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Gottes Gehirn

Gottes Gehirn

Titel: Gottes Gehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Johler , Olaf-Axel Burow
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meinst . . .“
„Seuchen, Unwetter, Elektrosmog und was weiß ich noch. Man hält es für Naturkatastrophen, und in Wirklichkeit ist es Krieg.“
„Und daran hat Kagan gearbeitet?“
„Davor hat Kagan gewarnt.“
„Von wann ist der Aufsatz?“
„Vom 16. Januar 1998.“
„Und im August desselben Jahres ist er vor den Keys ertrunken.“
„Wenn ich ein wenig spekulieren dürfte“, sagte Jane und kippte den Rest ihres Whiskeys herunter, „dann würde ich die CIA dahinter vermuten. Oder . . .“
„Oder?“
„Das Pentagon.“
„Du meinst Eklund war an so einem Pentagon-Projekt beteiligt?“
„Warum nicht. Der Klimaforscher, der warnende Reden über Gefahren der Erwärmung der Erdatmosphäre hält, steht nebenbei auf der Gehaltsliste der Militärs.“
„Um in Russland oder im Irak für schlechtes Wetter zu sorgen“, ergänzte Jane.
    „Oder für Trockenheit, wie dieser Barkeeper hier.“
Womit sie Recht hatte. Troller schaute sich unwillig nach dem Keeper um und gab ihm noch einmal zu verstehen, dass sie noch etwas trinken wollten. „Nein“, sagte er zu Jane. „Ich halte das nicht für wahrscheinlich. Wenigstens nicht, dass da das Motiv für den Mord liegt. Wenn sie ihn loswerden wollten – warum sollten sie ihm das Hirn klauen?“
„Vielleicht war es ein Ablenkungsmanöver.“
„Dann war’s ein ziemlich aufwendiges.“
„Ich glaube, du hast Recht“, sagte Jane. „Aber warum bringt dieser Kerl mir nicht endlich meinen Jack?“
Troller drehte sich um und sah, dass der Barkeeper Zeitung las. Was ist los mit diesem Hotel? Was dachten die sich dabei? Troller hatte sich schon beim Einchecken geärgert. Hinter der Rezeption hatten ein paar Männer gestanden, die es sich offenbar zum Prinzip gemacht hatten, die Gäste so abweisend wie möglich zu behandeln. Nichts von der offenen, wenn auch manchmal etwas aufgesetzten Freundlichkeit, die man normalerweise von den Amerikanern kannte.
Verärgert stand er auf und ging auf den Keeper zu. „Einen Jack Daniels für die Lady und ein Samuel Adams für mich.“
Der Barkeeper reagierte noch immer nicht. Er war ganz in den Boston Globe vertieft. Troller fiel die Schlagzeile ins Auge: Eklund – Opfer von Organhändlern? „Sorry“, sagte er und riss dem Keeper die Zeitung aus der Hand.
Der schaute ihn verständnislos an. „Hey, Mister“, rief er hinter Troller her.
Troller drehte sich um: „In Ihren Unternehmensgrundsätzen, die Sie besser anstelle der Zeitung lesen sollten, steht, dass der Kunde König ist. Und Sie lassen uns hier verdursten. Also einen Jack und ein Samuel, aber schnell!“
Noch im Gehen überflog er den Artikel. „Hör dir das an“, sagte er zu Jane, als er wieder bei ihr war. „Es geht um Eklund. Der Polizeisprecher gibt an, sie würden verschiedene Spuren verfolgen, will aber nicht sagen, welche. Einige Journalisten stellen Spekulationen darüber an, ob vielleicht Organhändler das Eklund-Hirn geraubt und Ärzte es in einen anderen Körper transplantiert haben könnten.“
„Aber das ist doch völliger Quatsch, oder?“
„Warte. Sie haben einen Neurologen interviewt, der allerdings nicht genannt werden will. Zitat: > Wahrscheinlich taucht bald irgendwo ein superintelligenter Achtzehnjähriger auf und erz ä hlt uns ’ne Menge kluger Sachen ¨ über Klimaforschung .<„
Jane machte ein skeptisches Gesicht.
„Hey, guck mal“, sagte Troller. „Der könnte uns vielleicht weiterbringen.“ Er zeigte auf die dritte Seite, in deren Mitte das Bild eines älteren Herrn zu sehen war, der einen Arztkittel und eine Operationshaube trug. Darunter stand der Satz: „ Wenn es darum geht, Leben zu retten, halte ich die Transplantation eines Kopfes für ethisch vertretbar .“
„Wer ist das?“
„Robert J. White“, sagte Troller. Er überflog den Artikel und versorgte Jane mit einer Zusammenfassung: „White ist Professor für Neurochirurgie an der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio. Sie haben ihn zum neuesten Stand der Transplantationstechnologie befragt. Er experimentiert schon seit Jahren mit der Transplantation von Affenköpfen. Er behauptet, er könne das auch mit Menschenköpfen machen.“
„Und das posaunt er in alle Welt hinaus?“
„Er sucht Sponsoren. Er braucht ein paar Millionen Dollar, um so eine Transplantation durchzuführen. Er denkt daran, es in der Ukraine zu machen, weil es da billiger ist und weniger Probleme mit der Genehmigung gibt.“
„Richtig“, sagte Jane, „das haben wir in Tschernobyl

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