Gotterbarme (German Edition)
Sessel.
»Verdacht macht noch lange keinen Schuldigen, das solltest du wissen«, er fuhr sich fahrig durchs Gesicht.
»Die ganz Zeit hast du mich verarscht«, sie zitterte und zündete sich eine Zigarette an.
»Maja ich liebe dich«, er rang nach Worten.
»Ich hatte wahnsinnige Ängste und bin wie ein Vollidiot durch euer Gebiet gelaufen. Ich habe meine eigene Kotze geschluckt, du musst dich köstlich amüsiert haben«, ihre Stimme überschlug sich vor Zorn.
»Ich wusste nicht, ob David dich angagiert hat, um uns auszuspionieren«, verteidigte er sich.
»Dein Artikel hat hier für Aufsehen gesorgt, so ein Scheiß«, sie wedelte aufgeregt ihren Qualm herum.
»Ich dachte, du verstehst es«, er wollte gehen.
»Als ich mit dir durch die Gebiete gelaufen bin, dich sogar vor den Sanjos rettete, hättest du wissen müssen, dass du mir vertrauen kannst.«
»Sage mir wem hast du vertraut?«
»Ich glaubte dir«, Tränen befeuchteten ihre Wangen.
»Es tut mir leid, ich hatte keine andere Wahl, es stand zu viel auf dem Spiel«, er sah sie an.
»Mein Leben stand auch auf dem Spiel«, sie zog Rauch ein.
»Unser aller Leben, deswegen haben wir das durchgezogen.«
»Die arme Lydia und alle anderen, die ausgenutzt wurden, nur damit ihr eure heilige Gesellschaft halten könnt.«
»Diese Gesellschaft, so wie du es nennst, ist mein Zuhause«, er räusperte sich, als blieben ihm die Worte im Hals stecken.
»Du wusstest von diesen Orgien, du hast mich ihm an den Hals geworfen, ich wusste von nichts«, sie starrte ihn an.
»Wir mussten jahrelang diese fürchterlichen Menschen ertragen, damit wir den, der dafür verantwortlich ist, stellen konnten. Es gab keinen anderen Weg«, er ging.
»Ich war auf deiner Seite«, sagte sie ruhig.
»Wem von uns hättest du diese Orgien zugetraut?«, er sie sah ihn an und verließ das Haus.
Sie drückte die Zigarette aus und ließ ein Bad ein. Artus gesellte sich zu ihr und leckte ihre Tränen vom Gesicht.
»Du verstehst mich mein Hund«, sie drückte ihn herzlich.
»Wenn du das nicht überlebt -«, sie schluchzte los und ließ alle Traurigkeit aus ihrem Körper laufen. Artus blieb geduldig bei ihr sitzen.
»Wenn die Welt voller Hunde wäre, dann wäre sie voller Frieden«, sie küsste ihn und legte sich in das wohlduftende Bad.
Sie hörte das Telefon von weit weg klingeln. Sie überlegte, wer es sein könnte und tauchte ihren Kopf unter Wasser.
»Gehen wir auf das Fest? Die Zeit vergeht im Flug. Bald acht und ich kann mich nicht aufraffen zu gehen«, sagte sie zu Artus, der seinen Kopf schief legte.
»Robert«, sagte sie, als sie als das Telefon erneut klingelte.
»Meine Blume wie geht es dir?«
»Ich bin erschöpft Robert«, sie rauchte wedelnd und streichelte Artus, der neben ihr lag.
»Ich bin fit«, sagte er in seiner alten Fröhlichkeit.
»Du hast das meiste verschlafen«, sie stand auf und stellte sich an die Terrassentür. Die kühle Luft erfrischte sie.
»Bist du fertig für das Fest?«
»Ich gehe nicht hin.«
»Wieso?«
»Ich kann diesen Menschen nicht vertrauen, sie haben mir die ganze Zeit was vorgespielt«, sagte sie und warf Holzscheite in den Kamin.
»Sie haben dir doch gesagt, warum«, er öffnete Briefe auf seinem Schreibtisch.
»Darel hätte mich nie vergewaltigen können, wenn ich darüber informiert gewesen wäre«, sagte sie leise.
»Darel hat dich vergewaltigt, das wusste ich gar nicht, wieso hast du es mir nicht erzählt«, er warf den Stapel Briefe zurück auf den Tisch.
»Als ich von David empfangen wurde, hat er mich auch betäubt, Darel hat mich vergewaltigt und das sogar auf Video aufgezeichnet«, sie ging erneut zur Terrasse und zündete sich eine Zigarette an.
»Ich bin in zwei Minuten da«, er warf den Hörer auf.
»Robert«, sie wollte allein sein und nachdenken. »Artus Robert kommt«, er legte den Kopf schief und ging zur Tür.
Sie ging ins Bad und löste die Lockenwickler, die sie vorsichtshalber eingedreht hatte. Motorengeräusch unterbrach die Stille, sie eilte zur Tür und öffnete.
»Wie konnte das passieren?«, er zog sich an der Fliege, die um sein Hemd spannte.
»Du siehst gut aus, toller Smoking«, sie sah ihn an.
»Ich dachte, die haben alles unter Kontrolle?«, er stampfte durch das Wohnzimmer.
»Dachte ich auch, aber Darel hat es sofort getan, er hat nur wenige Minuten vergehen lassen, damit Fäller nichts merkt, der im anderen Trakt alles für Hamps Hinrichtung vorbereitete«, sie ging zur Terrasse und zog die
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