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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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die Straße. Blau uniformierte Beamte mit Waffen in den Händen sprangen aus den Fahrzeugen und wurden sofort von heftig gestikulierenden Menschen umringt. Bronson ignorierte sie und ging ruhig an ihnen vorbei. Ein paar Meter vor der Bar blieb er stehen.
    Der Laden schien fast leer zu sein. Zwei Leute standen an der Tür und spähten neugierig heraus. Doch dann sah Bronson plötzlich, wie Yacoubs Handlanger mit leeren Händen aus der Gasse kam. Der Marokkaner sah ihn im selben Moment, dann fiel sein Blick auf die bewaffneten Polizisten, die ein paar Schritte entfernt standen.
    Eine Weile starrten sich die beiden Männer nur an. Dann schrie jemand in der Menge auf und zeigte auf den Marokkaner. Bronson sah, wie der Mann seine Waffe zog und die schwarze Mündung der automatischen Pistole auf ihn richtete.
    Die Leute rannten los, aufgeschreckt vom Anblick der Waffe. Bronson wirbelte herum, lief ein paar Schritte und hechtete dann hinter ein parkendes Fahrzeug, obwohl er wusste, dass das dünne Blech des Wagens nur wenig Schutz gegen ein Hochgeschwindigkeitsgeschoss bot. Er warf sich flach auf den Boden und versuchte, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten.
    Der Marokkaner feuerte, und die mit Kupfer ummantelte Kugel durchschlug die Heckscheibe und die hintere Tür. Sie prallte kaum dreißig Zentimeter neben Bronsons Kopf auf den Asphalt und heulte als Querschläger in die Nacht.
    Noch bevor der Knall des ersten Schusses verhallt war, feuerte der Mann wieder, diesmal über die Köpfe der Leute hinweg, die noch immer um die Polizeiwagen herumstanden. Alle duckten sich, selbst die Beamten, und als sie sich wieder gefasst hatten, war der Schütze bereits fünfzig Meter von ihnen entfernt und rannte so schnell er konnte über die Straße weiter.
    Die Polizisten wagten es wegen der vielen unbeteiligten Zivilisten nicht, auf ihn zu feuern. Zudem war der Schütze mittlerweile ohnehin außer Schussweite. Die Polizeiwagen der Israelis standen in die falsche Richtung, und die drei Beamten, die den Mann zu Fuß verfolgten, wurden von ihren kugelsicheren Westen und ihren schweren Koppeln behindert. Es würde ein ziemlich einseitiges Rennen werden.
    Doch als der Marokkaner gerade das Ende der Straße erreicht hatte, bog ein weiterer Polizeiwagen um die Ecke und hielt mit quietschenden Reifen an. Bronson sah, wie der Schütze die Waffe hob und im Laufen auf den Streifenwagen schoss. Dann sprangen zwei Polizisten mit gezückten Pistolen aus dem Wagen und feuerten mit gezückten Pistolen eine Salve ab. Der Marokkaner schien zu stolpern, stürzte dann schwer auf den harten Straßenasphalt und blieb regungslos liegen.
    Die Beamten näherten sich vorsichtig und richteten ihre Waffen auf die leblose Gestalt. Einer stieß einen Gegenstand beiseite, der neben dem Marokkaner lag, vermutlich die Pistole des Mannes. Dann drückte er dem Marokkaner die Waffe ins Genick, und sein Kollege legte ihm Handschellen an. Anschließend traten sie einen Schritt zurück und steckten ihre Waffen in die Holster. Aus diesem Ablauf schloss Bronson, dass der Schütze entweder tot oder sehr schwer verletzt war.
     
    Yacoub saß hundert Meter entfernt am östlichen Ende der Basel auf dem Fahrersitz des gemieteten Peugeots und verfolgte leidenschaftslos den letzten Akt des Dramas. Er wusste, dass sein Mann erledigt war, nachdem er seine Waffe auf den Polizeiwagen gerichtet hatte. Er hätte einfach an den Beamten vorbeilaufen und seine Pistole in der Tasche lassen sollen. Es war ein dummer Fehler gewesen, für den er mit seinem Leben bezahlte.
    Zweifellos würden Bronson und die Frau jetzt erneut das Hotel wechseln. Musab und seine Leute mussten sie erneut aufspüren. Aber, dachte Yacoub, darin schienen sie ja ziemlich gut zu sein.
     
    Bronson kümmerte sich weder um Yacoub noch um den Schützen. Er machte sich nur Sorgen um Angela.
    Hastig drängte er in die Bar. Die beiden Israelis an der Tür musterten ihn zwar argwöhnisch, hielten ihn jedoch nicht auf. Etwas in seiner Miene schien zu signalisieren, dass das keine gute Idee wäre. Bronson ging zu den Toiletten und öffnete alle Kabinentüren. Sie waren leer, aber in der Frauentoilette entdeckte er auf dem Boden einer der Kabinen einen Blutfleck.
    Er drehte sich um, verließ die Bar und ging zurück auf die Straße. War Angela entkommen? Wartete sie vielleicht gerade im Hilton auf ihn? Oder hatten Yacoubs Killer sie gefunden, aus der Bar gezerrt, ermordet und ihre Leiche im Hof hinter der Bar liegen

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