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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Leibwächter heran. Der Mann reichte Paul einen Ordner.
    » Der Bericht deines Computertechnikers«, erklärte Ma rtial Johansson. »Er war auf dem Flash Drive gespeichert. Wir haben uns die Freiheit genommen, ihn für dich auszudrucken.«
    Paul öffnete den Ordner. Darin befanden sich ein Dutzend eng bedruckter Seiten.
    »Eine sehr interessante Lektüre«, meinte Martial. »Du kannst dich ihr jederzeit widmen. Aber jetzt …« Er deutete auf die Tür.
    Paul betrat den Raum. Der Alte folgte ihm nicht.
    Paul war nicht allein in dem Zimmer. Lillivati saß in einem Schaukelstuhl und hielt einem Kleinkind eine Flasche an den Mund.
    Das Kind war winzig, kaum größer als ein Neugeborenes. Seine nackten Gliedmaßen waren von einem feinen flaumigen Pelz bedeckt, der ein paar Zentimeter lang war. Seine Füße waren breit und klobig. Die Zehen waren ein bisschen lang, aber in der üblichen Konfiguration angeordnet. Nur der kleine Spalt zwischen dem ersten und dem zweiten Zeh deutete darauf hin, dass die Füße möglicherweise nicht menschlich waren. Das Gesicht jedoch konnte man nicht mit dem eines Menschen verwechseln. Es war breit, hatte einen hervorstehenden Oberkiefer, wulstige, knochige Brauen und eine fliehende Stirn. Der Schädel wirkte im Vergleich zu der Größe des Gesichts winzig. Der Mund war affenartig und hatte keine Lippen. Die Augen waren groß und dunkel und wiesen keinerlei Weiß auf. Ihre Lederhaut war so schwarz wie die bei allen Affen. Die Ohren waren die eines Hominiden, zierlich und rund, fast perfekt. Die Nase war breit, knorpelig und stark ausgeprägt – und es war wirklich eine Nase, nicht nur eine nasenartige Vertiefung wie bei den Affen.
    Obwohl der Säugling klein genug war, um ein Neugeborenes zu sein, blickte er hoch, als Paul den Raum betrat, und beobachtete ihn mit seinen dunklen Augen wachsam. Er griff nach der Flasche und umklammerte sie mit beiden Händen. Die Daumen griffen zu und hielten die Flasche fest.
    Lilli wiegte das Kind sacht in ihren Armen, während sie es fütterte.
    Als Paul schließlich seinen Blick von dem Baby losriss und sie ansah, bemerkte er, dass sie Tränen in den Augen hatte.
    »Es ist unmöglich«, sagte sie.
    Die Wachen brachten sie etwa eine Stunde später in ihr Zimmer zurück. Die Tür schloss sich, und der Riegel wurde vorgelegt.
    Sie setzten sich aufs Bett. Dort blieben sie lange sitzen, ohne ein Wort zu sagen.
    Schließlich öffnete Paul den Ordner und machte sich daran, den Bericht zu lesen. Er dachte an Alan auf der Brücke. An seine zugeschwollenen Augen, die gebrochene Nase. Die in dem Bericht aufgeführten Ergebnisse waren eindeutig. Als Paul die Lektüre beendet hatte, klappte er den Ordner zu.
    »Was ist das?«
    »Das ist die phylogenetische Analyse der Flores-Sequenz.«
    »Was besagt sie?«
    »Anders«, sagte er leise.
    »Was heißt das?«
    »Sie sind anders«, erklärte Paul. »Die Knochen von der Ausgrabung in Flores stammen von einer Population, die anders ist als die menschliche.«
    »Wie anders?«
    »Die Abweichungen sind größer, als angesichts des Alters der Erde möglich sein dürfte.« Sie waren eine andere Rasse, die Steinwerkzeuge benutzte. Die wie Menschen jagten und wie Menschen lebten. Wesen, die keine Menschen waren. Und von deren Existenz keine Religion auf der Erde jemals etwas erwähnt hatte.
    Es war zu viel für Lilli, um das alles aufzunehmen. Vor allem, um die Frage zu stellen. Schließlich jedoch sprach sie es aus.
    »Warum zeigt er uns all das?«, meinte sie. »Das Labor, den Bericht, die Babys.«
    Paul antwortete zunächst nicht. »Um zu prahlen«, sagte er dann. »Wenn Männer wie er niemanden haben, dem sie es zeigen können, mindert das ihre Leistungen.«
    »Aber er hat Kollegen. Er kann es den Politikern zeigen. Warum uns?«
    Paul schüttelte den Kopf. »Ich nehme nicht an, dass es viele Menschen gibt, die gesehen haben, was wir gesehen haben. Und ich wette, die meisten von ihnen arbeiten hier. Er kann es nur Leuten zeigen, denen er vertraut, oder Leuten, die er kontrollieren kann. Was auf dasselbe rauskommt. Aber Politiker …« Paul ließ das Wort im Raum stehen. »Sie wollen das nicht sehen. Sie würden dafür sorgen, dass sie es nicht sehen. Und selbst wenn sie es sehen würden, würden sie es nicht sehen. Du weißt schon, vor Gericht nennt man das Glaubhafte Bestreitbarkeit. Sie dürf ten es einfach nicht sehen.«
    »Vielleicht«, sagte Lilli, aber ihre Stimme klang zweifelnd. »Aber dahinter muss mehr stecken als nur

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