Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
irgendeine dumme Göttin«, erklärte er. »Sie ist genau die dumme Göttin, die wir brauchen.«
    Lächelnd glitt er neben Syph. »Willst du wissen, warum Lucky und Gorgoz sich verkracht haben?«
    Er legte einen Flügel um sie.
    Syph sagte: »Oh, das kann nicht sein, dass es immer noch darum geht. Wer kann denn so lange böse sein, und nur wegen eines dummen kleinen Vorfalls vor ein paar Tausend Jahren?«
    »Wie wäre es, wenn du ihnen von dem dummen kleinen Vorfall erzähltest?«
    »Ich sehe wirklich nicht ein, was sie das angehen sollte.«
    »Syph …«
    »Ach, na schön. Aber es ist sehr lange her. Ich kann mich kaum noch dran erinnern. Ich hatte so viele Verehrer damals. Ihr könnt nicht von mir erwarten, dass ich ihnen allen Bedeutung verleihe.« Sie senkte die Stimme, als gäbe sie nur widerwillig etwas zu. »Ich bin mal eine Zeit lang mit Gorgoz ausgegangen.«
    »Du bist mit diesem Typen ausgegangen?«, fragte Janet.
    »Ein paar Jahrhunderte lang bin ich fast ausschließlich mit Chaos- und Totengöttern ausgegangen. Hades, Ahzuulrah, Frush’ee’aghov der Geringere, Shalim, Tezcatlipoca, Nyx.«
    Bei diesem letzten Namen hob Quick eine Augenbraue.
    »Hey, es war der Anbruch der Zeiten«, sagte Syph. »Alle haben ein bisschen rumexperimentiert. Also hab ich eine Bad-Boy-Phase durchgemacht. Gorgoz kam gegen Ende. Wir waren nur ein paar Mal aus. Nichts Besonderes.«
    »Aber …«, ermunterte Quick sie.
    »Aber … er wollte es nicht beenden. Der Trottel wollte einfach kein Nein akzeptieren. Ist mir immer weiter auf die Pelle gerückt. Was für ein Loser, was?«
    Die anderen antworteten mit Schweigen, und Syph fuhr fort, ohne sich der Ironie bewusst zu sein.
    »Irgendwann hatte ich dann endgültig genug. Also sagte ich ihm, dass ich in jemand anderen verliebt sei und dass er das einfach akzeptieren müsse. Der arme Kerl hat es schwergenommen, glaube ich. Wer könnte es ihm verdenken? Ich war die begehrenswerteste Göttin der ganzen Schöpfung. Er schwor meinem Geliebten Rache, gelobte, alle Anhänger des Gottes zu vernichten, dann den Gott selbst, dann das ganze Universum, wenn das nötig war, um mich von seiner Hingabe zu überzeugen.«
    Sie seufzte.
    »Eigentlich irgendwie süß. Auf eine wahnsinnige Chaosfürsten-Art.«
    Bonnie sagte: »Das alles passiert nur, weil dieser Gorgoz dich will und du ihn nicht. Und du willst Lucky, aber er dich nicht …«
    Syph machte ein finsteres Gesicht.
    »Das alles wegen eines göttlichen Dreiecksverhältnisses?«, fragte Teri.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es ein echtes Dreiecksverhältnis ist«, sagte Janet. »Eher eine Liebes-Einbahnstraße.«
    »Das ist wie eine schlechte Teenieserie. Es könnte sogar lustig sein, wenn nicht mein Ehemann, mein dummer, nobler, aufopferungsvoller Scheißkerl von einem Ehemann sterben müsste, weil ihr euch nicht einfach zusammensetzen und darüber reden könnt. Was nützt es, unsterblich zu sein, wenn man die Ewigkeit damit verschwendet, sich über derartigen blöden Mist aufzuregen?«
    »Es ist kompliziert.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte Teri. »Du musst mit Gorgoz reden, ihm die Sache erklären, damit er mit dieser lächerlichen Vendetta aufhört und mir meinen Mann wiedergibt.«
    »O nein. Das könnte ich nicht.«
    »Das war keine Bitte. Sondern ein Befehl.«
    »Du gibst mir Befehle?« Syph kicherte. »Du hast Glück, dass ich das so amüsant finde. Sonst würde ich dich auf der Stelle töten.«
    »Nur zu«, sagte Teri. »Vernichte mich!«
    »Wie bitte?«
    »Ich biete dir an, mich zu vernichten. Sie haben es alle gehört. Also los, vernichte mich!«
    »Ich lasse mich nicht verspotten.«
    »Ich warte.«
    »Moment mal«, schaltete sich Bonnie ein. »Jetzt drehen wir mal nicht durch. Teri, du bist verzweifelt.« Sie stellte sich zwischen Syph und Teri. »Sie ist nur aufgebracht.«
    »Da hast du verdammt recht, dass ich aufgebracht bin!«
    Teri schob Bonnie beiseite und ging auf Syph zu.
    »Du vernichtest mich jetzt besser. Denn wenn du es nicht tust, jage ich dich bis ans Ende der Welt. Ich verfolge dich. Ich mache Deals mit allen Göttern, die nötig sind und tue, was immer sein muss, um dich zu Fall zu bringen. Wenn du glaubst, dein endloses Leben sei jetzt furchtbar, dann gib mir nur ein bisschen Zeit.«
    Syph hob die Hand. Dunkle Macht tanzte auf ihren Fingerspitzen. Trotzig stand Teri vor der Göttin, die sich nach ihr ausstreckte.
    Quick packte Syphs Handgelenk.
    »Auszeit, Ladys!«
    »Halt dich da raus!«, erwiderten sie

Weitere Kostenlose Bücher