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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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Anthrax?«, keuchte Smollek.
    »Potenziertes militärisches Anthrax. Sie haben nur eine Chance. Wenn Sie das Gegenmittel wollen, geben Sie mir Luke zurück. Und zwar sofort!«
    Paxton blinzelte und begann zu husten. Kohlendioxid vernebelte die Scheune.
    »Sofort!«
    »Ice! Tu doch, was er sagt«, winselte Smollek.
    »Zur Hölle mit Ihnen, Delaney!«
    »Ice! Wenn du es ihm nicht sagst, dann tu ich es.«
    Der Feuerlöscher in der Rakete spuckte quietschend den letzten Rest an Gas aus. Smollek sprang kreischend hoch und feuerte auf die Sidewinder.
    Wie versteinert stand ich da, hörte das Krachen des Schusses und das metallische Jaulen, als die Kugel auf die Rakete traf und zum Querschläger wurde. Smollek feuerte ein zweites Mal. Ich ließ mich in den Dreck fallen.
    Einen Sekundenbruchteil später brach die Hölle los.
    Bewaffnete Männer stürmten durch das Tor, schwarze Umrisse im Nebel. Ein Schrei: »Keine Bewegung! Auf den Boden!« Smollek fuhr herum, die Pistole schussbereit. Die Stimme brüllte: »Auf den Boden. Sofort! Sofort!« Aus Smolleks Pistole krachte ein Schuss, dann wurde das Feuer erwidert.
    Korditgestank erfüllte die Luft. Ich presste mein Gesicht in den Sand und warf die Arme über den Kopf. Brian warf sich über mich, um mich abzuschirmen. »Bundespolizei!«, dröhnte die Stimme. Über uns waren noch mehr Schüsse zu hören, mehr Schreie, gebrüllte Befehle, die Geräusche von splitterndem Holz und ein Stöhnen von irgendwoher. Ich presste die Augen zu. Jeden Augenblick konnte mich eine Kugel treffen.
    »Alle raus!«, befahl einer der Eindringlinge.
    Und da wusste ich, was ich vorhin gesehen hatte, als Smollek die Waffe zückte: keine Schatten, keine Wolken, die an einem ansonsten wolkenlosen Nachmittag über den Himmel zogen. Es waren Männer gewesen, die sich in Position gebracht hatten, um die Scheune zu stürmen. Davor hatte uns Marc am Walkie-Talkie warnen wollen.
    Einer der Beamten näherte sich mir, eine Sturmhaube verdeckte sein Gesicht. »Evan, ich bin’s.«
    Verblüfft darüber, meinen Namen zu hören, reckte ich den Hals, um einen Blick auf ihn zu werfen. Er zog sich die Mütze herunter. Es war Garrett Holt.
     
    Menschen rannten schreiend vor der Scheune herum, Männer brüllten Kommandos, Funkgeräte krächzten, Motoren wurden gestartet. Das Stöhnen war leiser geworden. Der Nebel lichtete sich, meine Verwirrung nicht. Garrett stand mit einer Automatik in der Hand über mir und Brian. Er schaute auf uns herab. »Noch nicht bewegen.«
    Am anderen Ende der Scheune regte sich etwas. Es war Curt Smollek, der zuckend und blutend auf dem Boden lag.
    Brian lag mit dem Gesicht nach unten und hinter dem Kopf verschränkten Händen auf der Erde. Er starrte zur Seite auf Smollek. »Scheiße.« Dann rief er hinüber: »Smollek, wo sind Luke und Tabitha?«
    Smolleks Hände krallten sich in den Sand, dann erschlaffte er. Er konnte Brian nicht mehr hören.
    »Ruhe!«, zischte Garrett.
    Brian atmete aus. »Scheiße, Mann.« Dann fragte er mich leise: »Kennst du diesen Typen?«
    »Das ist der Pilot, von dem ich dir erzählt habe. Aber vielleicht ist er gar kein Pilot.«
    Garrett schnappte sich meinen Ellbogen und richtete mich auf. »Evan, raus mit Ihnen.« Er zeigte auf Brian. »Sie rühren sich nicht!«
    Er zerrte mich hinter sich her aus der Scheune und hielt mich die ganze Zeit am Arm wie ein ungezogenes Kind. Er führte mich vorbei an meinem Wagen, vorbei an Smolleks Pickup und einem neu hinzugekommenen Wagen, einem silbernen Suburban mit einer riesigen Peitschenantenne. Auf dem ganzen Grundstück wimmelte es von Regierungsbeamten in höchster Alarmbereitschaft. Sie trugen schusssichere Westen, und manche hatten Aufschriften auf ihren Jacken: FBI oder ATF, was für die Behörde für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen stand. Im Sand lag einer der Motorradfahrer in Handschellen. Er schüttelte den Kopf wie ein Hund, der an einem Knochen riss, und keuchte. »Der Herr wird Rache üben! Die Feinde werden seinen Zorn zu spüren bekommen!« Meine Augen und Lungen brannten.
    Als wir uns schließlich außer Hörweite der anderen befanden, ließ mich Garrett los. Er riss sich die Jacke auf. »Halten Sie den Mund und hören Sie mir zu, wenn Sie nicht im Gefängnis landen wollen. Ich bin vom NCIS.«
    »Sie sind ein Cop?«
    »Ich bin ein Ziviluntersuchungsbeamter bei der Navy.«
    »Der sich als Offizier getarnt hat …«
    »Ja, ich untersuche die Waffendiebstähle auf der Basis.«
    Es war wohl mein

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