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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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bin nicht so gut im Vortäuschen, Gavin. Das war ich noch nie.«
    »Sir?«
    »Und es kommen gewisse Dinge auf mich zu. Dinge, bei denen ich Hilfe brauchen werde. Kann ich auf Sie zählen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Nein, hören Sie, ich meine es ernst. Ich bin nicht mehr der Mann, der ich einmal gewesen bin. Ich bin mit fortschreitendem Alter ungeduldiger geworden. Ich habe keine Geduld mehr mit Narren. Ich bin kein Politiker, und doch muss ich mich mit Politikern auseinandersetzen.«
    »Das verstehe ich, Sir.«
    »Ich werde Sie von jetzt an hier brauchen.«
    Gavin starrte ihn verständnislos an.
    »In einer leitenden Position, könnte man sagen«, fuhr der alte Mann fort. »Es kommen schwierige Dinge auf uns zu, und ich brauche einen Mann wie Sie. Ich werde Sie von diesem Tag an hier in der Einrichtung einsetzen, und zwar als Vollzeitbeschäftigten.« Johanssons Tonfall hatte etwas Endgültiges. Gavin begriff, dass dies keineswegs ein Vorschlag war.
    »Aber meine … meine Arbeit«, stammelte Gavin.
    »Wird fortgesetzt, und zwar in größerem Umfang. Sie werden hier Möglichkeiten vorfinden, von deren Existenz Sie nicht einmal etwas geahnt haben.«
    Erneut ertönte das Heulen in der Ferne. Es war derselbe merkwürdige, kreischende Schrei.
    »Dinge, von denen Sie nicht einmal geträumt haben«, fuhr der alte Mann fort. »Aber ich brauche dafür zwei Dinge von Ihnen.«
    »Was?«
    »Loyalität. Verbindlichkeit.«
    »Sie …«
    Martial Johansson hob die Hand und unterbrach ihn. »Sagen Sie nichts, es sei denn, Sie sind bereit, es auch einzuhalten.«
    »Sie konnten sich schon immer auf meine Loyalität verlassen, mehr wollte ich gar nicht sagen. Aber das hier ist eine andere Art von Arrangement, als wir es vorher hatten. Immerhin habe ich meinen Beruf.«
    »Den haben Sie«, erwiderte der alte Mann gelassen. »Sie haben ihn immer noch.«
    Gavin starrte den alten Mann an. Sah ihm in das graue, unrasierte Gesicht.
    »Und wenn ich nicht einverstanden bin?«
    »Tja, wer weiß?«
    Martial drehte sich wieder zu den Schimpansen herum. »Aber das ist nur der Stock, Gavin. Die Karotte haben Sie noch gar nicht gesehen. Es gehen Dinge vor, die Sie nicht einmal erahnen können. Wichtige Dinge. Dinge, von denen Sie jetzt schon ein Teil sind. Dinge, die die Welt verändern werden.«
    Gavin blieb stumm.
    Der größte Schimpanse erhob sich und rückte näher an die Stäbe heran.
    »Sie stehen seit gut zwanzig Jahren in unterschiedlichen Funktionen auf meiner Lohnliste, aber immer nur als Teilzeitkraft, als eine benötigte Kapazität auf Ihrem Gebiet; es wird Zeit, dass Sie befördert werden. Also, habe ich Ihre Einwilligung?«
    Letzten Endes hatte er keine Wahl. Wenn man für Martial Johansson arbeitete, hatte man nie eine Wahl. Gavin fragte sich vage, was er durch seine Antwort verlor. Was gab er auf? »Die haben Sie«, erwiderte er.
    »Gut«, antwortete der alte Mann vollkommen sachlich. »Dann wäre das geregelt. Und jetzt zum Thema Flores, was Sie da angesprochen haben. Die Berichte, die ich gelesen habe, sind sehr ernst. Äußerst ernst sogar.«
    Gavin schwieg.
    »Man konnte nichts verhindern«, fuhr der alte Mann fort. »Von dem, was passiert ist. Ich möchte, dass Sie das wissen.«
    »Das verstehe ich nicht«, antwortete Gavin.
    »Wer die Knochen kontrolliert, kontrolliert auch ihre Interpretation. Das verstehen Sie doch, oder nicht?«
    »Ja.«
    »Wir haben erfahren, dass die Indonesier die Ausgrabungsstätte schließen wollten, also mussten wir reagieren. Trotzdem war nicht geplant, dass es Tote geben würde.«
    Gavin starrte ihn an. »Geplant? Was meinen Sie mit …?« Aber er konnte seinen Satz nicht beenden, da ein Verdacht ihm die Worte auf der Zunge gerinnen ließ.
    »Ich meine nichts anderes als das, was ich gesagt habe«, er widerte Martial. »Aber keine Sorge, Sie werden das scho n bald verstehen.« Der alte Mann sah ihm direkt in die Augen. »Im Moment gibt es da allerdings etwas, das ich nicht verstehe.«
    »Und was wäre das?«
    »Paul.«
    Gavin betrachtete Martials Gesicht, aber es verriet ihm nichts. Hinter ihm, weiter oben auf dem Weg, bemerkte Gavin erneut die drei Männer in Anzügen.
    »Sie haben mir aufgetragen, das beste Team zusammenzustellen, und genau das habe ich auch getan«, erklärte Gavin. »Sie sagten mir, dass ich mir aussuchen könnte, wen ich wollte.«
    »Und Sie haben ausgerechnet von allen Wissenschaftlern ihn ausgesucht?«
    »Das habe ich.«
    »Warum?«
    »Er wurde mir wärmstens empfohlen,

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