ihm die Griffe. Es gibt nichts, was Jesus lieber tut, als mit Jimi herumzudaddeln. Ohne Frage finden sich noch einige andere großartige Gitarristen hier oben. Oh Mann, Roy Buchanan bringt die Telecaster regelrecht zum Weinen, doch Roy kann ziemlich, nun ja, launisch sein. Jimi dagegen ist so ein netter Kerl. Hendrix wiederum sieht in Jesus einen überaus vielversprechenden Schüler, einen mehr als fähigen Rhythmusgitarristen mit einem echten Händchen für kantige, schrille Solo-Ausbrüche. Und der Typ hat auch noch eine Spitzenstimme, daran gibt’s nichts zu rütteln. Nach ein paar Versuchen beherrscht Jesus das kleine Riff aus dem Effeff. »Und wenn du in, sagen wir mal, Moll spielst«, sagt Hendrix, »brauchst du nur ...«

    Während jeder der beiden das Riff an einer etwas anderen Stelle des Halses greift, stimmen und schwingen die zwei Gitarren sich mehr und mehr aufeinander ein. Sie haben den Dreh beinahe raus, als Lance sich materialisiert. Mit einem einzigen Blick registriert er die Wolken süßen Qualms, die Überbleibsel einer weiteren, mit reichlich Dope garnierten Jamsession, und die vernebelten kleinen Augen des im Zentrum dieses Chaos logierenden Pärchens. »Oh. Mein. Gott!«, sagt Lance. »Hier sieht’s ja aus, als hätten sich ein paar zugekiffte Teenager ordentlich ausgekotzt.«
    »Hi, Lance«, begrüßt ihn Jesus, »willst du ’n Bier?«
    »Oh, Bier! Wie macho ist das denn bitte!«, erwidert Lance und klatscht in die Hände. »Nein danke. Wenn ihr mich fragt, ist es für Cocktails noch ein wenig zu früh. Dein Vater will dich sehen.«
    »Oh Mist, das hab ich ganz vergessen. Er ist heute zurückgekommen, oder?«
    »Zurück und alles andere als entzückt, Süßer.«
    »Okay, richte Ihm aus, dass ich gleich da bin.«
    »Ähm, nichts für ungut, aber ich glaube, Er meinte sofort. Wie in jetzt sofort. «
    »Ach Scheiße.« Jesus löst den Gurt der Gibson und nimmt einen letzten Zug. Lässig erhebt sich seine schlaksige Gestalt aus dem Sitzsack. »Bis nachher, Jimi.«
    »Sei lieb«, sagt Hendrix.
    »Aber

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