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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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schnell.«
    Die beiden blickten mich verständnislos an.
    »Ist euch nicht klar, was jetzt los ist? Paxton denkt, dass du ihn mit Anthrax vergiftet hast, Brian. Er wird glauben, dass du für den Angriff verantwortlich bist, dass du ihn in die Falle gelockt hast, damit die Bundesbeamten ihn schnappen können.«
    Brian erbleichte. »Verdammt.«
    »Sie werden glauben, dass du die Bestie auf sie gehetzt hast, dass die Schlacht beginnt. Sie werden angreifen.«

27. Kapitel
    »Scheiße!«
    Garrett Holt verlor langsam die Fassung. Er lief vor uns im Kreis, rieb sich die Schläfen und behielt mit einem Auge Brian im Blick, der immer noch kurz davor war, auf ihn loszugehen.
    Garrett zeigte auf mich. »Glory hat behauptet, dass die Standhaften planen, Santa Barbara anzugreifen. Korrekt?«
    »Das wird der Auslöser sein.«
    »Ich muss die Polizei in Santa Barbara benachrichtigen.«
    Brian drehte sich weg und marschierte auf meinen Wagen zu.
    »Delaney! Was glauben Sie, wo Sie hingehen?«
    »Meinen Sohn und seine Mutter finden.«
    »Das werden Sie nicht.«
    Brian ignorierte ihn. »Scheiße!« Garrett lief mit hochrotem, verbissenem Gesicht hinter ihm her. Ich folgte ihm und hörte, wie er »Verdammter Pilotengott« murmelte. Brians Spruch, dass er ein jämmerlicher Möchtegernpilot war, musste ihn tief getroffen haben.
    »Lassen Sie ihn gehen«, sagte ich.
    Er schaute mich böse an. »Gehen lassen? Ich hab mit Ihnen beiden noch nicht mal angefangen.«
    »Ich weiß, dass Sie wütend sind. Aber Sie wissen auch, dass Sie uns nicht verhaften können.«
    »Das wollen wir doch mal sehen.«
    »Sie werden uns ohnehin wieder freilassen müssen. Also tun Sie es jetzt, wo wir noch Einfluss nehmen können …«
    Er starrte mich an. »Halten Sie mich wirklich für so dumm? Sie werden sich nur noch tiefer in diesen Schlamassel verstricken.«
    »Ach, kommen Sie, ich hab immer noch etwas gut bei Ihnen. Durch mich konnten Sie eine Menge Informationen über die Standhaften sammeln.«
    »So funktioniert das aber nicht, Evan. FBI und NCIS arbeiten nicht so, dass sie Gefallen erwidern.«
    »Wir verschwenden hier bloß kostbare Zeit. Die Polizei kann nicht ganz Santa Barbara durchkämmen. Brian und ich wären zwei zusätzliche Helfer. Wir werden die Standhaften schon nicht zum Kampf herausfordern, wir haben ja nicht mal Waffen.«
    Er drehte sich zur Scheune und zur Sidewinder-Rakete um.
    »Garrett«, sagte ich, »zwingen Sie uns jetzt nicht dazu, uns einem Verhör zu unterziehen. Wir kommen ein anderes Mal, das verspreche ich. Morgen. Luke ist doch alles, was Brian im Leben hat!« Ich blickte in seine meergrünen Augen und schluckte alles hinunter – meine Wut, meine Abneigung und meinen Stolz. »Bitte.«
    Er betrachtete mich lange. Schließlich sagte er zum letzten Mal »Scheiße«. Und dann: »Wo werden Sie sein? Tabithas Haus?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Nicht wahrscheinlich, ich muss wissen, wo Sie sich aufhalten, dann kann ich es an die Polizei von Santa Barbara weitergeben, damit die sie nicht aus Versehen erschießen. Und ich möchte, dass Sie und Ihr Bruder morgen um Punkt neun Uhr auf die Basis zum NCIS kommen. Keine Ausreden. Verstanden?«
    »Verstanden.«
    »Und jetzt ab mit Ihnen, bevor ich es mir anders überlege.«
    Eine Minute später donnerten wir über den Highway Richtung China Lake. »Mit dem Wagen nach Santa Barbara zu fahren, kostet zu viel Zeit«, meinte Brian. »Fahr zum Flughafen.«
    Wenig später hatte er uns eine zweimotorige Piper gemietet und flog uns über die Tehachapis auf den gleißenden Ozean zu. Der Wind schleuderte das Flugzeug durch die Gegend wie eine Flipperkugel. Ich klammerte mich am Sitz fest, aber Brian wirkte völlig unbeeindruckt. Turbulenzen waren für ihn in etwa so alltäglich wie Zähne putzen. Nach einer steilen Kurve ging er in den Landeanflug über. Offen und angreifbar lag die Stadt unter uns.
    Nikki und Carl Vincent trafen uns am Flughafen. Nikki umarmte mich und hielt mir die Morgenzeitung entgegen, die wie eine Fahne im Wind flatterte. Die Schlagzeile von Sally Shimadas Artikel lautete Sekte bedroht Schulen.
    Carl zeigte über den Parkplatz auf seinen Jeep Grand Cherokee. »Ich kann mit Ihnen kommen. Ich habe Allradantrieb und einen vollen Tank.«
    Er wirkte zu allem entschlossen, wie er da stand in seinem weißen Buttown-down-Hemd, seiner Khakihose und seiner dicken Brille. Ich war ihm unendlich dankbar, aber das war nichts für ihn.
    »Danke, Carl. Aber ihr solltet zusehen, dass ihr die Stadt

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