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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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waren.
    Der Schotterweg wurde holpriger.
    Schließlich spürte er, wie Lilli sich rührte. Er beneidete sie um diese letzten Momente ihres Schlafes. Wenn sie schlief, war sie von diesem Ort befreit, von den Männern. Von diesem Albtraum.
    Sie schlug die Augen auf. Sie waren dunkel, und ihr Blick war verwirrt. Paul beobachtete, wie allmählich Verstehen in ihnen aufleuchtete, sah den Moment, als ihr klar wurde, wo sie war, als alles, was passiert war, zu ihr zurückkam.
    Paul wandte den Blick ab.
    Nachdem sie eine Stunde über den Schotter gefahren waren, wurde die Straße wieder glatter. Paul setzte sich gerade hin und sah nach vorn, durch die Windschutzscheibe. Um sie herum war nur Sumpf … endlos, flach und von Pflanzen überwuchert.
    Der Van bog nach rechts von der Hauptstraße ab und fuhr holpernd über eine Nebenstraße. Sie bestand hauptsächlich aus einer Spur, mit gelegentlichen Ausweichbuchten. Es war ein ausgefahrener Lehmweg. Der Lieferwagen kroch mit zwanzig Meilen pro Stunde dahin.
    Eine halbe Stunde später passierte der Van ein offenes, frei schwingendes Tor.
    »Raus aus den Federn!«, befahl Rotbart. »Wir sind da.«
    Lilli und Paul verdrehten sich fast die Hälse, um besser sehen zu können. Das war zwar durch die Windschutzscheibe hindurch nicht ganz einfach, aber soweit sie es beurteilen konnten, hatten sie eine Art militärischen Außenposten erreicht. Nein, nicht militärisch. Nicht ganz. Es fühlte sich anders an. Vor ihnen erstreckte sich eine Reihe vo n Gebäuden; niedrige, viereckige Bauwerke, die ein Stüc k von der Straße entfernt waren. Dann beschrieb die Straße eine Kurve, und ein ausgedehnter Gebäudekomplex tauchte plötzlich vor ihnen auf. Er scharte sich um ein riesiges graues Gebäude von den Ausmaßen eines Einkaufszentrums. Aber hier, mitten in den Sümpfen der Everglades, wirkte es wie das Gelände irgendeines geheimen Kultes.
    Der Van stoppte, und die beiden Männer stiegen aus. Einen Moment später wurde die Schiebetür geöffnet. Paul und Lilli wurden von der plötzlichen Helligkeit geblendet. Hitze und feuchte Luft strömten in den Wagen.
    »Raus mit euch.« Rotbart nahm ihnen die Handschellen ab.
    Paul stieg als Erster aus und legte dabei schützend eine Hand vor sein Auge.
    Lilli folgte ihm.
    Als Pauls Auge sich an die Helligkeit gewöhnt hatte, sah er einen alten Mann ein Stück von sich entfernt, der von einer Phalanx aus Leibwächtern umringt war. Er trug einen weißen Kittel und einen Hut, um seinen Kopf vor der Sonne zu schützen. Sein Gesicht lag im Schatten.
    Die beiden Männer vom Lieferwagen traten zur Seite, als der alte Mann vorwärtshumpelte.
    »Haben Sie die Proben?«, wollte der Alte wissen. Die Frage war an den Rotbärtigen gerichtet.
    Dieser nahm den Beutel aus der Armstütze des Vans. Der alte Mann lächelte und deutete auf einen seiner Leibwächter. Der Rotbärtige gab dem Mann den Beutel.
    »Sorgen Sie dafür, dass Lee im Cytologie-Labor das bekommt«, befahl der alte Mann. Der Leibwächter drehte sich um und verschwand in das Gebäude.
    »Paul Carlsson«, sagte der alte Mann, als er seine Aufmerksamkeit endlich auf seine neuen Besucher richtete. Er hielt Paul eine Hand hin.
    Paul ignorierte sie.
    »Ich habe dich nicht mehr gesehen, seit du ein Baby warst.«
    Paul blinzelte. Darauf wusste er nichts zu sagen. Lilli dagegen sah ihn sichtlich verwirrt an.
    »Ich nehme an, unser Freund Gavin hat dich über die besondere Situation in Kenntnis gesetzt, in der wir uns jetzt befinden?«
    »Freund? Sie haben eine sehr interessante Art und Weise, mit Freunden umzugehen.«
    »Oh, aber er war ein Freund«, sagte der alte Mann. »Obwohl dir das jetzt seltsam vorkommen muss. Aber er hat seine Wahl getroffen. Und soweit ich gehört habe, hat er eine Waffe benutzt, um seine Entscheidung durchzusetzen. Ich wüsste nicht, welche andere Möglichkeit wir da gehabt hätten. Soweit ich weiß, hat er auch als Erster geschossen, oder irre ich mich?«
    »So war das nicht.«
    »Unser Freund hat also nicht den Tisch umgekippt und seine Waffe gezogen? Denn so hat man es mir berichtet. Haben meine Männer mich also belogen?«
    Paul schwieg.
    »Nein? Und dann war da auch noch Margaret. Ich gehe davon aus, dass Gavin diesbezüglich ebenfalls seine Hand im Spiel hatte. Also, du hast meine Frage nicht beantwortet. Hat unser gemeinsamer Freund dich über die Tatsachen bezüglich der derzeitigen Lage informiert? Kurz gesagt, weißt du, wer ich bin?«
    »Ja, er hat mir von Ihnen

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