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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Raum, in diesem Raum ein Bett und auf diesem Bett einen Mann. Der einzige Mann meilenweit.
    Stunden später landete das Flugzeug, und sie waren in einer anderen Stadt. Die Passagiere verließen die Maschine und gingen in den Flughafen-Terminal.
    Zehn Minuten später trat er durch die Sicherheitsschleuse, wo ihn ein Mann mit einem Schild erwartete: Gavin McMASTER .
    Der Mann war jung und von schwarzer Hautfarbe, trug einen dunklen Anzug und eine Krawatte. Er hielt das Schild lässig und gelangweilt hoch, so als würde er bereits eine Weile dort warten.
    Gavin ging zu ihm. »Das bin ich.«
    Der Mann nickte. »Hier entlang, Sir.« Er nahm Gavins Reisetasche. »Ihr Wagen wartet bereits.«
    Gavin hatte genug Zeit zu überlegen, ob der junge Mann ein gewöhnlicher Angestellter des Mietwagendienstes war oder vielleicht mehr als das. Er brauchte nicht lange darüber nachzudenken.
    Als die Glastüren auseinanderglitten, traf ihn der Lärm von der Straße. Busse, Taxis, Hupen, das Quietschen von Reifen. Der Gestank nach Abgasen.
    Das Fahrzeug war eine Limousine, lang, elegant und dunkelblau. Der Mann vom Mietwagendienst klappte den Kofferraum auf und legte Gavins Tasche hinein. Dann öffnete er die rechte Fondtür. »Wenn Sie bitte so freundlich wären, Sir.«
    Gavin stieg ein und versank in weichem Leder.
    Die Tür schlug zu.
    In dem dämmrigen Inneren saß ihm ein blonder Mann gegenüber.
    »Hallo«, sagte der Mann. »Sie sind also gekommen.«
    »Sieht so aus.«
    »Sieht aus, als hätte ich meine Wette verloren«, sagte der Mann. »Ich habe gegen Sie gewettet.«
    »Tut mir leid, dass ich Sie enttäuscht habe.«
    »Nein, im Gegenteil.« Der Mann lächelte. Seine Augen waren sehr blau, selbst in der Dunkelheit. »Ich verliere diese Wette sehr gern«, sagte Ekman. »Das hat mir die Mühe erspart, Sie persönlich zu holen.«
    Die Limousine fuhr an und fädelte sich in den Verkehr ein. Einen Augenblick lang sahen sie die Sonne. Sie blitzte zwischen den Wolken auf, doch dann schob sich die Bewölkung wieder wie ein Vorhang davor. Der Verkehr war der reinste Albtraum. Gavin fragte sich, wie die Leute damit leben konnten, wie sie es ertrugen, ständig übereinanderzustolpern, wie sie ihr Leben im wahrsten Sinne des Wortes mit der Präsenz ihrer Mitmenschen erstickten. Natürlich gab es auch in Australien Verkehr, aber das war kein Vergleich mit dem hier.
    Der blonde Mann schwieg, obwohl sein Blick unablässig auf Gavin ruhte. Er hatte ein jungenhaftes, fast hübsches Gesicht, und der Anflug eines Bartes schimmerte auf seinem Kinn. Obwohl sein Haar blond war, schimmerte in dem Bart eindeutig ein Rotton durch. Eine Narbe teilte seine Oberlippe, nur teilweise von dem Bart verdeckt, den er sich vermutlich genau deshalb wachsen ließ. Er trug einen teuren Anzug und schwarze, glänzende Schuhe. Gavin wusste, dass man angeblich viel über einen Mann durch seine Schuhe erfahren konnte, aber er hatte diese Fähigkeit nie wirklich entwickelt. Er dachte einen Moment darüber nach und kam dann zu dem Schluss, dass er froh darüber war. Denn sobald man so etwas lernte, konnte ein einfaches Paar Schuhe zu einer Verkleidung werden.
    Die Limousine bog auf den Highway ein. In den nächsten zwei Stunden fuhren sie wie im Nebel durch eine Landschaft, die so unglaublich flach und öde war, dass es Gavin vorkam, als hätten sie die Landebahn niemals verlassen. Offenbar war Florida so. Schließlich nahmen sie eine Ausfahrt und bogen auf eine Zufahrtsstraße ein, die weit in die Küstenstriche hineinführte.
    Hier war das Land immer noch flach, aber akzentuiert durch gelegentliche Gräben mit Brackwasser, die beiderseits von dichter Vegetation eingefasst waren. Das war der Dschungeltraum, wurde Gavin klar. Jedenfalls entsprach es ihm so ziemlich.
    Sie folgten der Straße zehn Minuten lang, bevor sich das Land erneut vor ihnen öffnete, als sie um eine Kurve bogen. Mit über fünfzig Meilen pro Stunde fegten sie durch ein Tor, eine subtile, versteckte Grenze im Urwald. Gavin drehte sich um und sah, wie sich das Tor rasch hinter ihnen schloss. Offenbar hatte die Limousine ein automatisches System ausgelöst. Als er sich wieder nach vorn wandte, bogen sie um eine weitere, letzte Kurve, und die Einrichtung ragte vor ihnen auf.
    Dann, plötzlich, waren sie da. Axiom. Es mochte vielleicht nicht mitten im Nichts sein, aber es hatte eine Postleitzahl. Und das war zweifellos kein Zufall. Isolation hatte durchaus ihre Vorteile. Die Limousine hielt an. Einen Moment

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