Gottesfluch: Thriller (German Edition)
rechts ab Richtung Hayark, einer Straße, die parallel zur Küste verlief. Rings um ihn herrschte wildes Durcheinander, und die Leute rannten aufgeschreckt umher, aber er konnte nicht riskieren, langsamer zu werden. Er hatte keine Ahnung, wie dicht ihm sein Verfolger auf den Fersen war, und er wagte nicht zurückzublicken, aus Angst, er würde dann vielleicht stolpern, jemanden anrempeln oder gegen ein Hindernis rennen.
Er wich einer kleinen Gruppe von Teenagern aus, die herumstanden und auf die Straße gafften, dann hatte er den gegenüberliegenden Bürgersteig erreicht und rannte noch schneller weiter.
Yacoub sah, wie Bronson aus der Gasse rechts von ihm auftauchte und die Straße entlangrannte. Er hob die Pistole, ließ sie jedoch augenblicklich wieder sinken, weil ihm klar wurde, dass sein Ziel viel zu weit weg und ein Schuss zu riskant war.
Er blickte wieder nach rechts, weil er erwartete, dass Angela Lewis gleich hinter Bronson folgte, aber von ihr war nichts zu sehen.
Dann tauchte sein Mann auf, etwa fünfzig Meter von ihm entfernt, mit der Pistole in der rechten Hand. Yacoub ahnte, was passiert sein musste: Angela Lewis war entkommen. Aber er wollte Lewis, nicht Bronson.
Yacoub beugte sich aus dem Wagenfenster und winkte, während er gleichzeitig auf die Hupe drückte und die Lichthupe betätigte. Sein Handlanger warf einen Blick nach links, sah den Wagen, steuerte direkt auf Yacoub zu und versteckte im Laufen seine Pistole. Keuchend blieb er neben dem Wagen stehen und beugte sich herunter.
»Wo ist die Frau?«, wollte Yacoub wissen.
»Ich habe sie verfolgt. Sie war bei Bronson.«
»Nein, war sie nicht, du Idiot. Ich habe eben Bronson gesehen, und er war allein. Geh denselben Weg zurück, den du gekommen bist. Sie muss sich unterwegs irgendwo versteckt haben.«
»Die Bar. Als ich sie das letzte Mal zusammen gesehen habe, ist sie mit Bronson in eine Bar gelaufen.«
»Also gut. Geh dahin zurück und such sie«, befahl Yacoub.
»Was ist mit Bronson?«
»Kümmere dich nicht um ihn. Such die Frau!«
Etwa siebzig Meter von ihnen entfernt kauerte Bronson zwischen zwei geparkten Wagen und schaute angestrengt in die Richtung, aus der er gekommen war. Er hatte irgendwann gewagt, sich umzudrehen, und hatte zum ersten Mal, seit er losgerannt war, keine Anzeichen von seinem Verfolger erblicken können. Die Straße war voller Menschen, aber der Mann, der ihn gejagt hatte, war nirgends zu sehen.
Als er aus der Bar gerannt war, hatte ihn der Killer eindeutig verfolgt. Wenn er ihn nicht in dem Gewühl abgeschüttelt hatte, gab es nur noch eine einzige sinnvolle Erklärung. Sie versuchten ihn zwar zu töten, aber offenbar wollten sie vor allem Angela schnappen. Der Schütze musste bemerkt haben, dass sie nicht mehr bei ihm war, und hatte kehrtgemacht, um sie zu suchen.
Ein paar Sekunden lang war Bronson unsicher, was er jetzt tun sollte. Er hatte Angela angewiesen, die Bar zu verlassen und zum Hilton zu laufen, aber was, wenn es ihr nicht gelungen war, aus der Bar zu verschwinden? Was, wenn Yacoub und seine Männer sie gerade schreiend aus dem Lokal heraus und in einen Wagen zerrten?
Er hatte keine Wahl.
Bronson sah sich noch einmal um, stand auf und rannte so schnell er konnte die Straße zurück Richtung Zangwill und zur Bar, in der er Angela zurückgelassen hatte.
Yacoub blickte gerade auf die falsche Seite und beobachtete seinen Helfer, der in die Richtung zurücklief, aus der er gekommen war; deshalb sah er Bronson nicht, der auf der anderen Straßenseite an ihm vorbeirannte.
Der Lärm der Polizeisirenen war mittlerweile erheblich lauter geworden, und im Rückspiegel sah er den ersten Streifenwagen hinter sich in die Straße einbiegen. Er näherte sich mit eingeschaltetem Blaulicht und heulender Sirene. Yacoub wartete, bis der Polizeiwagen an ihm vorbeigefahren und in die gegenüberliegende Straße eingebogen war. Dann fädelte er sich langsam in den Verkehr ein und fuhr gelassen die Basel bis ans Ende, bog links ab und verließ den Tumult.
Bronson ging langsamer, als er sich der Bar näherte. Seit dem letzten Schuss waren ein paar Minuten verstrichen, und die meisten Leute wirkten ruhiger, da die unmittelbare Gefahr durch den einzelnen Schützen gebannt schien. Bronson wollte keine unerwünschte Aufmerksamkeit erregen und vermied es zu rennen, obwohl jede Faser seines Körpers ihn zur Eile antrieb.
Zwei Polizeiwagen kamen mit quietschenden Reifen vor der Bar zum Stehen und blockierten
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