Gott im Unglück
Pistolenschüssen erlitten zu haben. Außerdem hat es einer von ihnen irgendwie geschafft, sich an Ihrem Herd zu verbrennen und sich einen Korkenzieher in die Nase zu stecken.«
Weder Teri noch Phil konnten sich erinnern, überhaupt je einen Korkenzieher gekauft zu haben.
»Nach Aussage der Sanitäter«, sagte Melody, »sollte aber keine der Verletzungen tödlich sein.«
»Das ist gut«, sagte Teri automatisch, auch wenn sie nicht wusste, warum sie die Gesundheit von zwei Leuten interessierte, die versucht hatten, sie zu töten. Auch wenn sie jämmerlich versagt hatten, waren sie doch immer noch Mörder.
»Sie haben etwas von Gorgax erwähnt«, sagte Phil.
»Gorgoz«, korrigierte Watson. »Unseren Unterlagen zufolge ist dieser Gorgoz eine Gottheit, die sich in einem heiligen Krieg gegen Ihren eingetragenen Gott befindet.«
»Aber das ist illegal«, sagte Teri.
»Ja, Miss. Seien Sie versichert, dass wir diese Überschreitungen des Göttlichen Abkommens auch sehr ernst nehmen.«
»Sind Sie aktuell in polytheistische Verehrung eingebunden?«, fragte Watson.
»Nein«, sagte Phil. »Wir haben nur den einen.«
»Ist Ihnen bekannt, dass es als gesetzwidrig gilt, einem Gott nachzufolgen, ohne sich zu registrieren?«
Phil und Teri nickten.
»Sind Sie sicher, dass Sie Ihre vorherige Aussage nicht überdenken wollen?«, fragte Melody.
»Wir haben nur einen Gott«, sagte Phil.
»Können Sie dann die Anwesenheit einer nicht registrierten Gottheit in Ihrem Haus erklären?«
Sie folgten dem Blick der Muse zu Quick, der mit zwei anderen Agents sprach.
»Oh, das ist nur Quick«, sagte Teri. »Er ist nicht unser Gott. Er schläft nur auf unserer Couch.«
»Er ist ein Freund von Lucky«, fügte Phil hinzu.
Die Agents tauschten einen unlesbaren Blick.
»Es ist kein Verbrechen, einen Gott bei uns übernachten zu lassen«, sagte Teri, vielleicht ein bisschen zu defensiv. »Wir folgen ihm nicht nach. Wir huldigen ihm nicht.«
»Laut Artikel Einundsiebzig des Abkommens über Göttliche Angelegenheiten gelten Unterkunftsangebote als Huldigung.«
»Wir haben es ihm nicht angeboten«, sagte Teri. »Er hat einfach damit angefangen.«
»Ich verstehe«, sagte Melody. »Möchten Sie dann offiziell Klage einreichen?«
Phil und Teri hatten beide denselben Gedanken. Sie wussten zwar nicht recht, was sie von Quick in ihrem Haus halten sollten, aber sie hatten ihn in den vergangenen Wochen lieb gewonnen. Sie wollten nicht, dass er Ärger bekam, andererseits fanden sie auch nicht, dass sie gegenüber Göttern im Allgemeinen besonders wohltätig sein mussten.
»Vielleicht«, sagte Phil unbehaglich.
»Können wir noch mal auf die Sache mit dem Heiligen Krieg zurückkommen?«, fragte Teri. »Wie kann es sein, dass so etwas heutzutage noch passiert? Und warum hat man uns das nicht gesagt, bevor wir uns für Lucky registriert haben?«
Watsons Handy klingelte. Er ging ein paar Schritte, um das Gespräch entgegenzunehmen.
»Es kommt vor«, sagte Melody. »Auch wenn die heiligen Kriege jetzt eher im Untergrund stattfinden, weniger offensichtlich. Eher wie heilige Guerillakriege. Die meisten Götter halten sich an die Regeln. Aber manche ertragen es überhaupt nicht, nach Regeln leben zu müssen. Also gehen sie in den Untergrund, wo sie unter den Skrupellosen immer noch Anhänger finden. Was Ihren Gott angeht … na ja … er hat keine juristische Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen.«
»Was ist das für ein System, das den Leuten nicht sagt, wenn sie sich mitten in einen heiligen Krieg begeben?«
»Das ist eine komplizierte Sache, Miss«, antwortete die Agentin, »aber die Göttlichen Angelegenheiten sind nicht nur zum Schutz der Sterblichen da. Die Götter haben auch Rechte.«
»Inklusive des Rechts zu lügen?«
»Sachlich gesehen ist es Nichtpreisgabe, Miss. Würden Sie es honorieren, wenn Ihre schmutzige Wäsche öffentlich einsehbar wäre?«
»Durch meine schmutzige Wäsche werden keine Leute umgebracht.«
»Korrigieren Sie mich, wenn ich mich irre, aber Sie haben dem doch zugestimmt, oder nicht? Niemand hat Sie dazu gezwungen.«
Teri schäumte. »Das ist unglaublich! Wir werden fast getötet, und Sie geben uns auch noch die Schuld daran!«
»Das erleben wir oft, Ms Robinson. Vielleicht hätten Sie Ihre Entscheidung sorgfältiger überdenken sollen.«
Teri warf ihr einen bösen Blick zu, dann sah sie hilfesuchend Phil an. Doch der widersprach der Agentin nicht. Und er sah auch keinen Vorteil in einer Diskussion. Dies
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