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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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später wurde die Tür geöffnet.
    »Nach Ihnen«, sagte der blonde Mann.
    Gavin trat in die schwüle Luft hinaus, und seine Füße knirschten auf dem weißen Kies.
    Am Fuß der Treppe erwarteten ihn zwei Männer. Hinter ihnen erhob sich ein imposantes dreistöckiges Gebäude, eine monolithische Fassade aus dunkelgrauem Stein, die von modernen Fensterflächen durchbrochen wurde. Wären die Fenster nicht gewesen, hätte das Haus aus jeder beliebigen Epoche sein können. Die Kiesauffahrt bildete einen großen Kreis, in dessen Mitte ein Fahnenmast stand. An der Spitze des Mastes hing die Firmenfahne von Axiom schlaff in der feuchten Luft.
    »Mr. McMaster, nehme ich an«, sagte der erste Mann. Er war größer als sein Partner, jünger und dunkelhäutiger. Der andere Mann sah ihn einfach nur an. Beide trugen dieselben dunklen Anzüge wie sein Begleiter.
    Gavin nickte.
    »Wenn Sie mir bitte folgen würden.«
    Gavin folgte den Männern die Treppe hinauf durch eine breite Doppeltür. Der Blonde folgte ihnen. Die Türen führten nicht in das Innere des Gebäudes, wie er erwartet hatte, sondern stattdessen durch eine kurze Lobby, hin zu einer großen freien Fläche, die von den zwei gegenüberliegenden Flügeln der Einrichtung umschlossen wurde. Das Gebäude war annähernd U-förmig, und in der Mitte befand sich ein breiter Innenhof. Das mochte einmal wunderschön gewesen sein. Bequeme, weich gepolsterte Couches standen an der Wand. Sie waren verschimmelt von der Feuchtigkeit. Je weiter er ging, desto größer wurde seine Verwirrung. Kisten mit der Aufschrift biologisches Gefahrengut stapelten sich neben ein Meter fünfzig hohen Zylindern mit Wasserstoffgas. Es sah aus wie ein osteuropäischer Universitäts-Campus, der sich in einem bizarren, postkommunistischen Stadium des Verfalls befand. Dieser Ort entzog sich jedem Verständnis. Teils war er Laboratorium, teils Fabrikgelände und teils palastartiges Anwesen. Gavin fragte sich, was das hier wohl gewesen war, bevor es zu dem wurde, was er jetzt sah, doch dann tadelte er sich selbst. Natürlich war es vorher gar nichts gewesen. Denn dieser Ort war genauso gebaut worden, wie er hatte sein sollen. Der alte Mann hätte nichts anderes akzeptiert. Aber die Vision, die der alte Mann von diesem Ort gehabt hatte, wie auch immer diese Vision einst ausgesehen haben mochte, war mittlerweile längst Vergangenheit. Was einst pittoresk gewesen sein mochte, war jetzt überwuchert und von Unkraut bedeckt. In der Mitte des Innenhofes kämpfte sich ein Pfad durch das vernachlässigte Territorium. Gavin folgte den Männern über den Rasen und um die Seite des Gebäudes herum, weiter durch ein kleines Gehölz bis auf eine Lichtung. Der Anflug einer leichten Brise war zu spüren.
    Trotz all der Jahre, die er jetzt mit Martial Johansson zusammenarbeitete, war er noch nie an diesen Ort gerufen worden, obwohl er die Geschichten darüber kannte. Aber wie sich jetzt herausstellte, wurden die Geschichten dem Ort nicht gerecht. Zahllose Nebengebäude erstreckten sich über etliche Morgen bewaldeter Landschaft, verbunden über kurvige Straßen und gepflasterte Fußwege. Jedes Außengebäude sah aus, als wäre es von einem anderen Architekten für einen anderen Zweck entworfen worden. Eins war strahlend und modern, ein anderes fast rustikal und idyllisch. Ein weiteres hätte ein Gefängnis sein können, mit seinen dunkelgrauen Mauern, die vier Meter hoch aufragten. Es war wie ein bizarres Schachbrett, das von einem sehr reichen Verrückten entworfen worden war. Hier und da gab es Stellen, an denen einst Gebäude gestanden hatten, von denen jedoch nur noch verbrannte Balken übrig geblieben waren. Man hatte sie einfach dem Verfall in der feuchten Luft überlassen. Irgendwann überquerten sie eine kleine Brücke, die sich über einen schmalen Bach schwang.
    Sie trafen den alten Mann im Garten.
    Gavin zögerte, als er ihn sah, und ging unwillkürlich langsamer über den lehmigen Weg.
    Martial Johansson kehrte ihnen den Rücken zu, und sein kahler Schädel glänzte in der hellen Sonne. Er stand immer noch gerade und wirkte streng. Er war gealtert wie eine Eiche. Sein wahres Alter erschreckte die Menschen. Er starrte den Pfad hinauf, auf irgendetwas, als würde er von einem Geräusch abgelenkt, das nur er hören konnte.
    Dann drehte sich der alte Mann herum, und einen Augenblick lang zuckte ein merkwürdiger Ausdruck über das breite wettergegerbte Gesicht. Ein Ausdruck, der bei anderen Männern

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