Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
Vom Netzwerk:
vor allem an seiner nukleotiden Basenpaar-Sequenz.
    »Stößel«, sagte Hongbin.
    Paul reichte Hongbin den Stößel und machte sich daran, die nächste Probe vorzubereiten. Sie wechselten sich ab.
    Jeder, der seinen Fuß über die Schwelle des ersten Stocks setzte, musste genotypisiert werden. Das war der einzige Weg, in der hyperkonkurrierenden Welt der menschlichen Genome bekannt zu werden. Man musste in der Lage sein zu beweisen, dass man alle Quellen von Kontaminierung eliminiert hatte, und eine nicht markierte, sprechende DNA -Fabrik in einem sterilen Raum herumlaufen zu lassen – nun, das war nicht akzeptabel. Bis man nicht alle, die mit den Knochen in Berührung kamen, zu tun hatten, genotypisiert hatte, war es so, als würde man Wasserproben im Regen nehmen. Man konnte sich nicht sicher sein, was man da testete.
    Die Gen-Freaks lebten und atmeten DNA . Sie liebten Paul, weil seine Sequenz selten war. Paul hatte die mitochondriale Haplogruppe D, eine Gattung, die in Ostasien sehr verbreitet war. Auf seinem Y-Chromosom war er R1a, ein Typ, der in Norwegen, Deutschland, Schottland und der Ukraine verbreitet war. Es war eine sehr seltene Haplogruppen-Kombination; der Ferne Osten trifft den Westen, und ebendiese Kombination fand man fast niemals in Knochen, die man aus dem Boden grub. Dadurch war Pauls DNA leicht zu identifizieren, was ihn wiederum als Prüfer unschätzbar wertvoll machte.
    Andere Knochentechniker hatten nicht so viel Glück. Jason zum Beispiel hatte den Westatlantik-modalen-Haplotyp ( WAMH ), eine Untergruppe von R1b und die am weitesten verbreitete Haplogruppe in der westlichen Welt. Zwei andere wiesen den Cohen-modal-Haplotyp auf, und etliche asiatische Forscher besaßen die Haplogruppe C3, das berühmte Y - DNA -Profil, das angeblich von Dschingis Khan abstammte und jetzt in nahezu acht Prozent aller Männer in weiten Teilen von Asien und dem Mittleren Osten gefunden wurde. Es war Hongbins Haplotyp, ein Merkmal, auf das er außerordentlich stolz war.
    »Stößel«, sagte Paul.
    »Mit Vergnügen.«
    Aber bei Greg Davis war es am schlimmsten.
    Bei Greg Davis zuckten die Gen-Freaks zusammen.
    Er hatte die CRS, die Cambridge-Referenz-Sequenz. Es war die Sequenz, durch die alle anderen im Vergleich definiert wurden – der wahre mitochondriale Holotyp für die gesamte menschliche Rasse.
    Außerdem gab es noch andere Stücke der Geschichte, die man im Labor finden konnte.
    Wie zum Beispiel MacAlister, einer der älteren Labortechniker.
    »Stößel«, sagte Hongbin.
    Weil Y-Chromosomen vom Vater auf den Sohn weitergegeben werden, assoziiert man gewisse Haplogruppen mit bestimmten Nachnamen. Vor etlichen Jahren entdeckte ein Forscher namens Sykes, dass ganze, weit verbreitete Clans aus Irland und Schottland denselben Typ von Y-Chromosomen aufwiesen. Es war eine Version, die durch die Jahrhunderte zurückverfolgt werden konnte bis zu einer historischen Gestalt namens Somerset, dem Vater des Clans Donald und väterlichem Vorfahr der meisten MacDonalds, MacDougals und MacAlisters auf der Welt.
    Somerset war derjenige, der die Wikinger zurückgeschlagen hatte, der sie nach Jahrhunderten, in denen sie immer wieder Schottland heimgesucht hatten, endlich ein für alle Mal von dort vertrieb. Er vereinigte die Clans gegen die Invasoren und wurde der größte aller gälischen Könige. Erst viele Jahrhunderte später, nachdem seine Nachfahren sich vermehrt und in alle Ecken der Erde zerstreut hatten, nachdem die DNA -Technologie ausgereift und fortgeschritten war, kam heraus, dass dieser große gälische Anführer, der die nordische Horde nach Generationen von Wikingerüberfällen, Vergewaltigungen und Plünderungen besiegt hatte, selbst väterlicherseits isländisches Blut in sich trug. Vermutlich als Produkt irgendeines uralten Überfalls. Folglich war es ein Mann mit einem Wikinger-Y-Chromosom gewesen, der letzten Endes die Wikinger aus Schottland vertrieben hatte.
    »Stößel«, sagte Paul.
    So geht es zu in der Welt. Das Böse, das man sät, kommt irgendwann zurück und vernichtet einen selbst.

17
    Gavin erwachte aus seinem Albtraum irgendwo über dem Pazifik. Trotz der Kälte in der Kabine war sein Hemd durchgeschwitzt. Er blinzelte und rieb sich die Augen. Das Aufwachen aus dem Traum war keine Erleichterung, denn sobald er die Augen erst einmal geöffnet hatte, fiel ihm wieder ein, wer er war und wohin er flog. Und daraus gab es kein Erwachen.
    Er setzte sich gerade hin und versuchte, den Traum

Weitere Kostenlose Bücher