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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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während sie ihr zerfetztes Kleid wieder anzog. Der feine Stoff hatte sich unter dem brutalen Griff der Kreatur einfach aufgelöst. Ihr schwarzes Haar stand ihr wild vom Kopf ab, und Tränenspuren liefen über ihre schmutzigen Wangen.
    Dann machten sie sich auf den langen Weg zurück zum Van.
    Paul hatte kein Zeitgefühl mehr. Irgendetwas in seinem Kopf war nicht in Ordnung, und es klingelte immer noch in seinen Ohren.
    Sie gingen denselben Weg durch den Wald zurück, den sie auf ihrer Flucht gekommen waren. Unweigerlich stießen sie dabei auf Gavins Leiche. Sein Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit zerschmettert.
    »Gavin«, sagte Paul, obwohl er nicht wusste, warum er es laut aussprach. Das Wort kam ihm einfach über die Lippen. Dann verlor er erneut jedes Zeitgefühl, und sie durchquerten den Pavillon. Paul brach auf dem Parkplatz zusammen. Der Beton an seinem Gesicht fühlte sich kühl an.
    Lilli sah auf ihn hinunter und kniete sich neben ihn, versuchte, ihm hochzuhelfen. »Du hast bestimmt eine Gehirnerschütterung.«
    Sie hob die Hand und hielt zwei Finger in die Luft. »Wie viele Finger siehst du?«
    »Mir geht es gut«, sagte Paul.
    Irgendwo lachte ein Mann. »Na ja, wenigstens kann er jetzt ja nichts mehr doppelt sehen, stimmt’s?«
    Paul rappelte sich hoch und ging weiter, stolperte jedoch, als sie sich den Vans näherten. Diesmal rissen ihn die beiden Männer wieder auf die Füße. Die Welt verschwamm vor seinen Augen.
    »Wo ist die Probe?«, wollte einer der Männer wissen.
    »Probe?«, erwiderte Lilli.
    »Spiel nicht das Dummchen«, gab der Mann zurück. »Dafür haben wir keine Zeit.«
    »Sieh einfach in ihrer Handtasche nach!«, fuhr ein anderer ihn an.
    »Sie hat keine Handtasche dabei.«
    Sie stießen Paul gegen den ersten Van, spreizten seine Beine und hielten ihm die Arme auf dem Rücken fest, als wären sie Cops. Er spürte die Windschutzscheibe an seinem linken Ohr.
    »Der Wagen.« Der Rotbärtige seufzte gereizt. »Seht in ihrem Scheißwagen nach!«
    Der Mann gehorchte. Einen Moment später schrie er: »Gefunden!« Er kippte den Inhalt von Lillis Handtasche auf die Motorhaube von Gavins Mietwagen. Gavins Mietwagen. Es schien vollkommen absurd, dass Gavin tot war. Unmöglich. Er musste immerhin einen Mietwagen zurückbringen. »Ich hab’s!«, rief der Mann wieder und hielt einen Plastikbeutel hoch, der mit Klebestreifen umwickelt war.
    Die anderen Männer führten Paul um den Van herum auf die andere Seite. Jetzt sah Paul den Mann, den Gavin angeschossen hatte. Er lag auf der Ladefläche des Lieferwagens. Seine Augen wirkten glasig, sein Hemd war blutig. Die Kugel hatte ihn weit oben an der Schulter getroffen.
    »Er sieht nicht gut aus«, meinte Paul.
    »Sie gehen im Moment auch nicht gerade als Model durch«, sagte ein Mann hinter ihm. »Einsteigen!«
    Paul ließ sich zu den offenen Van-Türen schieben, bis er sah, dass Lilli in eine andere Richtung gezogen wurde. Der Mann, der Lillis Arm gepackt hielt, zog sie zum zweiten Van. Paul riss sich los.
    »Ich fahre mit ihr«, erklärte er.
    »Sie fahren getrennt!«, fuhr ihn der Bärtige an.
    »Den Teufel werde ich tun!« Paul stemmte sich mit seinen hundertzwanzig Kilo gegen den Griff des Mannes. Ein zweiter Mann trat zu ihm, um ihn mit Gewalt in den Van zu verfrachten.
    Lilli fing an zu schreien. Paul sah zu ihr hin. Sie war auf den Boden gesunken und trat den Mann, der versuchte, sie in das Fahrzeug zu zwingen.
    Er packte ihren Arm und drehte ihn ihr auf den Rücken. Lilli schrie vor Schmerz. »Lassen Sie mich los!«
    Paul stemmte einen Fuß gegen die Seite des Wagens und stieß sich davon ab. Die beiden Männer hinter ihm grunzten vor Anstrengung, während sie versuchten, ihn in den Wagen zu bugsieren. »Steigen Sie endlich in den Scheiß-Van!«
    »Nein! Ich fahre mit ihr.«
    »Arschloch! Ich werde dich abknallen!«
    »Nur zu. Denn das ist die einzige Möglichkeit, uns dazu zu bringen, nicht zusammen zu fahren.«
    Die Kreatur tauchte auf. Sie kam langsam aus dem Wald und beobachtete den Kampf aus der Entfernung. Sie duckte sich tief an den Boden, während sie sich bewegte, und man sah, wie sie ihre Gliedmaßen anspannte. Ihr Gesicht verriet wieder dieselbe nur mühsam beherrschte Wut.
    Der Rotbärtige sah es auch.
    »Also gut, schon gut, verflucht!«, sagte er und ließ Pauls Arm los. »Scheiße. Steigen Sie in denselben verfluchten Van, beide, sonst sind Sie beide gleich tot, und ich muss den Mist erklären. Scheiße.«
    Die Männer hinter Paul

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