Gotterbarme (German Edition)

da steht, dass unser Bruder Mike mit ihrem tot zu tun hat«, Hamp rieb sich die Augen.
    »Lieber Stan und Hamp, wenn ihr das findet, dann sind wir leider tot. Bitte trauert nicht lange um uns, wir haben unsere Arbeit mit bestem Gewissen ausgeführt. Leider sind in unserer sonst friedlichen Gemeinschaft Menschen, die nach unserem Leben trachten. Das Wichtigste aus unserer Arbeit haben wir im Safe deponiert, dass euch am Tag der Feier mitgeteilt wird. Leider ist euer Bruder Mike darin verwickelt. Aus Liebe zu unserem Sohn schweigen wir. Wir lieben euch, bitte vergebt uns, dass wir ihn nicht anzeigen können. Wir überlassen euch diese Entscheidung, was mit ihm passiert. In Liebe Mom und Dad«, Harry seufzte tief, bei dem letzten Abschnitt und sah Stan und Hamp an.
    »Das wird ja immer Verrückter, jetzt auch noch Mike«, Toni wischte sich die feuchten Hände an der Hose ab.
    »Hamp, es tut mir leid, dass wir das Foto nicht untersuchten«, sagte Paul und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Ein Gutes hat das Ganze, David weiß davon nichts, aber was hat Mike damit zu tun?«, fragte Harry.
    »Das wüsste ich auch gern«, sagte Hamp und verließ den Raum.
    »Gute Arbeit Robert, man merkt, dass du ein Profi bist«, sagte Toni und schüttelte ihm die Hand.
    »Wir hätten die Sache wahrscheinlich schon vor Jahren aufgedeckt«, sagte Stan und verließ ebenfalls den Raum.
    »Maja komm, wir fahren nach oben«, Hamp quälte ein Lächeln hervor.
    »Wie sollen wir jetzt vorgehen?«, fragte Simon.
    »Wer weiß, was Mike gemacht hat? Wer hat mit ihm die Firma geleitet?«, Toni sah Stan an.
    »Ich habe mit ihm die Firma geleitet, aber was er gemacht hat weiß ich nicht. Ich habe wenig in der Firma gearbeitet, mein Gebiet waren die Überwachungsanlagen und die Telefonie.«
    »Mike war für die Vermietung der Maschinen, den Fuhrpark verantwortlich. Er hatte geniale Kenntnisse mit Computern und Software. Er konnte die Maschinen wieder am Laufen bringen. Mit den Vermietungen konnten wir viel Geld verdienen. Er hat die Waggons für die Sauziegen gebaut. Vielleicht ist er mit David ins Geschäft gekommen. Er hat nie über Geschäfte geredet. Gearbeitet wie ein Workaholic«, Stan saß auf einem halbverbrannten Stuhl und stütze den Kopf.
    »Das weiß auch jeder, was hatte er mit David zu tun?«, fragte Hamp.
    »David hat oft die Transporte übernommen, weil ich dann mehr Zeit für meine Familie hatte«, Tonis Bedrückung sah man ihm an.
    »Toni, du bist nicht schuld daran, lass gut sein. Jeder Familienmensch, und das war mein Bruder nicht, will Zeit mit seiner Familie verbringen«, sagte Hamp.
    »Wir müssen die ganzen Unterlagen nochmal durchgehen, wir müssen alles überprüfen, was David hier gemacht hat. Alle verhören, sonst werden wir nichts rausfinden«, sagte Harry und notierte alles in seinem Notizheft.
    »Keiner konnte wissen, dass Mike mit David Geschäfte machte«, sagte Paul.
    »Wir knüpfen uns Mary vor, die hat mit David andauernd rumgeflirtet«, sagte Simon.
    »Ja, das stimmt, obwohl sie mit jedem rumgeflirtet hat«, bestätigte Hamp.
    »Das heißt, das Gerenne geht wieder los«, Robert holte tief Luft und Maja sah ihn mitleidig an.

Kapitel 30
     
    Maja watschelte genervt mit Robert hinter den anderen her. Hamp mit seiner engen Jeans und dem weißen T-Shirt wirkten unwiderstehlich. Bei einem Konzert würden die Frauen schreien. Er war nicht der Typ, der sich stundenlang im Spiegel betrachtete. Die Korridore wurden langsam zu einer Tortur für Robert. Das jahrelange Joggen lohnte sich in diesen Momenten. Robert sah neidvoll auf Harrys Krücken, der durch die Gänge zu schweben schien.
    »Maja, die haben noch nicht mal das Foto untersucht, diese Stümper«, er hustete.
    Marys Gegacker drang ihnen entgegen. Sie sprach mit Oliver und den Kids durch die Zellentür.
    Hamp schloss die Tür auf und griff Mary grob an den Schultern.
    »Aua, was soll das«, schrie sie.
    »Du hast uns angelogen, jetzt raus mit der Wahrheit, sonst lernst du persönlich den Ritus der Sanjos kennen«, sagte Hamp mit lautem Ton
    »Ist ja gut«, sie lachte.
    Maja saß mit Robert, Toni und Artus im Vorraum.
    »Ich geh mit Artus Rauchen, ich brauch jetzt Ruhe«, sagte sie, als Marys Gekicher losging.
    »Ich komme mit«, sagte Robert.
    »Ich kann alleine rauchen«, sagte sie und ging zur Terrassentür.
    »Mary was hast du mit David zu tun?«, hörte sie Harry sagen.
    Die Worte drangen bis nach draußen. Sie zog an der Zigarette und inhalierte den