Gott im Unglück
Sie drehte sich zu Christine um. »Wie war noch mal sein Name?«
»Scott.«
»Und jetzt, Scott, werfe ich dich für deine Verfehlungen gegen die Liebe, den verabscheuungswürdigsten und unverzeihlichsten Akt, den Sterbliche und Götter vollbringen können, ins Vergessen!«
Syph packte ihn am T-Shirt und schleppte ihn vor das Portal. Er war immer noch zu verblüfft für eine andere Reaktion, als mit offenem Mund zu starren.
»Warte!«, sagte Christine. »Ich dachte nicht, dass du so etwas darfst.«
»Genau genommen darf ich es auch nicht«, sagte Syph. »Aber wer will mich verraten?«
»Das wollte ich nicht!«
Die Göttin zögerte. »Aber er hat dir unrecht getan.«
»Es war nur eine miese Beziehung. Das kommt ständig vor. Eigentlich war es nicht einmal eine richtige Beziehung.«
»Aber was ist mit deinem DVD -Player?«, fragte Syph. »Macht dich das nicht wütend?«
Christine erwiderte: »Na ja. Es ist mein DVD -Player. Aber ich weiß nicht, ob das schon rechtfertigt, ihn in die Hölle zu werfen. Meine Güte, es ist nicht einmal ein guter DVD -Player. Manchmal liest er die DVD s nicht richtig.«
»Das stimmt!«, schrie Scott. »Das Ding ist Mist! Hat nie richtig funktioniert!«
Syph starrte ihn wütend an. Die Bestien in der Höllengrube heulten nach seinem Blut.
»Okay, ich hätte ihn zurückgeben sollen«, antwortete er. »Tut mir leid. Wirklich. Und es tut mir leid, dass ich mich damals betrunken und mit deiner Schwester herumgemacht habe. Und dass ich an deinem Geburtstag mit den Jungs nach Atlantic City gefahren bin und gelogen und behauptet habe, meine Oma sei krank und ich müsste zu ihr fliegen. Und ich weiß, ich hätte mir nicht zweihundert Dollar für Autoreparaturen leihen und sie in Wirklichkeit für die Rate auf einen Großbildfernseher ausgeben sollen. Und ich kann dir keinen Vorwurf machen, dass du mich hasst, weil ich die Katze deiner Mutter überfahren und sie in den Müll geworfen habe, bevor es jemand gemerkt hat und …«
Er pausierte, um Luft zu holen.
»Du wusstest nichts von alledem, oder?«, fragte er.
»Wie lange warst du mit diesem Kerl zusammen?«, fragte Syph.
»Drei Monate«, antwortete Christine. »Der Sex war wirklich gut.«
Scott konnte ein selbstzufriedenes Grinsen nicht unterdrücken.
»Wirf ihn rein«, sagte Christine.
Syph warf Scott in den Wirbel. Er schloss sich mit einem zufriedenen Kreischen.
»Der Rache ist Genüge getan«, sagte Syph.
»Warte.« Christine ging in die Küche und holte sich etwas zu trinken. »Ich kann das nicht. Ich kann ihn nicht zur Hölle schicken, nur weil er ein schlechter Freund war.«
»Aber was ist mit all seinen Sünden? Verdienst du keine Rache?«
Christine zuckte mit den Schultern. »Ich wusste eigentlich irgendwie, dass er ein Loser war, bevor wir überhaupt miteinander ausgingen.«
»Aber du hast ihm Liebe gegeben, das größte Geschenk im Himmel und auf Erden …«
»Eigentlich habe ich ihn nie geliebt. Ich bin nicht mal sicher, ob ich ihn überhaupt mochte.«
»Aber es hätte sein können«, sagte Syph. »Du hättest ihn lieben können, wenn er dir eine Chance gegeben hätte.«
»Eigentlich nicht. Ich war nur auf der Suche nach einem Abenteuer, als das mit uns anfing. Ich glaube, das war auch der Hauptgrund, warum ich überhaupt mit ihm ausgegangen bin.«
Syph stammelte.
»Der DVD -Player ist Mist«, fügte Christine hinzu. »Er kann ihn behalten.«
Syph schnippte mit den Fingern. Das Portal öffnete sich und spuckte Scott in die Wohnung zurück. Er war übel zugerichtet, zerbeult und zerkratzt und seine Kleider waren zerrissen, aber er hatte keine ernsthaften Verletzungen davongetragen.
»Du kannst den Fernseher zerstören«, sagte Christine zu der enttäuschten Göttin.
Der Fernseher fiel in das kreischende Portal. Die unbeschreiblichen Schrecken waren hörbar enttäuscht, keine Seele zum Zerreißen zu haben, aber sie schalteten ein Baseballspiel ein, bevor sich das Portal schloss.
»Der Gerechtigkeit ist Genüge getan.« Syph hob einen anklagenden Finger gegen Scott, der zu benommen war, um darauf zu achten. »Mögest du aus deinen Fehlern lernen, herzloser Sterblicher. Liebe ist ein Segen von oben, und jeder Narr, der sie verschmäht, soll den Zorn der Himmel zu spüren bekommen.«
Sie füllte die Wohnung mit absoluter Stille, während sie ihm tief in die Augen sah.
»Bete, dass du mich niemals wiedersehen wirst!«
Syph und Christine verließen die Wohnung.
»Danke«, sagte Christine. »Was schulde
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