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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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Adrenalinpegel, der dafür sorgte, dass ich sofort sauer wurde. »Also haben Sie mich reingelegt.«
    Und ich hatte dazu noch meinen Beitrag geleistet. Er hatte nur so tun müssen, als ob er derjenige sei, den ich mir herbeigesehnt hatte: Action-Man, mein Held. Er hatte mich nach Strich und Faden verarscht.
    »Wir waren den Standhaften schon seit Monaten auf den Fersen, haben Beweise gesammelt, dass sie gestohlene Waffen kaufen, damit wir den Diebesring auf der Basis sprengen können. Wir dachten, das hier wäre der große Durchbruch.«
    »Wie haben Sie’s angestellt? Haben Sie einen Peilsender an meinem Wagen versteckt?«
    Er schüttelte mich. »Hören Sie zu. Wir dachten, es wäre der Durchbruch. Stattdessen lief alles schief. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie FBI und ATF es hassen, wenn sie wie komplette Idioten dastehen.«
    Ich rieb mir die Augen. Das Brennen wurde davon nur noch schlimmer. In der Nähe der Scheune tauchten zwei Beamte mit Marc Dupree in ihrer Mitte auf. Einer der beiden hielt Marcs Pistole in der Hand.
    »Das war dumm und gefährlich«, schimpfte Garrett. »Was wollte Ihr Bruder damit erreichen?«
    »Er wollte seinen Sohn zurückholen.«
    »Indem er ihn gegen eine gestohlene Sidewinder eintauscht?«
    »Er hat überhaupt nichts gestohlen. Die Rakete gehörte nicht der Navy, und sie wurde auch nicht vom Stützpunkt gestohlen.«
    »Ach – wo hat er sie denn dann her?«
    »Ich habe sie besorgt, aus dem Museum in China Lake.«
    »Da müssen Sie sich schon was Besseres einfallen lassen.«
    »Wenn Sie darauf bestehen.«
    Ich zog einen Brief aus der Tasche. Auf dem Briefpapier des Museums war dort zu lesen: Sehr geehrte Ms. Delaney, entsprechend Ihrer Anfrage freuen wir uns, Ihnen hiermit den außer Betrieb gesetzten Lenkflugkörper Sidewinder (Katalognummer 30043-65251957) für Ihre Ausstellung am Wochenende des 30. und 31. Oktober zur Verfügung stellen zu können. An dem Schreiben hingen ein Lieferschein und eine Quittung, beides abgestempelt und unterschrieben von Abbie Hankins.
    Garrett lächelte säuerlich. »Da war aber jemand wirklich clever. Damit haben Sie sich gerade den Hintern gerettet.«
    Dann hörten wir Stimmen und drehten uns um. Vor der Scheune stritt sich Brian mit einem ATF-Beamten und fuchtelte dabei mit dem Zeigefinger vor dessen Gesicht herum. Der Beamte schüttelte den Kopf und deutete in unsere Richtung. Brian wirbelte herum.
    Im selben Moment fiel mir auf, dass die Motorräder der Standhaften verschwunden waren.
    Brian kam nun auf uns zugestürmt. »Sie!« Er deutete auf Garrett. »Sie haben diesen Einsatz geleitet?«
    Garrett blieb gelassen stehen, wo er war.
    »Sie Idiot! Die waren kurz davor, mir zu erzählen, wo Luke ist, und jetzt ist alles am Arsch. Während Sie durch die Scheunentür gestürmt sind, hat Paxton ein Loch in die Rückwand getreten und ist abgehauen.«
    Der Magen sank mir in die Knie.
    »Wenn dieser Einsatz nicht erfolgreich verlaufen sein sollte, dann ist das Ihr Fehler, Commander«, schoss Garrett zurück.
    »Blödsinn. Sie waren gar nicht hier, um meinen Sohn zu retten, kein Einziger von Ihnen. Sie wollten die Standhaften beim Waffenklau erwischen.«
    Ein weiterer Beamter schritt auf uns zu, doch Garrett scheuchte ihn weg. »Sie hatten nicht die Erlaubnis, auf eigene Faust zu handeln.«
    »Aber Sie wussten, dass ich es tun würde, oder? Deshalb haben Sie mir im Gefängnis die kalte Schulter gezeigt. Sie wollten, dass ich es tue. Sie hatten das von langer Hand vorbereitet.«
    »Warte mal«, sagte ich. »Garrett hat dich im Gefängnis besucht?«
    »An dem Tag, als du nach Angel’s Landing gefahren bist, war er mit dem FBI bei mir.«
    An dem Tag in Angel’s Landing hatte Garrett mich nicht verlassen, weil er zum Dienst zurückkehren musste. Er wollte Brian verhören. Wenn er mit mir zu dem Atombunker gegangen wäre, hätten wir Jesse gemeinsam abtransportieren können. Er wusste genau, dass Jesse Hilfe brauchte und wir uns beeilen mussten -
    »Sie sind ein richtiges Arschloch«, fuhr ich ihn an.
    Er starrte mich an. »Was, ich? Der Plan Ihres Bruders war leichtsinnig und völlig unprofessionell – genau wie es von einem größenwahnsinnigen Piloten zu erwarten war.«
    Brian baute sich vor ihm auf, als wolle er ihm einen Kopfstoß verpassen. »Hören Sie mir mal zu, Sie jämmerlicher Möchtegernpilot -«
    Ich quetschte mich zwischen die beiden und packte Brian bei den Schultern. »Aufhören!«, sagte ich. »Wir müssen etwas tun. Und zwar

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