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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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erwiderte Martial.
    »Das stimmt.«
    »Es sind Leute gestorben.«
    »Ja«, bestätigte Gavin.
    »Die Berichte, die ich gelesen habe, haben mich sehr betroffen gemacht. Es war eine Katastrophe. Kommen Sie, ich möchte Ihnen noch etwas anderes zeigen«, sagte der alte Mann. Er drehte sich um und ging weiter den Pfad entlang.
    Gavin folgte ihm. Hier war der Pfad sehr gut zu erkennen; ein kurzer Weg zwischen ein paar Bäumen hindurch zu einem anderen Ring aus Käfigen.
    Es war eine Koppel, in der eine kleine Gruppe von Pferden herumlief. Als Gavin genauer hinsah, bemerkte er ein kleines Zebra in der Herde.
    »Diese Pferde sind eine ganz besondere Rasse«, sagte Martial. »Ihr Fleisch ist übrigens köstlich. Zebras lassen sich sehr leicht mit Pferden kreuzen, wussten Sie das?«
    »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Ihre Nachkommen sind selbstverständlich nicht fortpflanzungsfähig, aber sehr stark und gesund. Sie werden sehr groß. Die Streifen sind kodominant, erstrecken sich die Beine hinauf, verbreiten sich üblicherweise jedoch nicht über den Rumpf.«
    Gavin beobachtete die grasende Herde.
    »Wissen Sie, was Sie bekommen, wenn Sie ein Zebra rasieren?«, erkundigte sich der alte Mann.
    »Nein.«
    »Immer noch ein Zebra. Die Streifen sind auch auf der Haut.«
    Gavin nickte.
    »Pferde, Zebras und auch Affen lassen sich leicht kreuzen. Sie müssen sie einfach nur in dieselbe Umgebung bringen. Pferchen Sie sie auf engem Raum zusammen, dann erledigen sie selbst den Rest. Ein Klonen ist nicht mehr erforderlich. Nichts Kompliziertes. Bringen Sie Sperma mit den Eiern in Kontakt, und Mutter Natur erledigt den Rest. Als Spezies sind sie nicht einmal besonders eng miteinander verwandt, sondern durch nahezu acht Prozent ihrer Genome voneinander getrennt. Ein Esel unterscheidet sich ebenso sehr von einem Zebra, wie sich ein Orang-Utan von einem Gorilla unterscheidet.«
    Der alte Mann führte Gavin an der Koppel vorbei zu einer Reihe von großen Käfigen, die an ein kleines Gebäude angebaut waren. Die Käfige waren ganz offenbar Auslaufgehege für irgendeine Art. Die Tiere, für die sie bestimmt waren, hielten sich in dem Gebäude verborgen.
    Diese Käfige waren größer und die Gitterstäbe dichter zusammen.
    Der alte Mann deutete darauf. »Ich würde nicht näher an die Stangen herantreten. Sie sind sehr schnell, wenn sie das sein wollen, und sie können ins Auslaufgehege; wie ich sehe, ist die Tür offen.« Er ignorierte seinen eigenen Ratschlag jedoch und trat einen Schritt weiter vor. »Schimpansen«, sagte er. »Haben Sie jemals mit ihnen gearbeitet?«
    »Nein.«
    »Es sind verfluchte Scheißviecher.« Spucke flog dem alten Mann aus dem Mund, als er das sagte.
    Das Geräusch seiner Stimme zog sie an.
    Sie strömten durch eine kleine Stahltür an der Seite des Gebäudes in das Auslaufgehege. Vier von ihnen, einer nach dem anderen, liefen auf allen vieren und im Gänsemarsch über die festgestampfte Erde. Ein paar Schritte vor den Steinen blieben sie stehen und starrten die Besucher an. Dann setzte sich der größte Schimpanse hin und schien das Interesse zu verlieren.
    »Nicht näher«, murmelte Johansson. »Wenn wir nur einen Meter näher kämen …« Er streckte seine Hand aus, die leicht zitterte. Seine Haut war von Schweiß bedeckt. »Ein Stück näher, und er könnte uns durch die Gitterstäbe packen.«
    Martial ließ die Hand sinken. »Der Schimpanse ist eine merkwürdige Kreatur. In mancherlei Hinsicht dem Löwen sehr ähnlich.« Er kicherte; es war ein bitteres, humorloses Geräusch. »Er hat die Fähigkeit, beleidigt zu sein. Er kann lange Zeit Groll empfinden. Aber der Schimpanse ist in vielerlei Hinsicht viel gefährlicher.«
    »Gefährlicher als ein Löwe?«
    »Er unterscheidet sich in einem entscheidenden Punkt vom Löwen. Er kann Unterwürfigkeit vortäuschen , verstehen Sie?« Er deutete auf den größten Schimpansen, der im Dreck hockte, ein sehr muskulöses Tier mit mächtigen Gliedmaßen. »Dieser hier … ist der schlimmste unserer Versuchstiere. Er hat das Gesicht eines unserer Tierpfleger zerbissen, hat ihm Finger und Zehen abgebissen, ihm die Arme gebrochen. Aber er hat ihn am Leben gelassen. Warum hat er das wohl getan?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Gavin und widerstand dem Drang, von dem Mann zurückzutreten, der schwitzend und zitternd vor dem Käfig stand.
    Das Tier sah ausdruckslos hoch. Gavin beobachtete, wie seine dunklen Augen sich auf das Gesicht des alten Mannes zu heften schienen.
    »Ich

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