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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Brombeerdickicht aus. Tiefhängende Zweige zerkratzten ihm die Wange. Er hatte Lilli fast eingeholt, als er ein anderes Geräusch hinter sich hörte. Das Geräusch von brechenden Zweigen wurde plötzlich lauter, als wenn irgendetwas ungeheuer Großes sich mit Gewalt den Weg durch den Wald bahnte.
    Paul drehte sich erneut um, und was er sah, veränderte alles.
    Zwei … Kreaturen.
    Dämonen.
    Und anders als die, die er zuvor gesehen hatte.
    Sie waren anders als alles, was er sich jemals vorgestellt hatte. Sie hatten Gesichter wie irgendetwas sehr … Altes. Kreaturen, die nicht menschlich waren.
    Einen Moment lang taumelte Paul. Er knickte um, sein Fuß landete auf etwas Weichem, und er rollte über den Boden. Er sprang erneut auf die Füße und drehte sich wieder um, warf erneut einen Blick zurück. Die Kreaturen stürzten sich auf Gavin. Gavins Gesicht war kreidebleich; er hatte offenbar ebenfalls gesehen, was ihn da jagte.
    Die Kreaturen erreichten ihn.
    »Lauf!«, schrie Paul hilflos. Aber Gavin rannte ja schon, so schnell er konnte. Er war etwa dreißig Meter hinter ihm. Aber er war zu langsam. Dann begann das Schreien und das Kreischen, als die schweren Arme wie Knüppel zuschlugen. Paul erstarrte, sein Auge vor Entsetzen weit aufgerissen. Die Kreaturen rissen Gavin zu Boden, stürzten si ch mit weit aufgerissenen Mündern und gefletschten Zäh nen auf ihn. Blut spritzte durch die Luft. Alles geschah rasend schnell. Paul wollte zu Gavin laufen, aus dem Instinkt heraus, einem Freund zu helfen, aber eine Hand packte seinen Arm.
    »Nein! Es ist zu spät«, sagte Lilli. Sie hatte recht. Im selben Moment verstummten die Schreie.
    Die Kreaturen zerfetzten Gavins Körper. Blut bedeckte ihre unmenschlichen Gesichter. Sie ähnelten dieser Kreatur auf der Brücke, aber gleichzeitig unterschieden sie sich davon. Sie waren kleiner, dunkler. Animalischer. Eine von ihnen drehte sich um und starrte Paul an. Dann erhob sie sich, fletschte ihre riesigen Zähne und kreischte. Es war ein fremdartiger, fast menschlicher Schrei. Ein röhrendes Wutgeheul.
    Hinter den Kreaturen stürmten die Männer aus dem Van durch das Unterholz.
    »Komm weiter!«, sagte Lilli zu Paul.
    Sie zerrte an ihm, löste seine Schreckstarre. Sie rannten weiter, zwischen den Bäumen hindurch.
    »Das sollten Sie wirklich nicht tun!«, schrie ihnen der rotbärtige Mann nach.
    Paul sprang über einen Baumstamm und schlug Zweige beiseite, ohne auch nur langsamer zu werden.
    »Denen können Sie nicht entkommen«, schrie die Stimme ihnen hinterher.
    Paul sprang über einen weiteren Baumstamm.
    Die Stimme ertönte erneut. »Und wenn die Sie einholen, sind wir die Einzigen, die sie aufhalten können.«
    Sie kamen an einen Weg, standen plötzlich auf freiem Gelände. Ohne nachzudenken, drehte sich Paul um und folgte dem Weg nach rechts.
    Einen Moment später brachen die Kreaturen hinter ihnen aus dem Wald.
    Man sieht mit einem Mal ganz klar, wenn man um sein Leben rennt. Alles wird auf eine ganz einfache Formel reduziert: Wie schnell kann man seine Beine bewegen?
    Paul drehte sich nicht um. Er wollte sich nicht umdrehen. Lilli war wieder ein paar Schritte vor ihm, das war alles, was wichtig für ihn war. Seine Beine brannten. Er hörte angestrengtes Keuchen hinter sich, aber das spielte keine Rolle. Das Einzige, was zählte, war, dass er seine Beine bewegte, einen Fuß vor den anderen setzte, und das, so schnell er konnte.
    Aber es genügte nicht.
    Die Wucht des Schlags riss Paul von den Füßen. Er rollte über den Boden, gepackt von einem rasenden, um sich schlagenden Tornado. Er wehrte sich mit Händen und Füßen, aber die Kreatur war schneller als er und viel stärker. Ein Schlag traf ihn am Kopf. Einen Moment lang war er taub, dann hörte er ein Pfeifen wie von einer Rückkopplung. Er schlug blindlings um sich, als sein Gehör zurückk ehrte. Seine Faust traf etwas, aber die Kreatur wandte sich ab, packte seinen Arm und schleuderte ihn durch die Luft. Paul hatte das Gefühl, als würde ihm der Arm fast von der Schulter gerissen. Er landete auf dem Boden, rollte durch den Dreck, und im nächsten Moment war die Kreatur wieder auf ihm.
    Immerhin zwei Semester hatte er in der Highschool gerungen, also wusste er, wie man einen Gegner zu Boden warf. Er wusste, wie man ihn packen musste. Aber er hatte noch nie so viel Kraft bei einem Gegner erlebt, noch nie eine solche Schnelligkeit. Die Kreatur war kleiner als er, aber um ein Vielfaches schneller und stärker. Paul

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