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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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und die Frau am Straßenrand direkt vor sich sah.
    Yacoub kannte zwar die Gegend nicht, aber er vermutete, dass er seine Beute abfangen konnte, wenn er dreimal hintereinander links abbog. Die erste Straße war die Basel, eine Einbahnstraße, an deren Einmündung bereits etliche Wagen warteten, um sich in den Verkehr einzufädeln. Darauf folgte die Jabotinsky, ein anderer breiter Boulevard. Er bog links ab, fuhr langsamer, bog erneut links ab und drang ein in das Labyrinth der schmalen Gassen, die hinter den Hauptstraßen lagen.
    Jetzt musste er die richtige Gegend erreicht haben.
     
    Die Leute schrien angstvoll auf, als der Schuss fiel. Während Bronson und Angela über die Zangwill hasteten, kreischten die Menschen und rannten ebenfalls los. Panik und Chaos machten sich rasend schnell breit, und Bronson hoffte sehr, dass ihnen das allgemeine Durcheinander bei ihrer Flucht half. Zwei Gestalten hinterherzujagen, die über eine belebte Straße rannten, war eine Sache – sie in einer aufgescheuchten Menge zu verfolgen, die wild durcheinanderrannte, eine ganz andere.
    Die Zangwill war eine Einbahnstraße. Dort fuhren gerade drei Autos entlang, direkt auf sie zu. Doch die Fahrer bremsten scharf ab, weil eine Menge verängstigter Menschen über die Straße strömte und hektisch herauszufinden versuchte, woher der Schuss gekommen war.
    »Hier entlang!« Bronson deutete in eine Richtung. Sie liefen hastig um die Motorhaube des ersten Fahrzeugs, das angehalten hatte, und erreichten die linke Straßenseite. Ein paar Gäste stürmten aus der Bar unmittelbar vor ihnen, angelockt von dem ganzen Lärm. Bronson prallte gegen einen der Männer und stieß ihn zu Boden. Er ließ sich jedoch nicht aufhalten, sondern warf nur einen Blick über die Schulter, um sich zu überzeugen, dass Angela noch bei ihm war. Dann rannte er weiter.
    Der Mann, der sie jagte, hatte eine Pistole, und er hatte bereits bewiesen, dass er nicht davor zurückscheute, sie auch zu benutzen. Sie hatten keine andere Chance, als weiterzulaufen und ihn nicht zu nah herankommen zu lassen. Das konnte man wohl kaum einen Plan nennen, doch im Augenblick hatte Bronson keine bessere Idee. Außerdem machte er sich Sorgen um Angela. Sie hielt zwar mit ihm Schritt, aber sie rannte auf nackten Füßen; wenn sie sich an einem spitzen Stein oder einer Glasscherbe auf dem Bürgersteig verletzte, würden sie nur noch langsam vorwärtskommen. Er musste sie entweder vor Yacoubs Handlanger in Sicherheit bringen oder den Kerl irgendwie entwaffnen.
    Immerhin hatte ihr Verfolger kein weiteres Mal auf sie geschossen. Möglicherweise waren sie ja sicherer, wenn sie sich in einer Gruppe von Menschen aufhielten. Vielleicht wollte er nicht das Risiko eingehen, einen unschuldigen Passanten zu treffen, aber wahrscheinlicher hatte er seine Waffe am Körper versteckt, damit er nicht als Schütze identifiziert wurde. Es konnten sich durchaus israelische Polizisten oder Soldaten in dieser Gegend aufhalten, und die würden nicht davor zurückschrecken, einen bewaffneten und um sich ballernden Kerl in einer belebten Straße niederzuschießen.
    Bronson sah sich um, suchte nach dem Verfolger, aber zwischen all den rennenden Menschen auf der Straße war er nicht zu entdecken. Das konnte für sie einen Vorsprung bedeuten oder ihnen zumindest eine kleine Verschnaufpause verschaffen.
    »Hier rein!«, stieß Bronson keuchend hervor. Seine Stimme klang rau und gehetzt. Er packte Angelas Arm und zog sie in eine Bar.
    Etwa ein Dutzend junge Israelis, Männer und Frauen, starrten sie an, als sie durch die Tür hereinplatzten.
    Angela blieb stehen, bückte sich, die Hände auf die Schenkel gelegt, und rang japsend nach Luft. Bronson drehte sich um, blickte durch die Scheibe der Bar hinaus und suchte die Straße nach dem Schützen ab. Draußen herrschte das blanke Chaos; Leute rannten in alle möglichen Richtungen, und einen Moment lang glaubte er, sie hätten den Mann abgehängt.
    Dann sah er ihn, kaum dreißig Meter entfernt. Er ging geradewegs auf die Tür der Bar zu und lächelte, als er Bronson sah.
    Bronson fuhr herum, packte Angela erneut am Arm und rannte los; er schleifte sie fast in den hinteren Teil der Bar. Rechts von ihm war ein Durchgang, und an der Wand daneben war ein Emailleschild montiert, auf dem zwei Wörter standen, eines in Hebräisch, das andere offenbar in Arabisch. Er konnte zwar keines von beiden lesen, aber direkt unter diesem Schild befand sich ein anderes, kleineres, das zwei

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