Gottesfluch: Thriller (German Edition)
kleine Strichmännchen zeigte, von denen eines ein Kleid trug. Es war das internationale Zeichen für eine Toilette.
»Da rein«, drängte er Angela, »und schließ die Tür ab.«
Angela schüttelte den Kopf. »Ich komme mit dir!«, keuchte sie.
»Lass uns jetzt nicht streiten. Ich kann ohne dich schneller laufen. Ich nehme die Hintertür. Sobald es ruhig wird, verschwindest du hier und läufst zum Hilton. Ich warte dort auf dich.«
Er schubste sie in den Durchgang, und dann rannte er zur Hintertür der Bar. Bronson trat mit dem Fuß gegen den Sicherheitsbügel, als er die Tür erreichte. Die Tür flog krachend auf und schwang quietschend wieder zurück. Er stürmte hinaus auf das Grundstück hinter dem Gebäude. Es war ein kleiner Hof, auf drei Seiten von einer verwitterten Mauer eingefasst, an der Kisten mit leeren Flaschen gestapelt waren. Rechts von ihm winkte eine halb offene Tür, hinter der eine Gasse lag. Er warf einen Blick zur Bar zurück, drehte sich dann um und setzte seine Flucht fort.
Im selben Moment schwang die Eingangstür der Bar auf, und der schwarzhaarige Mann stürmte herein. Er griff bereits in seine Jacke.
Bronson duckte sich instinktiv und hechtete nach rechts. Im selben Moment zersprang das Fenster der Hintertür, von einer Kugel zertrümmert, in tausend Scherben. Der Lärm des splitternden Glases wurde vom lauten Knall des Schusses übertönt. Aus der Bar waren entsetzte Schreie zu hören. Bronson riskierte einen kurzen Blick über die Schulter und überzeugte sich davon, dass der Mann immer noch auf ihn zurannte; dann lief er weiter. Er musste diesen Kerl um jeden Preis von Angela weglocken.
Er rannte durch die Tür auf die Gasse und sah sich hastig nach rechts und links um. Er hatte keine Wahl. Es war eine Sackgasse, die an der Bar entlangführte und an einer drei Meter hohen Ziegelmauer endete. Also wandte sich Bronson nach rechts, zur Straße. Als sein Verfolger durch die Hintertür der Bar stürmte, knallte ein zweiter Schuss. Die Kugel schlug so dicht neben ihm in die Mauer ein, dass er von Steinsplittern übersät wurde.
Die Straße war zwar sehr belebt, aber Bronson wusste nun, dass er sich nicht in einer Gruppe verstecken durfte. Er zweifelte nicht daran, dass Yacoubs Mann ihn einfach niederschießen würde und vermutlich auch jeden anderen, der ihm in die Quere kam.
Hastig drängte er rechts und links an den Leuten vorbei, bis er die Menschenmassen hinter sich gelassen hatte und sich dem Ende der Straße näherte.
Yacoub hörte den Knall von zwei dicht aufeinanderfolgenden Schüssen, als er mit dem Peugeot nach links in die Basel einbog. Vor seinem Wagen rannten Menschen; Männer wie Frauen flüchteten panisch über die Straße. Sie kamen rechts aus einer Gasse, drängten sich zwischen die fahrenden Autos und suchten verzweifelt Deckung.
In der Ferne hörte er das nervenzermürbende Heulen von Sirenen. Irgendjemand, vermutlich ein Angestellter der Bar oder des Restaurants, hatte die Polizei gerufen. Yacoub wusste, dass sie nur wenige Minuten Zeit hatten, diese Sache zu Ende zu bringen. Bald würde das ganze Gebiet von Polizisten nur so wimmeln.
Also mussten Bronson und die Frau hierhergeflüchtet sein. Mit etwas Glück würde sein Handlanger wie bei einer Treibjagd die Beute dem Jäger in die Arme treiben – er musste einfach nur hier sitzen bleiben und warten. Auf Bronson konnte er verzichten, das hatte er seinem Mann eingeschärft, aber die Lewis wollte er unbedingt lebend haben. Er war ziemlich sicher, dass er sie überzeugen konnte, alles zu verraten, was er wissen wollte. Bei dieser höchst angenehmen Vorstellung grinste er bösartig, doch das Grinsen verschwand von seinem Gesicht ebenso rasch, wie es gekommen war. Zuerst einmal musste sie gefunden und gefasst werden.
Er fuhr langsamer, wie die Autofahrer vor ihm, und lenkte den Peugeot dann an den Straßenrand. Dort blieb er im Wagen sitzen, weil er sehr gut wusste, wie auffällig er war und dass man sich leicht an ihn erinnerte. Also beschloss er, sich nur dann zu zeigen, wenn es keine Alternative gab.
Fast unbewusst drehte Yacoub das Fenster auf der Fahrerseite herunter und musterte die panischen Menschen um sich herum. Dann griff er in seine Jacke und zog seine Pistole heraus. Er lud sie durch, entsicherte sie und hielt sie dann locker in der rechten Hand, direkt unterhalb des Fensters. Ruhig blieb er sitzen, beobachtete und wartete.
Bronson erreichte die T-Kreuzung am Ende der Straße und bog nach
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